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THEMA: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender

Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 11 Dez 2008 15:52 #67093

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Hi,

dem Klari-Thread zufolge gibt es da wenig bis keine Unterschiede. Und was das Holzsax angeht - da habe ich den Verdacht, dass das ganze Instrument so ein bisserl anders ist. Oder ???
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Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 11 Dez 2008 16:25 #67094

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Halt, ein paar anmerkungen.

Die schwingungen des Saxophones, sind nicht Schallschwingungnen. Diesen Körperschall gibt es auch im Sax, aber das ist nicht die Vordergründliche Schwingung.

@Bluemike: Leider haste nicht ganz recht. Kennst du diese lustigen Bürospielzeuge mit den hängenden Kugeln? die man so anstoßen kann?
Hier wird sämtliche Kinetische Energie wieder direkt in kinetische Energie umgesetzt. Actio=Reaktio.
Jedoch geht das nur bei sehr harten Materialien. Wären die Kugeln weich, würde sich die Energie in die Verforumung des Materials fließen, und nur ein Bruchteil als kinetische Energie weiter geleitet.

Und nun übertrage ich das mal auf das Sax.
Leichtes hartes Metall: Schwingt leicht, schnell und Starr. Hohe Frequenzen werden begünstigt, heller klang.
Leichtes weiches Metall: Schwingt leicht, aber träge und langsam. hohe Frequenzen werden unterdrückt, tiefe begünstigt, das Sax klingt dunkel und weich.
Schweres hartes Metall: Schwingt wenig. Es geht wenig Energie vom Sound durch kinetische Bewegung verloren. Optimaler Sound.

Dehalb haben auch die ganzen Oberflächenfinishes einen Einfluß auf den Klang. Sie bilden quasi den Rahmen für die Schwingungen und den Sound.

Unlackiert, das Sax kann frei schwingen. Folge Schöner breiter süffiger Sound mit weniger Kern.
Chemisch gebunden wie vernickelt, versilbert oder vergoldet, bringen mehr kern. Versilbert bringt mehr helle frequenzen (klarer), Gold (ich nehme an wegen der hohen Masse) bringt mehr tiefe frequenzen.

Lack. Lack ist wie Klebstoff auf der Oberfläche. Ein elastisches Material. Das Sax kann nicht mehr so frei schwingen (mehr kern), aber der Lack schluckt kinetische Energie. Lack dämpft.
Wer es nicht glaubt, soll bitte das schwarze Yamaha anspielen. Dort verwenden die einen dicken gummiartigen Lack. Das Sax klingt dunkel und weich, weil einfach alle hohen Frequenzen weggedämpft werden.
Das ist wie mit den Lederblattschrauben. Für mich verschieben die nicht den Sound, sondern dämpfen nur weg. Für mich ist das ein Soundverlust.

Aber damit kann auch vieles Weitere erklären. Z.B. die Schuchtprodukte. Zeichnen sich alle durch Massenerhöhung an wichtigen Stellen aus.
Die Gesammte Mechanik hat einen Einfluß, wie das Sax schwingt. Montiert doch einfach mal die Mechanik der Tiefen Töne ab (alles unter d) und spielt dann.
Das Sax klingt viel reiner, glatter und homogener.

Habt ihr schon mal das P-Ligging von prinzipal ausprobiert?
Das Lederband ist so fest gespannt, dass es selber nicht schwingen kann, es also nicht dämpft. Aber an der Stelle, wo es angebracht wird, verhindert es das freie Schwingen und der Bogen wird gezwungen anderes zu schwingen.
Das hat zweierlei Effekt. Das Sax klingt breiter und nicht mehr ganz so scharf und der S-Bogen reagiert nicht mehr ganz so frei, weshalb man einen größeren Widerstand hat, und lauter spielen kann. Bei einem zickigerem Equipment kann das aber auch dazu führen, das einzelne Töne deutlich schwerer ansprechen.

