Moin, moin, von hier aus Schleswig-Holstein!

Bin diesem Forum gerade erst beigetreten und finde mich noch nicht wirklich zurecht.
Ich hätte da mal ne Frage...
Ich habe erst jetzt angefangen, Alt-Sax zu lernen (bisher erst 4 Unterrichtsstunden). Spiele eigentlich Tenorhorn in einem Blasorchester (keine Profis!) Bin echt begeistert vom Sax. Ggf. möchte ich mir demnächst ein eigenes Sax zulegen, weiß aber (natürlich) nicht, welches. Bis jetzt höre ich eigntlich immer nur
entweder Yamaha 275 oder Jupiter 767. Ich weiß schon jetzt, dass ich mir ein Sax nur noch einmal in meinem Leben kaufen möchte. Ich bin bereits 50! Auch werde ich nie mehr damit mein Geld verdienen, soll heißen: ich spiele weiterhin im Blasorchester mit rund 20 kleineren
Auftritten im Jahr. Dennoch interessieren mich z.B. bei ebay auch durchaus die älteren Saxinstrumente. Keilwerth, Selmer, Conn, Buescher... Kann eine Anfängerin mit einem Profiinstrument überhaupt was anfangen oder reicht tatsächlich z. B. das Yamaha 275 aus? Ist nicht zuletzt ja wohl auch ne Geldfrage.
Bin auf eure Antworten sehr gespannt. herzliche Grüße von hier oben!

Hallo, liebe saxigabi

Herzlich willkommen hier in der Sax-Gemeinde. Und dann auch noch 'Späteinsteigerin' - toll!

Deine Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Die Frage ist, was Du damit machen willst? - Nur für Dich, just for fun, oder soll's ein 2. Einsatz im Blassorchester geben, oder oder oder.
Wenn's "nur" um das Klang- und Musikerlebnis geht, dann kann man das für relativ kleines Geld befriedigen (ich selbst spiele oft im alltäglichen Gebrauch auch ein Taiwan-Instrument). Soll's in den Semi-Profi oder Profi-Bereich gehen, dann würde ich etwas mehr investieren, wobei ein Vintage eine echte Alternative sein kann (z.B. MARTIN Handcraft, KING Volltrue II oder KING Zephyr, BUESCHER Aristocrat, ein älterer FRANZOSE, etc.)
Du mußt einfach nur probieren, probieren, probieren und nochmals probieren!!!!

Ich kenne da in Pinneberg eine sehr gute Adresse, die ich Dir empfehlen würde !!! Da kann Dir geholfen werden ...

www.holzblasinstrumenten-studio.de/

Nein, nicht die Sax-Butchers - die Seriösen
Da kannst Du sicher ausprobieren u/o Dir mal ein Instrument ausleihen.

LG vom anderen Ende der Republik
BlackForest

Hallo saxigabi,
willkommen!

Für Saxophon-Anfänger - denke ich - ist primär wichtig, dass das Sax dicht ist, in sich möglichst genau stimmt und eine leichtgängige Applikatur hat. Damit wird das Spielen lernen möglichst wenig von äußeren Umständen beeinträchtigt. Und diese Merkmale kann man bei Instrumenten aller Preisklassen finden - oder auch nicht. Ersuche Deinen Lehrer, für Dich in Betracht kommende Instrumente anzuspielen und zu beurteilen, ob die genannten Kriterien zutreffen.

Grüße,
SaxDocM

Hallo Gabi,

die Frage nach dem rechten Instrument ist sehr schwer zu beantworten. Es hängt viel vom persönlichen Geschmack ab und du weißt ja, was des einen Freud, ist des Anderen Leid. Wenn es kein Neuinstrument sein muss, stehen dir bei eBay Tür und Tor offen. Denk daran, dass eine Generalüberholung -- falls das Instrument nicht einsatzbereit ist, dich teuer zu stehen kommen kann. Man sieht dem Instrument den Zustand auf den Bildern nicht immer an, vllt. ist es wirklich besser, einen Gebrauchtsaxhändler wie von BlackForest empfohlen, aufzusuchen.

Ich persönlich würde kein Jupiter oder Yamaha spielen wollen. Ich finde die arg trötig, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

Wenn ich ein Neuinstrument kaufen wollte, würde meine Wahl eher auf ein Sequoia fallen, das hat mich vom Klang und Preis/Leistung mehr überzeugt als Jupiter und Yamaha.

Herzliche Grüße & einen schönen Sonntag,
wünscht wallenstein

Hallo saxigabi.

saxigabi fragte:Ganz ohne Vorlieben zu Händlern, Herstellern oder Klangvorstellungen können beide Fragen erst mal unter Berücksichtigung des Hinweises von SaxDocM mit "ja" beantwortet werden.

