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THEMA: Conn C-Melody - Ein erster Lebensbericht

Conn C-Melody - Ein erster Lebensbericht 04 Jan 2006 12:06 #11126

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Warum ein C-Melody für mich?
Ich spiele demnächst in einer Worship-Band, im Bestand sind derzeit Noten für über 150 Lieder. Sax-Noten gibt es nicht. Aus dem Kopf transponieren ist für mich schwierig, auch wenn es „nur“ um einen Ton geht. Die Lösung „umschreiben“ war mir etwas zu arbeitsintensiv.

Also: C-Melody?
Die mir bekannten Klangbeispiele waren nicht schlecht, soweit das über „Konserve“ beurteilt werden konnte. Also habe ich in den USA etwas herumgemailt und schließlich ein Conn Straight Neck (New Wonder I) mit dem stolzen Alter von über 80 Jahren erstanden (kein Ebay-Kauf). Mark hatte etwa 10 C-Melody im Bestand und ich suchte mir dieses aus. Bezahlung per Pay Pal, das Sax ging montags auf die Reise und lag am Freitag beim Zoll bereit. Es sah so aus, als sei es seit mindestens 1940 nicht mehr gespielt worden. Fast schwarz, Polster trocken wie die Wüste, Staubfäden in allen Winkeln und der Koffer roch, als wäre eine Ziege nach dem Genuss eines Harzer Käse darin verendet (war lecker, ToKo, was?) Auf dem Mundstück war noch ein Blatt der Marke Vibrato (mit Nuten im oberen Teil) befestigt. Ich habe die Gravur poliert und die Sonne ging auf. Es glänzte, Lack und Versilberung schienen also in Ordnung. Auch sonst machte alles einen soliden Eindruck. Ein Soundtest mit einem Tenorblatt erzeugte Gänsehaut. Es klang wie eine Entenlockpfeife. So ging es denn auf die Reise nach Pinneberg zu ToKo. Wir (ToKo, Hans und ich) hatten ein paar erfreuliche Mails und Telefonate, so dass für die GÜ alles klar war. Pisoni-Polster mit Metallresonatoren sollten eingebaut und natürlich die Mechanik eingestellt werden etc., was so alles dazu gehört. Im Verlauf der OP stellte sich heraus, dass der Microtuner hinüber war. Hans hatte einen passenden Ersatzbogen im Bestand und auch noch ein Gewinde gesägt, wenn ich das richtig verstanden habe. Jedenfalls konnte alles erfolgreich gerichtet werden.

Nun habe ich das Instrument bekommen und es ist einfach umwerfend. ToKo hat wunderbar und liebevoll gearbeitet. Es sieht bis auf die normalen Spielspuren aus, als käme es frisch aus der Fabrik. Die Versilberung ist zu 99% erhalten. Die dunkelblauen Filze sehen dazu sehr edel aus. Keine Gewöhnungsprobleme bei der Mechanik (außerdem haben die Saxbauer von damals durchaus ihr Handwerk verstanden), ich spiele ja nur alte Saxophone. Es klappert nichts, alles läuft ganz leise, mit kurzen Wegen und superschnell. ToKo hat wirklich jedes Fitzelchen kontrolliert und in Ordnung gebracht. Es liegt mir gut in der Hand, auch der lange Hals bereitet keine Schwierigkeiten. Der Effekt: Das ist es! trat sofort ein. Hans hat dazu ein Mundstück geschneidert, ein C 11, schwarzer Brilhart-Rohling, Edelstahlbuchse. Rigotti Queen 3 dazu. Was für ein Klang! Die eingestellten Soundbeispiele geben das nicht wieder, da war noch der alte Hals drauf. Ein eleganter und dennoch voller Ton. Nicht zu vergleichen mit den anderen Bauarten (s.o.). Das ist wirklich etwas Eigenes. Ich habe zu ein paar Worship-Stücken (CD) gespielt und es passt wunderbar zum Gesamtklang. Stand beim Kauf zunächst die Überlegung im Vordergrund, mir das Leben etwas einfacher zu machen, bin ich nun fast süchtig nach dem Klang.

Ein C-Melody ist ein C-Melody ist ein C-Melody. Gelegentlich lese ich: „…es klingt oben nicht wie ein Alt und unten nicht wie ein Tenor, was soll ich dann damit?“ Antwort: „Nicht kaufen und ein Alt oder ein Tenor erstehen.“ Ebenso könnte man sagen ein Tenor klinge unten nicht wie ein Bariton und oben nicht wie ein Alt. Diese Aussage habe ich jedoch nie gelesen. Das C-Melody ist ein eigenständiges Instrument mit einem eigenen Klang. Den mag man oder nicht. Als „Ersatz“ für ein anderes Saxophon ist es nicht gedacht.

Und heute Abend wird wieder geübt
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Conn C-Melody - Ein erster Lebensbericht 04 Jan 2006 13:28 #11137

  • mos
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Guido Willkommen bei den Mels!!

