Teil 4:

 

  • Polster entfernen

  • Ausbeulen

  • Planfeilen der Tonlochkamine

  • Federn entfernen

  • Teilerneuerung eines fehlenden Käfigteils

Nachdem Teil 3 gab es ja doch schon durchaus Gesprächsbedarf. Doch nun denke ich sind wirklich alle Fragen geklärt und es schreit ja schon aus den hintersten Ecken nach einer Fortführung.

So soll es denn auch weiter gehen!

 

Polster entfernen:

Nun da sich die GÜ ja so nach und nach nur erweitert, werden die ersten ungeduldigen Ihre Polster sicherlich schon entfernt haben. Es gibt die verschiedensten Varianten, von denen ich eine bevorzuge. Grund ist, dass dabei meist der verwendete Kleber bis auf wenige Flecken gleichzeitig mit entfernt wird.

 

Achtung:

Beim folgenden Erwärmen der Klappen werden diese sich deutlich erwärmen. Wenn hier besonders kleine oder kurze Klappen gehalten werden, dann bitte auf die Finger achten. Notfalls eine Greifzange mit entsprechend glatten Backen benutzen, dass sich erstens niemand die Finger verbrennt und zweitens die Klappe keine Kratzer bekommen kann.

 

 Wie im Film zusehen ist, erwärme ich die Klappe über der Spiritusflamme. Gleichzeitig kann man mit einem Schraubendreher entweder unter den Resonator hebeln, oder aber ins Polster stechen, um dieses während des Erwärmens vorsichtig heraus zu hebeln. Dabei bleibt dann gerne der Kleber am Polster, nachdem er leicht zähflüssig wird, an der Unterseite hängen.

 

Achtung:

Wer Mechaniken verwendet bei denen kein echtes Perlmut sondern Kunststoff an den Deckeln vorhanden ist, kann diese nicht einfach so erwärmen, da der Kunststoff dann verbrennt. Hier ist zu raten, einen Schutz während des erwärmen über das Perlmutimitat zu halten. Ich verwende dafür einen Querflötendeckel, der an einem Stab gelötet ist.

 

 

Tonloch Ausbeulen:

 

Achtung:

Bei Ausbeularbeiten kann schnell mehr kaputt gemacht werden, als ein zufrieden stellendes Ergebnis zu erzielen. Bei Ausbeularbeiten rate ich einen Saxdoc aufzusuchen, auf den Filmen ist der Grund dafür zu erkennen.

 

 

 Es bedarf Fingerspitzengefühl und viel Übung dafür. Schnell ist eine Delle auch nach außen gedrückt oder anderes kaputt gemacht.

 

Außerdem ist eine zweite Hand beim Ausbeulen hilfreich, über denen zum Beispiel ein Säulchen steht oder etwas anderes aufgelötet ist, da die Beule hier nicht raus gerieben, sondern eventuell geschlagen werden muss.

 

Mehr dazu beantworte ich gerne im Forum

 

 

Tonloch Planfeilen:

 

Achtung:

Beim Planfeilen kann ein Tonloch, bei falscher Anwendung, komplett zerstört werden, so dass ein Instrument damit ruiniert ist.Auch hier sollte jeder gut überlegen, ob es nicht besser wäre einen Saxdoc aufzusuchen.

 

 Auf jedenfall ist zu empfehlen, eine spezielle Tonlochfeile zu benutzen. Erstens ist diese schön breit und liegt auf dem ganzen Tonlochkamin, zweitens ist sie relativ fein, so dass nur wenig vom oberen Rand während des Feilens entfernt wird. Wichtig ist, beim Feilvorgang die Feile stets gerade auf dem Tonloch zu bewegen und das Handgelenk dabei steif zu lassen. Ein kippeln oder undefiniertes Bewegen der Feile wird den Kamin unterschiedlich abfeilen und somit das Gegenteil eines geraden Tonlochs bewirken.Niemand sollte eine schmale Feile verwenden, denn damit ist ein gerade arbeiten eines Tonlochkamins für erstversuchende Unmöglich!

 

Federn entfernen:

Achtung: Beim abknipsen der Federn springen diese in einer irren Geschwindigkeit durch die Gegend, dass kann so gefährlich sein, wie fliegende Achsen, gell?!Hierbei sind vor allem die Augen gefährdet.

 

 

 

Federn die erneuert werden müssen, weil sie entweder stark verbogen sind, oder verostet, oder, oder, oder, machen beim richtigen entfernen wenig Arbeit. Die Federn sind so abzuknipsen, dass ein kleiner Stumpf aus dem Säulchen herausragt. Dieser kann dann mit einer entsprechenden Federzange entfernt werden, indem der Stumpf aus der gegenüberliegenden Seite des Säulchens herausgedrückt wird und von dort mit einer Zange entfernt werden kann. Ist bereits eine Feder abgebrochen und steckt komplett im Säulchen, muss diese mit einer anderen Spezialzange herausgedrückt werden. Beispiele dafür werden im Film zu sehen sein.Diese Zangen sind sehr, sehr teuer und wer sie nicht nachbauen kann, sollte die eine oder andere Federn eben vom Saxdoc entfernen lassen.

Bitte noch keine neuen Federn einsetzen. Beim säubern des Instrumentes sind diese eh im Weg und werden somit erst beim montieren der Mechanik erneuert.

 

 

Zusätzliches Werkzeug oder Hilfsmittel

 

Querflötendeckel am Stab ...

kann man selber bauen muss man aber nicht. Ist aber als Schutz für die Taster unentbehrlich.

