Hier geht es jetzt doch um die Arbeit an einem ganz bestimmten Stück, also keine grundsätzlichen Übungen oder freien Improvisationen:

Wenn du dich verlierst, wird es dir helfen, die Harmonien mehr zu verinnerlichen.

Das geht, indem du zuerst mal auf den Bass hörst, dann den Bass oder einen möglichen Bass spielen lernst. Kannst du die Grundtöne in der richtigen Reihenfolge singen, dann kannst du dich an die Akkorde machen. Am besten geht das mit Hilfe eines Klaviers oder Keyboards. Dann die Akkordbrechungen im Rhythmus spielen und dann nochmal schauen, ob du dich immer noch verlierst.

Solange die Harmonien im Kopf nicht automatisch mitlaufen ist es schwer, den Überblick zu halten. Am besten viel auswendig singen.

Da isser wieder, der Rettungsanker für die »IchwilldochMusikmachenundnichtödeTechniküben«-Fraktion - diesmal netterweise geworfen von Herrn Sikora.

Ich bin in den letzten Wochen, da wir viele neue (für mich schwierige) Stücke angegangen sind, nur noch zum Stücke üben gekommen. Ich merke bereits jetzt deutlich, wie meine Technik darunter gelitten hat.

Glaubt allen Ernstes jemand, daß z.B. die »Mechanischen Übungen« von Londeix nur zu dem Zweck gedruckt wurden, um arme Schüler/innen zu quälen? Die sind schon sehr sinnvoll, denn beim Spielen kommt es auch darauf an, daß das sog. taktile Gedächtnis funktioniert. Dazu ist es u.a. auch erforderlich, bestimmte Griffkombinationen rein »mechanisch« zu üben.

Man kann sich viele Gründe ausdenken, um rein technische Übungen zu vermeiden, aber man besch***t sich letztlich nur selbst.

Was meint Ihr denn, warum so viele bekannte Jazzmusiker so gut spielen konnten/können. Weil die üben wie der Teufel und zwar auch rein mechanisch.
Oscar Peterson z.B. konnte zu Beginn seiner pianistischen Laufbahn seine berühmten Läufe nur in einer Richtung gut spielen (rauf oder runter weiß ich im Moment nicht präzise) - also was hat er getan? Er hat Stunden, Tage, Monate - ja fast Jahre damit zugebracht, die Läufe in der ihm nicht so gelegenen Richtung zu üben, bis er sie gleich gut beherrschte, wie in die andere Richtung. Das hat ihn manchmal extrem angek***t, aber er hat es absolut diszipliniert durchgezogen.

Natürlich kämpfen wir Freizeittröter je nach Berufs- und Familienstand immer mehr oder weniger mit der Zeit. Da muß man sich natürlich die (meist knappe) Zeit gut einteilen. Aber auch wenn man nur 1 Stunde täglich zur Verfügung hat, sollten davon mindestens 20 Minuten rein technischen Übungen gewidmet sein.

Liebe Grüße
Klaus

Hallo,

dexter schrieb:

Dieses m.E. mit zumindest leicht ironischem Ton geäußerte Statement wird der Art und Weise nicht gerecht, wie Sikora in seinem Buch vorgeht,argumentiert und praktisch verwertbare Übungsvorschläge unterbreitet - durchaus ernsthaft und mit dem Tenor, dass arbeiten und üben muss, wer was erreichen will.

Nur das "Wie" sieht bei ihm für mich erfrischend anders aus.
Daraus habe ich - auch in Kenntnis von Londeix (einschließlich der "Exercises Mecaniques",Baermann,Paul de Ville u.a - großen Nutzen gezogen.

Ich will und werde da nix weiter zitieren.

Wer will,kann selber lesen und entscheiden, ob Sikoras musikalischer Ansatz was für ihn sein könnte.

saxclamus

@saxclamus

Gut! Früher oder später werde ich um den Sikora wohl doch nicht herumkommen. Mien saxxlehrer hatte mir das Buch auch schon mal empfohlen. Sein Umfang hatte mich aber vorerst mal abgeschreckt

@pue
ich kann nicht Singen...

Wünsche euch einen schönen Tag
antonio