Boah, bin ich froh, dass dir das Sax gefällt! Weiß auch nicht, ich habe irgendwie immer ein mulmiges Gefühl. Ich liebe diese Instrumente und preise sie immer so an. Die meisten hatten ja noch nie eins und kaufen sie oft, weil sie auf Saxwelt davon lesen.
Zum Glück sind der größte Teil der Käufer dann auch begeistert und Teilen meine Leidenschaft für diese Beautys.

Ja, sie sind unvergleichbar und eigenständige Instrumente. Das steht fest. Ihr Klang ist wunderschön und ich kenne Tokos Qualitätsarbeit. Ich denke mal mittlerweile hat wohl kein Saxdoc in Deutschland soviel Erfahrung mit C-Mels wie Toko.
Von mir hat er momentan mein 3. zur Generalüberholung und ich freue mich schon sehr auf mein Martin.Die Mundstückfeinarbeit von Hans ist das i-Tüpfelchen. Da soll noch mal jemand sagen, die Mels wären out of tune und miserabel im Klang. Unmöglich bei dem magischen Team!
Dir wünsche ich noch ganz viel Spaß.
So long
mos
Some of the best jazz musicians in the business just happen to be women!www.simplysax.de www.smartandsold.de www.klavier-mit-mir.blogspot.com www.myspace.com/simplysaxmos www.youtube.com/mossite
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Conn C-Melody - Ein erster Lebensbericht 04 Jan 2006 16:05 #11155

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Hi Gudio,

es freut mich sehr, dass Du mit dem Instrument so zufrieden bist und ich wünsche Dir auf diesem Wege nochmal viel Freude und Erfolg damit.

Danke für die lieben Worte ....

ToKo
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Conn C-Melody - Ein erster Lebensbericht 04 Jan 2006 22:35 #11192

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Hallo Guido,

willkommen im Club.
Das hast Du ja sehr schön geschrieben!
Und der Ruf von ToKo wächst immer mehr, der von Hans kann kaum noch wachsen, der ist schon ganz oben.
Ansonsten guckst Du ja auch immer mal in den thread New Wonder I, den Du ja selbst mal angefangen hast.

Gruß Alf
Spielt Klassik! Klassik ist gemafrei!
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Conn C-Melody - Ein erster Lebensbericht 04 Jan 2006 23:09 #11208

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hallo guido,

ich habe die gleichen erfahrungen mit toko gemacht und mich auch schon lobend in seinem gästebuch verewigt. mein c-mel spielt auch wie ein kleines sahnebärchen :-) :-)

auf das mundstück von hans warte ich im moment, der scheint wohl im moment stark in anspruch genommen zu sein. :lol: :lol: sobald das neue mundstück da ist werde ich berichten.

herbert

<!-- editby -->

<em>editiert von: hosax, 04.01.2006, 23:12 Uhr</em><!-- end editby -->
et hätt no emmer jooht jejange ;-)
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Conn C-Melody - Ein erster Lebensbericht 05 Jan 2006 07:59 #11217

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hosax,
das Mundstück wird dir gefallen :-D Ich habe bei Hans noch mein Bari Mundstück (Florida) richten lassen und er hat mein altes Brilhart vor dem Verfall gerettet und bearbeitet. Dazu demnächst an anderer Stelle mehr.

Gestern Abend habe ich mit meiner Frau ein wenig musiziert. Gitarre und C-Mel, eine schöne Kombination :-D
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Conn C-Melody - Ein erster Lebensbericht 06 Jan 2006 21:00 #11390

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Hi Guido,

ich habe den Erwerb meiner C - Mels (Conn New Wonder I und Martin Handcraft) auch erst als Spinnerei ung Befriedigung meines Sammeltriebs gesehen. Stehe nun mal auf Instrumente, die schon ein ganzes Stück Geschichte hinter sich haben.

Mittlerweile benutze ich vor allem das Conn auch für Auftritte. Jazz - Balladen machen sich auf dem Ding wirklich gut, in eine Klezmer - Gruppe passt es auch hervorragend und mit der Flöte meiner Freundin verträgt sich der Klang auch, so dass ich öfters aufgefordert werde, das "Ding" zum Klassik - Musizieren mitzubringen. Da hatte ich mit dem Tenor keine Chance. "Zu laut, zu brutal für das Zusammenspiel mit der Flöte" fand sie.

Ich spiele auf dem Conn ein altes, zerkratztes Brilhart Ebolin Tenormundstück. Macht sich prima. Grosser und voller, warmer Klang. und wenns mal etwas lauter und direkter sein soll---- man glaubt es kaum: ein altes Dukoff LD 8.

Hatte das Teil neben meinen anderen Tröten letztens mit zu einem Besuch bei einer mit mir befreundeten Profi - Musikerin. Habe aber hauptsächlich auf dem C - Teil gespielt weil der grösste Teil ihrer Noten in C vorhanden war.
Odelia's Lebenspartner war für den Tag abgeschrieben, und das ganze artete in eine riesige Marathon Jam - Session aus, tie bis weit in die Nacht ging... wie gesagt hauptsächlich mit dem C - Mel. Haben beschlossen, da muss mehr draus werden...... zusammen auftreten und so....

Habe den Kauf der Tröte bis jetzt keine Sekunde bereut.

SlowJoe
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