Hallo Euch allen,

ich bin auch ein Lateblommermit 49 Jahren, und war immer mit Eifer bei der Sache. Aber nun meine Frage:

Ich war gestern beim HNO- Arzt weil ich wegen einer Erkältung etwas schlechter höre. Ich machte dann einen Hörtest, das Ergebnis war: ich hab einen mittleren Hörlverlust von 32 db. Es wurde mir ein Hörgerät empfohlen. Damit hat sich wohl mein grösser Wunsch, das Sax spielen erledigt? Aber ich bin mir halt immer noch nicht sicher ob ich das Saxen wirklich aufgeben muss.

Wer von Euch hat ähnliche Probleme und ist es mit einem Hörschaden überhaupt nicht mehr möglich Saxophon zu spielen?

Über Eure Antworten würde ich mir sehr freuen, denn für mich bricht gerade meine kleine Saxophonwelt zusammen!


Ganz liebe Grüsse sendet Euch

Wolfgang

Hiho,

ich denke nicht das du das Spielen aufhören musst. Du wirst weiterlernen und besser werden.

Wir hatten hier mal eine Diskussion darüber ob Gehörlose das spielen lernen können.

Hier ist sie:
saxwelt.de/index.php?option=com_fireboard&Itemid=156&func=view&id=14837&catid=15&limit=10&limitstart=0

Gut, du bist nicht Gehörlos daher trifft das nicht ganz auf dich zu. Aber es geht. Dein Welt kann also weiter strahlen.

Gruß
Smatjes

Da kann ich Dir mitfühlen. Ich werde auch dieses Jahr 50 und habe erst vor ein paar Wochen mit dem Sax-Spielen begonnen. Jetzt wieder aufhören zu müssen wäre eine Katastrophe.

1. Ich würde an Deiner Stelle nicht gleich aufgeben. Kurier erstmal Deine Erkältung ordentlich aus. Es kann gut sein, dass sich das mit dem Hörschaden ganz oder teilweise wieder gibt.
2. Der sogenannte mittlere Hörverlust sagt nun auch nicht soviel aus. Da werden nämlich für jedes Ohr die Werte für die Frequenzen 500Hz, 1000Hz, 2000Hz und 4000Hz bestimmt und daraus ein Mittelwert errechnet. Interessanter wäre es zu wissen, ob der Hörverlust bei einer bestimmten Frequenz auftritt oder über das gesamte Frequenzband gleichmäßig, auf einem Ohr oder auf beiden. Nicht jede Form von Hörverlust beeinträchtigt Dich beim Sax-Spielen wirklich.
3. Bis -20dB ist man übrigens noch normalhörig, bis -40dB ist man leichtgradig schwerhörig. -32dB sind also noch garnicht so schlimm. Wenn Punkt 1 erfüllt ist, würde ich nochmal nachmessen lassen, am Besten sogar bei einem anderen Arzt. Eine zweite Meinung ist immer gut.
4. Und wenn es denn unbedingt ein Hörgerät sein muss: Wieso sollte man damit nicht Saxophon spielen können?
5. Und das beste Messgerät bist Du doch selbst: Nimm Dein Sax und spiele die Tonleiter rauf und runter. Hört sich das wirklich so viel anders an als vorher?
Es wäre wirklich sehr schade, wenn Du das Spielen aufgeben würdest!

Alles Gute wünscht Dir
jpo

BTW: Ich war am Freitag beim AC/DC-Konzert. Wahrscheinlich habe ich jetzt auch einen Hörschaden.

Ich kenn durchaus Musiker mit Hörgerät. Diese kleinen Wunderwerke der Elektronik lassen sich so individuell einstellen, dass Du keine Probleme habne solltest!

Also bleib dran!!

Ich denke eigentlich auch nicht, dass das ein Problem sein würde.
1. Ist die Hörbeeiträchtigung noch nicht so dramatisch. Sie hat dich ja bis jetzt selber kaum gestört.

2. Hört man bei einer Erkältung immer schlechter, da die Nebenhöhlen oft zu sind.

3. Überträgt sich der Schall ja beim Sax auch über die Kofp-/Kieferknochen. Von daher denke ich, dass es dich beim Saxspielen am letzten beeinträchtigen wird.

