Benny Waters (1902-1998) |
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Benny Waters war ein Alt-Meister im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur, weil er bis kurz vor seinem Tode, d.h. mit 96 (!) noch aktiver Musiker in Hochform auf Tournee und mit Veröffentlichungen (eine famose Live Aufnahme aus dem Birdland-Club 1997) war, nicht nur wegen seiner musikalischen Qualitäten, sondern weil der Mann ein ganzes Jahrhundert Jazzgeschichte miterlebt hat von A-Z, was Ihm als Persönlichkeit und Musiker eine Aura von Souveränität, Eleganz und Präsenz verlieh. Waters arbeitete von 1918-1921 mit Charlie Miller, studierte aber dennoch weiter Musik und arbeitete bald danach auch als Dozent, z.B. für Harry Carney, der einer seiner Schüler wurde. Waters spielte dann bei Charlie Johnson’s Paradise Ten zusammen mit Benny Carter (bis 1932) und nahm währenddessen auch mit Clarence Williams und King Oliver auf. Weitere Stationen seiner Karriere waren während den 30ern und 40ern Fletcher Henderson, Hot Lips Page, Claude Hopkins, Jimmy Lunceford und Roy Milton. 1949 ging er während einer Tournee nach Frankreich und blieb dort. Die Jazz-Welt vergaß Ihn. Erst in den 80ern tauchte er wieder auf und besuchte die USA häufiger, auch um Platten aufzunehmen, auf denen er sich in Topform zeigte. Zur richtigen Zeit, denn inzwischen erlebte Jazz ein Revival und Waters, der Ende der 80er erblindet war, wurde als einer der letzten Altmeister der alten Schule ein gut nachgefragt und gebucht. Sein Stil ist geprägt von seinem knarzigen Ton mit hoher Projektion, erinnert an frühen Rhythm n’ Blues, bluesig und mit Swing-Elementen, aber auch durchsetzt mit freien Ideen, die recht modern klingen. Autor: Robert Langer |
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Plattentipps:
From Paradise to Shangri-La 1987
Birdland Birthday-Live at 95 1997
Live at the Pawnshop 1999
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Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 15. Juli 2012 11:29