Oder warum wirkt sich eine Socke im Trichter, auch bei den Hohen tönen aus?
Die Luftsäule hört zum größten Teil mit den ersten beiden offenen Löchern auf.
Es liegt daran, dass die Socke, die Schwingungen des Saxes dämpft.

Dieses Modell erklärt auch, warum handgehämerte und handgemachte S-Bogen besser sind.
Dieses Modell erklärt auch, warum chinesische Hörner nie so gut klingen können.

Ürigens, so ganz unkontrovers ist das nicht. Die Amis glauben z.B. an das ganze gedöns überhaupt nicht. Auf SOTW ist die allgemeine Meinung, dass Finish und pimpin nur Voodoo sei. Die hören keinen Unterschied zwischen versilberten und lackierten Instrumenten und falls doch, ist das nur Einbildung. Jeder der etwas anderes sagt und widerspricht ist unpatriotisch und unbeliebt.
Ich habe mich natürlich sofort mit denen angelegt, habe auch versucht zu erklären, 1000 Beispiele genannt.
ZZ bin ich wegen "negativism" dort für drei Monate gesperrt. Cool, wa?

Solch eine Diskussion wäre dort gar nicht möglich, ohne "Das ist alles Sch***"-Sager, persönliche Haßtiraden und massen von Spam.
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Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 11 Dez 2008 16:33 #67095

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Hi,

dem Klari-Thread zufolge gibt es da wenig bis keine Unterschiede. Und was das Holzsax angeht - da habe ich den Verdacht, dass das ganze Instrument so ein bisserl anders ist. Oder ???

Unterhalte dich doch da am besten mal mit verschiedenen professionelen Klarinettenspieler. So wie wir feinste Unterschiede im Sax hören, hören die feinste Unterschiede in der Klarinette, die wir nicht so wahrnehmen können.
Oder noch besser, unterhalte dich mit Blockflötisten. Da gibt es auch Profis.

Was den Klang eines Holzblasinstrumentes angeht, kommt als erstes immer die Form, dann das Material und dann restliches Gedöns.
Was die Form angeht, da gibt es nicht ganz so viel Spielraum wie man immer denkt.
Eine Klarinette z.B. ist zylindrisch und die Länge, Durchmesser und die Position der Tonlöcher ist auch aufgrund der Intonation vorgegeben. Da kann man nicht so frei Agieren.
Auch die Saxdurchmesser sind nicht so variabel.
Wenn es nur auf den Durchmesser ankommen würde, könnte man doch das beste Mk6 nehmen, ausmessen und nachformen.
Trotdem klingen die Chinakannen nicht gut.
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Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 11 Dez 2008 17:11 #67097

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Hi,

scheint ja wirklich ein Thema zu sein, wo mehr oder weniger alle auf Vermutungen angewiesen sind.
Die Amis glauben z.B. an das ganze gedöns überhaupt nicht. Auf SOTW ist die allgemeine Meinung, dass Finish und pimpin nur Voodoo sei. Die hören keinen Unterschied zwischen versilberten und lackierten Instrumenten und falls doch, ist das nur Einbildung. Jeder der etwas anderes sagt und widerspricht ist unpatriotisch und unbeliebt.

Schon oft genug gesagt: Ist grundsätzlich auch meine Meinung. Allerdings bin ich da (hoffentlich) undogmatisch. Und ohne Kontroversen gäb es auch keine Diskussionen hier.

Was die Klarinetten angeht: Hab mit vielen Klarinettisten gespielt. Über die Instrumente haben wir dabei kaum gesprochen.  ;-) Bleibt die Frage, ob Material oder Bauweise den Klangunterschied bewirken. Entzieht sich meiner Urteilsmöglichkeit. Blockflöte ist so eine Sache. Die produziert fast einen Sinuston. Klar, da gibt es auch gute Spieler, Clemencic und andere. Aber die Variationsbreite liegt bei diesem eher unpersönlichen Instrument sicher ganz wesentlich beim Spieler.