 

Tonlochfeile ...

unentbehrlich und teuer. Wer Tonlochkamine Planfeilen will muss vieeeeeel üben und etwa 48,- € investieren. Besser ist ihr geht zum Doc.

 

Schmirgelholz ...

das kann nun wirklich jeder selber bauen. Nur fest muss das Holz sein.

 

Noch ne Feile ...

kostet etwa 25,-- € ist auch für das Tonloch und sollte daher nur vom Fachmann genutzt werden.

 

Lötwasser ...

Nicht teuer und hilft beim Löten und Auslöten, dass das Zinn besser dorthin läuft wo man es hinhaben möchte.

 

Federzangen ...

Die sind sooooo teuer (rechts 115,- €) da heißt es selberbauen oder zum Doc die Federn entfernen lassen.

 


Polster entfernen, Tonloch ausbeulen und planfeilen, Federn entfernen

 


Für mich gehört die Reinigung eines Instrumentes zu einem wesentlich Teil der Überholung. Einmal um den alten Schmutz, eventuell auch Grünspan wieder zu entfernen, so dass es wieder angenehm aussieht, zum anderen, um dafür zu sorgen, dass neue Polster bei der Bepolsterung nicht wieder verdreckt werden.

Grundsätzlich unterscheidet sich die Reinigung bei versilberten und Goldlack/vernickelten Instrumenten wie folgt:

versilberte Instrumente: Hier verwende ich ein Silberputzbad und anschließend ein Spülmittel, um den Geruch des Silberputzmittels wieder zu entfernen

Goldlackinstrumente: Hier reicht eine Reinigung mit einem normalen Spülmittel

(vernickelte Instrumente)Das Saxophon mit lauwarmem Wasser anfeuchten. Dann die weiche Bürste mit entsprechenden Putzmittel versehen und schön reinigen.

Je besser hier gearbeitet wird, desto einfacher und bequemer wird das spätere abreiben mit den Stofftüchern.Mit einer Flaschenbürste kann sehr gut das Korpusinnere gereinigt werden. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Bürste ob einen Schutz hat und kein Metalldraht durchkommt, der die Innenwandung zerkratzen könnte.Der Trichter ist mein einer neuen ;:-))) Klobürste gut zu reinigen.

Wenn alles ordentlich abgebürstet wurde kann das Instrument wieder mit lauwarmem Wasser abgespült werden. Lediglich die versilberten Instrumente müssen nach der Behandlung mit dem Silberputzbad nochmals mit einem Spülmittel nachgearbeitet werden, damit der stinkende Geruch dieses Mittels wieder verschwindet.

Die Klappen können in den entsprechenden Reinigungsmitteln mit Wasser eine Zeitlang stehen und einweichen (ca. 10 Minuten), danach lässt sich der Schmutz besser beim abreiben entfernen. Ich empfehle hier erst einmal den Korpus zu säubern und anschließend mit den Klappen zu beginnen, denn wenn diese beim abreiben noch schön feucht sind, lässt sich der Schmutz besser entfernen. Der Korpus lässt sich hervorragend reinigen, wenn man an seinem Arbeitsplatz einen Holzkegel in die Arbeitsplatte einsetzt. Auf diesen kann das Saxophon mit dem oberen Ende (S-Bogenseite) aufgesetzt werden. Die anderes Seite kann man davor sitzend mit dem Bauch andrücken, so dass zwei Hände zum arbeiten eingesetzt werden können. Genau ist dies im Film zu sehen. Nun kann ich mit schmalen Stoffstreifen und einem Lacquer Polish für lackierte Instrumente bzw. einer Politur für versilberte Instrumente das Instrument Stück für Stück im ganzen Umfang abreiben und reinigen.

Bei der Reinigung eines versilberten Instrumentes muss ich allerdings mehrmals mit einem sauberen Stoffstreifen nacharbeiten, um die Politur wieder ganz entfernen zu können. Das verwendete Reinigungsmittel bei lackierten Instrumenten ist Lacquer Polish von Yamaha, bei den versilberten Instrumenten handelt es sich um Unipol.

Die Mechanik lässt sich gut reinigen, indem ein Stoffstreifen in einen Schraubstock gespannt wird und somit eine Hand das Tuch spannt und die andere entsprechende Mechanikteile zum abreiben auf diesem Tuch genutzt werden kann. Auch dieses ist auf dem Video gut zu erkennen. Sollten hier Fragen zu Alternativideen sein, bitte ich diese im Forum zu besprechen. Ein für mich ganz wichtiger Punkt in Bezug auf die Reinigung ist, dass die Tonlochkamine von oben und auch innen sehr, sehr sauber gewischt werden. Wichtig ist es daher, damit die neuen Polster nicht gleich wieder verdrecken, wenn es an die Bepolsterung herangeht.

Zusätzliches Werkzeug oder Hilfsmittel

Bürsten

Eine Flaschenbürste und eine neue Klobürste für den Trichter

Arbeitsbrett

Mit einem Klick vergrößern, der kleine Kegel ist hervorragend geeignet das Saxophon dort anzusetzen und mit dem Bauch einzuklemmen

Lacpolitur

Lacquer Polish für Goldlack oder vernickelte Instrumente ist gut aber nicht zwingend

Dann noch:

  • Einen Schraubstock
  • Stoffstreifen
  • Polierpaste (Sidol, Unipol)
  • Wasser



Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 08. Juli 2012 17:51

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