Ich habe schon seit einiger Zeit ein Fiberreed Carbon für mein Alto. Das ist spieltechnisch super aber der Klang ist für viele Fälle doch zu grell.

Ich habe mir letzte Woche die "Natural Classic" in verschiedenen Stärken schicken lassen, in der Hoffnung, dass ich zumindest eines davon für die klassischen Stücke verwenden kann. Sie sind schon etwas weniger scharf im Ton als das Carbon, aber für Klassik ist es mir immer noch bei weitem zu jazzig.

Mit meinem Selmer S90/180 Mundstück (1.5mm Öffnung) kommt der Ton mit der Stärke MH noch am weichsten, obwohl das für mich noch sehr anstrengend zu spielen ist. Unter "Classic" habe ich mir aber noch etwas runderes vorgestellt. Das M und das MS werden zunehmend "scheppernder" je weicher sie werden. Zumindest bei mir. Ich habe die Blätter mit drei verschiedenen Mundstücken (Selmer S90, Rico A5, Brilhart Special) und zwei Instrumenten (Selmer SA 80 Serie II und Bauhaus Walstein) gespielt und in jeder Kombination war mir das zu scharf im Ton.

Ich will da jetzt keine Wertung abgeben, es ist eher wahrscheinlich dass ich damit einfach (noch) nicht klar komme.

Hat jemand damit Erfahrungen? Kriegt man das durch maßvolles nach bearbeiten sanfter im Klang, oder liegt meine Vorstellung von "Classic" zu weit von der Fiberreed Klang Vorstellung entfernt? Nachbearbeiten muss ich die scheinbar ohnehin, da die Blatt Kanten sehr scharf sind und ich mir gleich einmal die Lippe damit geschnitten habe.

Das Legere (classic) das ich sonst zum Üben verwende liegt genau am anderen Ende des Spektrums. Da würde ich lieber ein wenig mehr Klang hinein bringen, das ist mir ein wenig zu brav.

Ich habe auf alen meinen Saxes (Sopran, Alt, Tenor) viel mit Kunststoffblättern in unterschiedlichen Stärken experimentiert (Fibracell, Bari, Hartmann, Legere) und war vom Klang her mit Fibracell und Bari (Legere mit Einschränkungen) am zufriedensten. Auf Klassikmundstücken war Fibracell am besten. Fibracell hatte aber bei einigen Blättern Qualitätsprobleme, da sich auf der Unterseite von der Spitze her eine dünne Folie ablöste. Am längsten und zufriedensten spielte ich mit Bari medium.
Mittlerweile bin ich aber von Kunststoffblättern wieder abgekommen und habe sie lediglich als Reserveblätter mit.

Das "Carbon" ist ja auch ein ausgewiesenes "Scharfes" Blatt. Die legere empfand ich auch zu "muffig".

Sehr zufrieden war ich auf dem Alto mit den Fibracell.

Aber z.T. Quali, wie oben beschrieben.


Cheerio

Ich hab bei den Fiberreeds einige Wochen benötigt, um an meinen Sound zu kommen. Ich hab mich erst richtig daran gewönen müssen, spiele allerdings meist Jazz und Pop und kann für die klassischen Stücke nicht viel beitragen.

Zwar spiele ich noch nicht solange (1 Jahr Sopran und 0.5 Jahr Tenor), aber ich steige gerade auf Fiberreed von AW Reeds um. Auf dem Tenor bin ich super zufrieden mit dem Klang und Sopran kommt jetzt. Aber ich spiele noch relativ kleine Öffnungen (Tenor Vandoren V16 T6, Sopran Selmer S90 E). Ich war mit dem Verhalten der Holzblätter beim feuchter werden und der Variabilität innerhalb einer Lieferung nicht zufrieden, aber das mag auch meinem eigenen Unvermögen geschuldet sein. Auf jeden Fall gefällt mir der Klang jetzt besser und das Verhalten der Blatt-Mundstück-Kombination ist bei Weitem reproduzierbarer.

Gruss,
gerhard

Hallo Gerhard,
ich habe auch das Fibrareed, jedoch finde ich, daß es nicht sehr lippenfreundlich ist. Lieber verwende ich Fibracell, ein mit Kunststoff gebundenes Reed. Mit dem natürlichen Reed hatte ich auch meine Probleme. Auch ich bin ein Anfänger mit dem Sax. Fibrareed und Fibracell kann man sofort anblasen und auch am Mundstück lassen ohne das Wellen entstehen. Der höhere Preis, wird durch die wesentlich längere Lebensdauer mehr als ausgeglichen. Im Klang finde ich keinen Unterschied. Nun, was sagen die Profis dazu?
keep swinging, Gerhard

Danke Euch allen.

Ich werde meine Reeds morgen wieder zurück schicken. Ich komm einfach mit dem Sound nicht klar und meiner Lippe tut es auch nicht so gut. Ich werde das in einem Jahr noch einmal probieren.

Wahrscheinlich bin ich noch nicht so weit.

An der Lippengeschichte wird sich auch nächstes Jahr nichts ändern, wenn du nicht grade Hornhaut auf den Lippen entwickelst.
Probier doch mal Legere Studio Cut, die sind doch auch schön glatt.

Mit den Lippen hatte ich nur zu Anfang an den Kanten das Gefühl, sie könnten zu scharfkantig sein, aber das hat sich gelegt. Bei der Oberfläche finde ich den Unterschied zu Holz für mich nicht so fühlbar, aber wie gesagt das mag an den Holzblättern, die ich gespielt habe (Rico, Vandoren Java, AW Reeds), liegen und an meiner fehlenden Erfahrung. Für mich entscheidend ist, dass ich mich beim Üben und Lernen mehr auf andere Dinge, als die Beschaffenheit und Feuchtigkeit des Blattes konzentrieren muss, aber letztlich musst Du mit den Blättern zufrieden sein und kalr kommen. Ich wünsche Dir, dass Du schnelle Deine Blätter findest.

Viel Glück,
gerhard

Die Fiberreeds nehmen es einem auch nicht übel, wenn man mit feinem Sandpapier die Ecken ein wenig bricht.
Natürlich sollte man es nicht übertreiben...