4. Hört man meistens die ganz hohen oder tiefen Töne weniger. Diese Frequenzen schafft unser Sax nicht.

5. Ein Bekannter von mir hat nach einer Gehirnop den Hörsinn auf einem Ohr komplett verloren und der andere ist auch beeinträchtigt. Das hindert ihn allerdings nicht daran nach wie vor Klavier zu spielen.

Mach dich nicht verückt. Vermutlich ist es halb so wild. Du wirst noch sehr lange spielen können.

Moin,

ich würde auch nach Abheilen der Erkältung noch mal eine zweite Meinung einholen.

@mos, ich denke, Du hast in allen Teilen Deiner Ausführungen vollkommen recht, vor allem an dem Punkt:.

In den reihen der regelmäßigen Saxwelt-Workshop-Teilnehmer gibt es auch jemanden, die mit Hörgerät spielt und von mal zu mal besser wird:) . Vielleicht meldet sie sich ja noch und kann dazu etwas sagen.

@baghera: Ich kann Deine Verunsicherung verstehen, würde mich aber von so einem Befund nicht verrückt machen lassen.
"Wer viel misst, misst auch viel misst." Verlass Dich lieber auf Dein Gefühl und hol Dir regelmäßig Rückmeldung bezüglich Intonation.

In unserem Musikzug haben wir auch Spieler mit Hörgerät.
Keiner hat deswegen aufhören müssen.
Ansonsten: siehe oben!

Ex Bundeskanzler Helmut Schmidt hat mit 90 (!) auch zwei Hörgeräte und spielt bei einer Hörleistung von nur noch 20% auf nur noch einem Ohr noch jeden Tag Klavier und improvisiert.

(Aus einem aktuellen Fernsehbericht)



Mein jetziger Saxlehrer hat durch das Spielen mit seiner Band (immer neben den Boxen und Schlagzeug) auf einem Ohr auch einen Hörverlut von 40%. Na und?

Also - einfach nie aufgeben! Hörgerät na und? Die Dinger sind heute so perfekt - da wirst Du bis zum letzten Tag spielen können!



Aufmunternde Grüße

Hallo,

wie die anderen schon gesagt haben - mach dir nicht so viele Gedanken, dass du jetzt nicht mehr spielen kannst!!!

Die angesprochene Workshop-Teilnehmerin mit Hörgeräten bin dann ja wohl ich:) (Danke übrigens für das Lob, dass ich besser werde!) Und mich hat es dann auch noch etwas stärker getroffen - bin inzwischen einseitig taub. Die Verschlechterung ist aber nicht durchs Musik machen gekommen - sondern lag einfach daran, dass die Schwerhörigkeit fortschreitend war...

Bei mir ist aber ganz anders - als ich zum ersten Mal ein Saxophon in der Hand hatte, da hatte ich schon lange Zeit Hörgeräte. Ich spiele (fast) immer mit den Geräten im Ohr. Meine Geräte sind so programmiert, dass ich ein Programm für den "Alltag" habe und ein "Musikprogramm". Damit hört sich das dann (nach meinem Empfinden) alles ziemlich natürlich an.

In unserem Orchester spielt außerdem noch eine Klarinettenspielerin mit Hörgeräten. Auch sie hat die Geräte während der Probe und auch bei Auftritten "drin". Außerdem haben wir noch einen Hörgeräteträger - er findet es jedoch angenehmer, ohne Geräte zu spielen. Das muss jeder für sich austesten!

Wenn du zu einem Akustiker deiner Wahl gehst - wirst du auch mehrere Geräte von verschiedenen Marken ausprobieren dürfen. Die werden dann vorher alle auf deinen individuellen Hörverlust eingestellt. Du solltest dir hierfür auf jeden Fall ausreichend Zeit nehmen und ein evtl. sogar ein "Hörtagebuch" führen. Darin notierst du dir, welche Höreindrücke mit welchem Gerät am angenehmsten, natürlichsten, unangenehmsten, zu leise, zu laut,... waren. Dann kannst du am Ende der Testphase am leichtesten sagen, welches Gerät am besten für dich geeignet ist.

Uups, ist jetzt etwas länger geworden - wenn es dir noch nicht lang genug ist - dann stell ruhig noch mehr Fragen:)

Gruß
Silja

James Moody war vom Geburt schwerhörig !!!