Was die Chinakannen angeht: Mittlerweile bauen die auch mit Phosphorbronze. Müsste man ausprobieren. Auch zu diesem Thema habe ich eine dezidierte Meinung. Aber genau diese Diskussion wollen wir sicher alle vermeiden.
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Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 11 Dez 2008 18:01 #67105

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Meine Ansicht nach muß man nur vieles mit offenen Ohren im vergleich spielen.

Interessant finde ich, dass die meisten Profis, die vieles verschiedenes Equipment gespielt und ausprobiert haben, davon überzeugt sind.

Und wie gesagt, früher war ich auch ein Skeptiker mußte aber meine Meinung drastisch reduzieren.

Ab und zu gibt es mal so halbwissenschaftliche Messungen, was material und Sound angeht, aber die sind alle nicht wirklich handfest und können nach eigenem belieben interpretiert werden.

Ich für meinen Teil, vertraue auf meine Ohren.
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Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 11 Dez 2008 18:11 #67106

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Meine Ansicht nach muß man nur vieles mit offenen Ohren im vergleich spielen.

Genau daher beziehe ich meine Erfahrungen. Während meiner 15 Jahren als Profi (und ich spiele immer noch genug) hat mich wenig davon überzeugen können, dass der Einfluss dieser Dinge größer ist als etwa die natürliche Varianz der Blätter. Und fast alle, mit denen ich zu tun hatte und habe, sind ähnlicher Meinung. Trotzdem finde ich das Thema interessant genug, gepflegt darüber zu streiten.
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Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 12 Dez 2008 12:39 #67132

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Genau daher beziehe ich meine Erfahrungen. Während meiner 15 Jahren als Profi (und ich spiele immer noch genug) hat mich wenig davon überzeugen können, dass der Einfluss dieser Dinge größer ist als etwa die natürliche Varianz der Blätter. Und fast alle, mit denen ich zu tun hatte und habe, sind ähnlicher Meinung. Trotzdem finde ich das Thema interessant genug, gepflegt darüber zu streiten.

Da kann ich zustimmen!

Viele (Profis und Musikstudenten) mit denen ich gesprochen habe, sind auch der Meinung, dass die Wirkung der Tuningteile vernachlässigbar gering ist!

@Leon: Habe heute mal die Variante mit dem Schlüsselring ausprobiert: Zeigt absolut keine Verbesserung! Weder in der Ansprache, noch klanglich! Das einzige was sich ändert ist die Intonation mancher Töne. Plötzlich stimmt mit dem gewohnten Ansatz gerade in den Palmkeys nichts mehr zusammen!

Gruß, funkysax
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Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 12 Dez 2008 12:40 #67133

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Wenn der Schlüsselring zu alt ist, klingt er nicht gut. Nimm einen guten modernen Schlüsselring. :-D
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Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 12 Dez 2008 12:43 #67134

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Oh, das konnte ich natürlich nicht wissen! :-D
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Re: Der Resonazring unser Gewinn aus dem Adventskalender 12 Dez 2008 13:08 #67143

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Ich habe nicht gesagt, dass es immer funktioniert.
Ist mir auch schnuppe. Auf dem Alt macht das Herausschieben einen Unterschied. Beim Tenor höre ich gar nichts.

@Bluemike: Jup, etwa in dieser Größenordnung würde ich auch die Veränderungen einfügen aber für mich ist der Unterschied der natürlichen Varianz der Blätter enorm.
Ein schlechtes Blatt kann hörbar einen riesen Unterschied machen, den auch Fremde ohne A/B vergleich hören.
So, und wenn jedes dieser Teile so ein Unterschied mach, ich den Unterschied als besser Empfinde dann machen 3 oder 4 dieser Sachen (sei es Schucht, p-Ligging oder das finish) addiert schon einen enormen Unterschied.
Jeder kennt das, das man manchmal ein sehr schönes Blatt hat (eines von 10). Diese Sachen sind aber im Gegensatz zu den Blättern dauerhaft.
Solche Kleinigkeiten machen oft den Unterschied zwischen einem guten Saxophon und einem hervorragendem und persönlich passendem Saxophon.
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