Gruss,
Billy

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Ich bin wirklich blutiger Anfänger! Deshalb werde ich wohl lieber noch ein wenig warten mit dem
Kauf. Allerdings beobachte ich auf ebay und in Kleinanzeigen die Angebote. Also: meine persönliche Vorliebe fände ich wohl eher bei den
älteren Modellen. Die haben irgendwas. Das ist wohl wie mit alten Häusern. Da fällt mir auf, ich wohne in einem . Nun habe ich aber auch schon gelesen, dass bei diesen Instrumenten die Anordnung der Klappen auch anders sein kann. Weiß jemand, ob das bei allen alten Modellen so ist? - Ich lerne zur Zeit (ich mag es kaum schreiben) auf einem Thomann (konnte ich mir leihen). Mein Lehrer sagt, das reiche für die nächsten 2 Jahre. Da ich mich aber kenne, möchte ich mit dem Erwerb nicht so lange warten. Die Idee von BlackForest nehme ich gern auf. Liegt ja nur ca. 1 Stunde von mir entfernt. Um die Fragen von Euch zu beantworten: Unser Blasorchester ist ein reines Laienorchester. Wir haben ca. 20 Auftritte pro Jahr, ehrlicherweise muss ich sagen, dass wir über den Anfängerstatuts nicht hinauskommen werden. Im Orchester würde ich schon gern dann das Sax spielen, wenngleich das ja noch dauern wird. Seit ca. 3 1/2 Jahren spiele ich Tenorhorn. War nicht gerade mein Trauminstrument, aber das haben die mir in die Hand gedrückt (wahrscheinlich brauchten sie da jemanden Da habe ich ein B & S. Wie gut sind B & S Saxe? Jetzt lerne ich Alt; aber irgendwie reizt mich das Tenor auch... Ihr seht, ich kann mich schwer entscheiden (bin auch Zwilling!). Das macht die ganze Sache nicht wirklich einfacher. Werde jetzt erstmal ein bisschen üben...
Bis bald und herzliche Grüße
saxigabi

Hallo Saxigabi

glückwunsch zu dem entschluss Sax lernen zu wollen

Vorteil Tenorsax, du kannst deine Tenorhornstimme spielen, da Tenorsax in Bb ist

zu dein Instrumenten, hast du "professionell" Unterricht (Musikschule) oder im Verein von einem Musikerkollegen??

Ich persönlich bin ein großer Fan von alten Saxophonen, habe 2 (Alt & Sopran)
was die Klappenanordnung betrifft, gibt es geringfügige unterschiede....

Ein "Hauptunterschied" ist die anordnung "Rund um den linken kleienn Finger", ich meine damit "gis/cis/h/b", manche haben probleme/schwierigkeiten damit, das ist aber subjektiv..!

Alte Instrumente haben ggf. kein Front F, und kein hoch Fis, dies sollte aber kein problem darstellen, ich komme auch ohne aus und meine Ansprüche sind hoch

Wie viel möchtest du denn in dein "neues Hobby" investieren?
Ich würde einen preislichen Rahmen festlegen, und dann danach schauen, was es denn gibt.

Kleine Rechnung
Ein Yamaha YAS 275 kostet 900€
ein altes Buescher/Conn/King/Martin generalüberholt für bis zu 1200€
(gehen gelegentlich auch deutlich höher)
ich selbst habe ein Buescher TrueTone von 1926 und habe dafür 600€ bezahlt, ein absolutes Schnäppchen
die Mängel was die "Dichte" der Polster betrifft konnte ich selbst richten...

oft gibt es auf Ebay Saxe (gute!!!) für unter 500€, plus GÜ (Generalüberholung) bist du dann in einem Preisbereich von 950-1100€ (also GÜ ca. 450-600€ je nach Saxdoc)

Sag uns doch mal deine Preisgrenze, dann kann ich gerne konkrete Vorschläge machen.

Viele Grüße Benny

Moinsen
Also wenn ich SaxophonistBenny so lese, dann ist der Kauf eines alten Saxophons ja Kinderkram. Alles easy. Davor kann ich nur warnen.

