Chu Berry
(1910 - 1941)
In strument: Tenor
Sparte: Jazz
Zeit: 30er-40er
Stil: Swing
Spitzname: Chu
Namensgeber des New Wonder II Saxophones von Conn Ltd. Obwohl er eigentlich Tenor spielte, werden umgangssprachlich alle Modell von Conn aus der New Wonder II Serie als "Chu Berry" bezeichnet.
Leon „Chu“ Berry war der kommende Tenorsaxophonist, bevor er an den Folgen eines Autounfalls am 30. Oktober 1941 verstarb. Unter den großen Saxophonisten der 30er Jahre steht er ganz vorne auf gleicher Höhe mit Lester Young oder Coleman Hawkins. Chu Berry spielte erst in den Bands von Benny Carter, Teddy Hill und Fletcher Henderson, bevor er 1937 bei Cab Calloway, dessen Band damals ein Riesenact war, einstieg. Chu Berry war berühmt für sein Tempo und seine Kontrolle, was kaum jemand so beherrschte wie er. Er spielte unheimlich schnell, blieb dabei aber immer melodisch und swingend. Für viele nachfolgende Größen, allen voran Charlie Parker, war er einer der Haupteinflüsse. Ein Modell der berühmten amerikanischen Saxophonfirma CONN wurde mit Spitznamen „Chu Berry“ nach Ihm benannt. Mit Cab Calloway wurde Chu zum Star, begann daneben auch mit einer eigenen Band. Der Grund, warum Chu Berry aus heutiger Sicht nicht so bekannt wie andere Stars der Zeit ist, liegt zum Einen daran, das er mit gerade 31 Jahren verstarb, zum Anderen war es Mitte der 30er nicht wie später üblich, dass ein einzelner Spieler ausgedehnte Soli spielte. Die Band als Ganzes stand im Vordergrund und es gab im Falle eines Solos nur wenig Zeit, sich hervorzutun. Alle musikalischen Aussagen mussten in jene 8 oder 16 Takte hereingelegt werden, wenn sich die Gelegenheit ergab. Auch ließen die alten 78er-Shellack-Platten nicht viel Aufnahmezeit zu. Das führte dazu, dass wenig Platten aus dieser Zeit mit Chu Berry als herausgestelltem Solisten erhalten sind, was nicht förderte, seine Musik zu erhalten. Erst Coleman Hawkins nahm 1939 auf einer ganzen Plattenseite „Body and Soul“ auf und brachte damit das erste moderne Jazz Saxophon- Solo der Geschichte heraus.
Autor: Robert Langer
Hörtipps:
Chu Berry 1937 - 1941
nicht mehr als neu zu bekommen daher ein gefragtes und vor allem teures Sammlerstück
Best of the Big Bands: Cab Calloway with Chu Berry 1993
Blowing up a Breeze 1995
ein Sampler mehrerer Orchester, allerdings mit fünf aufgenommenen raren Titeln von Chu Berry & his Jazz Ensemble
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 29. August 2012 10:26