Ich habe jetzt mittlerweile so an die 20-25 Vintagekannen. Nur sehr wenige würde ich in die Hände eines Anfängers legen (nicht wg. des Wertes), weil alle haben ihre Zicken trotz professioneller Übrholung und Justage. Stichworte sind Ergonomie, Intonation, Empfindlichkeit etc..
Wenn es ein älteres Saxophon sein sollte und man es nicht kennt, dann sollte man es ausprobieren können ohne Kaufverpflichtung. Nicht nur mal anspielen, sondern wirklich durch ein paar Stücke quälen, die anspruchsvoll sind. Dann merkt man sehr schnell, ob die Mechanik zu den eigenen Händen paßt, und das hat nicht immer was mit der Klappenanordung zu tun. Legt man noch ein Stimmgerät daneben, kann man auch gleich die Intonation prüfen wobei ich das lieber zu einer Solostimme mache zu der ich spiele. Da höre ich es eben, wenn es sehr daneben liegt.
Mundstück: nicht jedes moderne Mundstück paßt auch auf ein altes Sax. Mechanisch sicher aber nicht klanglich/geometrisch. Alte Kannen brauch i.d.R. andere Kammern und Bahnen um wirklich sauber spielbar zu sein. Hast Du eines, von dem Du weist, daß es geht??
So und jetzt kommt dann das wirklich schierige: gesetzt den Fall, man hat z.B. mal ein Buescher TrueTone Tenor mit der S/N 123456 angespielt, welches aber nicht verkäuflich ist. Man kommt damit klar, Mundstück harmoniert, Intonation ist sauber, Klang der Hammer. So, da findet man für kleines Geld ein Buescher TT S/N 123356 und denkt, liegt ja nur 100 S/N drunter, müßte doch genauso klingen und intonieren wie das Testobjekt: weit gefehlt! Wenn es so einfach wäre. Neee, Vintagesaxkauf ist entweder probieren, probieren und noch mal probieren, oder Glückssache. Und wenn Du von einem modernen Sax kommst, kein Geld zum versenken hast,dann spiel auf jeden Fall Saxophone an bevor Du eines kaufst. in Blindkauf bei ebay ohne daß Du Dich auskennst, wird in den seltensten Fällen die Kanne für´s Leben!
JEs

Hallo Jes,

danke für Deine offene Antwort. Das hilft mir schon weiter. Jetzt werde ich auf jeden Fall mit einem alten Teil warten. Ich bin -wie
geschrieben- blutige Anfängerin. Ich denke, wenn es wirklich demnächst
ein eigenes Sax sein soll, es wäre für mich zum Üben und Spielen besser, tatsächlich erst ein neueres Sax anzuschaffen. Das heißt ja noch nicht, dass die Leidenschaft für die alten Instrumente deshalb nicht mehr vorhanden ist. Vom Lehrer empfohlen bekomme ich Yamaha YAS 275 oder Jupiter. Wenn ich so bei ebay (auch mangels Gelegenheit, weil
nicht wirklich viele gute Geschäfte in meiner Nähe sind) schaue, bekommt man die für etwa die Hälfte des Neupreises. Für die ersten Jahre reicht das dann möglicherweise auch. Und den Anschaffungspreis
gekommt man ja auch fast wieder. Somit bleibt dann immer noch Gelegenheit sich in Ruhe umzusehen. Mir hilft Deine Antwort insoweit sehr, weil ich dadurch auch innerlich etwas zur Ruhe komme. Denn wie gesagt, wenn ich bei z.B. ebay den Markt so beobachte, dann könnte ich der Versuchung durchaus nur schwerlich widerstehen.
Nochmals vielen Dank!
Herzliche Grüße saxigabi

jes schrieb:
Meine Erfahrung mit alten Keilwerth/Conn/Buescher ist sehr gut...
dabei rede ich nicht von Intonation, die muss jeder selbst ausgleichen, klar ist das für einen blutigen Anfänger schwerer, keine Frage.

Du wirst selbst bei Yamaha "schlechte" Saxe erwischen, die halt einfach aus dem Rahmen fallen.
Ein namhafter Hersteller ist (leider) kein Garant für eine einwandfreie Intonation.

Du redest mit einer Anfängerin zu beginn kannst du noch nicht die Intonation checken, es sei denn sie hat Unterstützung, im idealfall immer jemand erfahrenes mitnehmen.
Wenn der Lehrer sich bereit erklärt, dann ist das der beste Fall.

Diese Aussage kann ich bestätigen!
Im Idealfall beim Antesten 2 oder 3 Mundstücke testen!
Ich spiele inzwischen ein altes LaFleur, kennt kein Mensch, passt aber am Besten

Mach den Test bei Selmer ^^
oder anderen Markenherstellern, du wirst deine Freude haben
Selbst die Großen von heute sind nicht frei von Fehlern, oft aber sehr teuer...
Bei einem Selmer Reference 54 für einen Astronomischen Preis sollte man ja dann "theoretisch" eine einwandfreie Intonation erwarten....
ist nicht so!
du kannst/wirst immer Saxophone finden wo du denkst "was ist das denn"


Ich hätte idealerweise nicht nur auf den Big4 rumreiten dürfen, sondern vielmerh noch ein wenig auf gebrauchte alte nach 1950 ausweiten sollen..

Für anfänger (ich habe selbst damit jahrelang gespielt) sind Keilwerth New King und Toneking sehr gut geeignet, hatte davon schon in summe 4 Instrumente gespielt, alles nicht meine.
Baujahr zwischen 1950 und 1985, Intonation gut (nicht perfekt!!), Klang bei allen richtig gut, Mechanik sehr gut erhalten, bei 3 der Saxe handelt es sich um Instrumente meines Musikvereins, und die sind schon durch X Hände gegangen in den 30Jahren...
Ein Keilwerth Tonking/New King bekommt man, überholt für ca. 1000€ und ist sein Geld wert.

Meine Empfehlung, versuche mit so viel wie möglich Saxophonen zu spielen wie nur möglich, frage am besten alle die du kennst