Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:

THEMA: Sollte man einen Harmonielehrekurs machen?

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 25 Feb 2006 20:24 #15535

  • ChrisStd
  • ChrisStds Avatar
  • Offline
  • C-Melody
  • Beiträge: 310
Tach!
@mos: Tu's!

@prinzipal: Reden wir von der selben Sache? Ich spreche nicht vom CDs kopieren. Kann auch sein, dass ich dich falsch verstehe.
Mir geht es eher darum Spielstile zu kopieren. Denn nur wenn ich weiß, was bspw. Charlie Parker spielt - und das kann ich durch kopieren gut lernen - kann ich mich von seinem Stil absetzen.

Schrieb es nicht auch Dizzy in TO BE OR NOT TO BOP, dass er jedes von Eldrigde jemals auf Platte gepresste Solo auswendig gelernt hat, bis er selbst soweit war? Dadurch wusste er einerseits, was Eldridge spielte, konnte es selbst, wusste aber zugleich, was er selbst nicht immer spielen wollte. So hat sich aus dem Kopieren - natürlich nicht nur daraus - heraus sein Stil entwickelt. Und wurde nicht Prez von Basies Frau gezwungen, wie Hawk zu spielen? Er hätte gekonnte, aber er wollte nicht. Ich glaube, dass tausende Musiker ihre Vorbilder kopiert haben, bis sie selbst soweit waren!

Das bedeutet wirklich nicht, dass man immer das Selbe hört. Denn es ist doch so, dass man aus dem Kopierten seine eigenen "Schlüsse zieht" und diese als Punkt zum weiterarbeiten nimmt.
Es gibt zwar viele Spieler, die immernoch wie Coltrane klingen wollen und das auch tun. Aber es gibt mindestens... wenn nicht noch... die es könnten, aber nicht tun. Aber durch das Wissen, wie C. spielt, können sie sich auch davon absetzen.

Weiterhin denke ich, dass wenn ich irgendwo ein Bebop-Stück spielen soll, dann sollte ich auch idiomgerecht spielen. Will sagen, dass schon bis zu einem gewissen Grad auch alte, geübte Strukturen wiedergegeben werden müssen.
Spiele ich mit meiner eigenen Band, dann spiele ich so, wie ich es will.

Viele Grüße!
Christian
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 25 Feb 2006 23:49 #15542

  • prinzipal
  • prinzipals Avatar
  • Offline
  • Tenor
  • Beiträge: 867
  • Dank erhalten: 1
es macht keinen unterschied , ob alte meister mittels cd kopiert ( und ohne sie daran zu beteiligen vermarktet ) werden oder indem sie nachgespielt werden . sie haben ihre musik schon gespielt , und zwar selber .

wer gerne durch kopieren lernt , z.b. um überhaupt ein gefühl für strukturen zu bekommmen , darf das ja z.b. an den bekannten musikschulen tun oder dieses system unterrichten , warum nicht ?

daher rate ich , den harmonielehrekursus zu besuchen .

das verhältnis von kopie zu authentischem werk ist allerdings in der musik , besonders einigen richtungen des jazz , in krasser weise gewichtet .

in der malerei käme man in den aufnahmemappen kaum in diesem maße auf die idee , einen kopisten z.b. zum studium zuzulassen .


Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 26 Feb 2006 00:07 #15544

  • AWW
  • AWWs Avatar
Hi mos ,
schade das ich nicht in Köln wohne ich würde sofort mit dir hingehen.
Mache es geh hin !
liebe Grüße
willex 8-)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 26 Feb 2006 00:29 #15546

  • ChrisStd
  • ChrisStds Avatar
  • Offline
  • C-Melody
  • Beiträge: 310
N'Abend!

@prinzipal
Ich verstehe, was du meinst. Aber ich spreche auch nur vom Kopieren, um von da an aus weiter zu gehen.
Aber ich verstehe nicht, wie du ohne die kleinste Anleihe Jazz spielen willst? (das geht schon fast Richtung: Was soll im Jazz noch kommen?) Selbst solche Leute wie Branford Marsalis bekennen sich zu ihren Wurzeln und bringne Scheiben raus die heißen: Footsteps O(F)Our Fathers. Und die Anleihen sind doch recht deutlich.
Weiterhin hieße das doch auch seine Wurzeln zu leugnen oder seine Vorbilder zu negieren!
Natürlich hat jeder seinen Personalstil, aber zumindestens ich spiele auch meine Entwicklung aus Ideen heraus, die meine Vorbilder hatten. Und nicht zuletzt bin ich auch gelegentlich einen bestimmten Idiom verpflichtet. Was ist der klassischen Musik übrigens ganz ähnlich ist.
Auch hier gibt es übergreifende Merkmale, die von mehreren Komponisten gleichzeitig benutzt worden (rhetorische Figuren) oder Gruppen, die gleichen Idealen anhingen (Wiener Schule). Auch dabei hat jeder seinen Personalstil aber auch etwas von dem großen Ganzen.

Sorry, bisschen ausschweifend jetzt!

Christian
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Reeds-Shop

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 26 Feb 2006 00:42 #15547

  • prinzipal
  • prinzipals Avatar
  • Offline
  • Tenor
  • Beiträge: 867
  • Dank erhalten: 1
ohne die kleinste Anleihe Jazz
Was ist der klassischen Musik übrigens ganz ähnlich ist.

ausschweifungen dieser art sind gut .

die zitate beleuchten es genauer : diese stilrichtungen des musikschaffens sind vollendet und komplett musealisiert , eine aktuelle künstlerische kraft im sinne des originals ist nicht zu erwarten .

daß heißt nicht daß ich die hervorragenden handwerker die davon leben , egal ob in klassik oder jazz ( oder wie und wo sie es erlernt haben ) , gering schätze : nur weil sie zu dekorateuren geworden sind .

daß marsalis und co. an einigen wurzeln ein paar jahre näher dran sind als andere , ändert nichts .



Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 26 Feb 2006 01:00 #15548

  • ChrisStd
  • ChrisStds Avatar
  • Offline
  • C-Melody
  • Beiträge: 310
Das ist ja spannend!
Aber welche Musik kommt den ohne Bezüge aus?
Welche Musik ist immer ein Original?
Wäre dann nicht jedes Stück hermetisch von der Umwelt abgeriegelt? Isr das "L'art pour l'art" nur ohne Verbindung zur Kunst?

Aus der Literatur sind mir Originalgenies bekannt, z.B. Goethe, allerdings hatten die auch Vorbilder, formaler Bedingungen, etc. an die sie sich gehalten haben!
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 26 Feb 2006 01:16 #15549

  • prinzipal
  • prinzipals Avatar
  • Offline
  • Tenor
  • Beiträge: 867
  • Dank erhalten: 1
diehter de la motte nennt es in einem aufsatz ( in etwa ) : das formen ohne formen .

dabei gings um die diskrepanz zwischen sehr individuellen stilen einzelner musiker im barock ( händel vivaldi telemann z.b. ) die alle in etwa dieselbe harmonielehre benutzt haben , abgesehen davon daß es damels keine lehre davon gab , und alle durch nacheifern , nicht etwa kopieren gelernt haben ( meinst du mit kopieren sowas ? kopieren heutzutage heißt ggf. was anderes ! ) und der tatsache , daß heute jeder seinen eigenen stil und seine eigene methode hat , ohne eine derartiges gemeinsames fundament ( abgesehen vom verkaufs blabla bei vernissagen etc . )

bezüge stark überhöhen, nur weil man einen quintraum swingend spielt ? naja ...

"original sein " ist heutzutage sehr spannend ...

ich würde dran denken ,daß einige musikformen was mit sozialen gruppen zu tun hatten , bevor die musikindustrie das vermarktete .

es wurde schon mal - als ein außermusikalisches beispiel - die tv serie roots als " elektronische onkel toms hütte " bezeichnet , da ist was dran ...

original hier um die ecke war glenn buschmann , der in dunkler zeit sein leben für - damals authentischen - swing riskierte .

das nun als häppy jazz klonen ?

und dann sagen : wenns bezahlt wird , ist alles schön ?
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 26 Feb 2006 11:42 #15561

  • ChrisStd
  • ChrisStds Avatar
  • Offline
  • C-Melody
  • Beiträge: 310
MOin!

Genau dieses nacheifernde Kopieren meine ich. Nacheifern und weiterentwickeln.

Die ersten musiktheoretischen Schriften gab es schon lange vor dem Barock (Musica enchiriadis, Ende 9. Jhd., Micrologus, 1025/26, Mailänder Traktat, um 1100, nur das sie natürlich nich aussahen wie Sikora heute. Es gibt sogar schon eine frühe "Blockflötenschule" von Sebastian Virdung, (Musica getutscht, was soviel bedeutet wie ins Deutsche übersetzt, 1511): Musica getutscht und ausgezogen durch Sebastianum Virdung Priesters von Amberg und alles Gesang auss den Noten in die Ta-bulaturen diser benanten dryer Instrumenten der Orgeln, der Lau-ten und der Flöten transferieren zu lernen Kurtzlich gemacht zu Er-en den hoch wirdigen hoch gebornen Fürsten unnd herren : Herr Wilhalmen Bischove zü Straszburg, seynem gnedigen herren.

Die eigenen Musikformen bsetimmter Ethnien, wie man das so schön nennt, leben aber in besonderem Maße vom Kopieren innerhalb der Gruppe. Besonders, da die Musik nicht aufgezeichnet sondern mündlich tradiert wurde. Hätten die jüngeren Spieler die älteren nicht kopiert - wenn sie bei ihnen bspw. in die Lehrer gegangen sind - wäre die Musik ausgestorben.

Die Serie kenne ich leider nicht, wäre aber spannend. vielleicht kannst ud mir sagen, ob, wann, wie, etc. da nochmal dranzukommen ist.

Rainer Glen Buschmann kenne ich nicht wirklich. Nur die paar Sachen, die ich gelesen habe. Und die TExte, die auf "seiner" Homepage stehen.
Habe ich das richtig verstanden, dass du da einen zeitlichen Bezug herstellst? RGB hat damals, zu richtigen Zeit, gespielt? Deshalb authentisch? Das kann stimmen, istvielleicht bei Coco Schuhmann auch so. Aber sein Bruder schreibt auf der Homepage, das sie Vorbilder benutzt haben - Musik der Amisender und ein "Buch" Namens "Swing That Music". Des weiteren schreib er über seinen Bruder(sinngemäß, das Zitat ist mir jetzt zu lang), dass er modernes Zeugs schrieb (Aleatorik, Zwölftonreihen - was es zuvor nun ja auch shcon gab), aber immer wieder "zu den roots" [url=(www.glen-buschmann.de) ](www.glen-buschmann.de) [/url] zurückfand (in "Im Spiegel der Worte - Pit Buschmann).
Aber, wie gesagt, ich kenne seine Musik nicht, nur weniges von dem, was geschrieben steht. Deshalb möchte ich nicht noch mehr "Zeugs" sagen.

Wo ich dir absolut recht gebe, ist dieses Happy Jazz Geute. Das gefällt mir auch gar nicht.

Viele Grüße!
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 27 Feb 2006 09:16 #15618

  • mos
  • moss Avatar
  • Offline
  • Moderator
  • Beiträge: 2500
OK, da ihr mir eigentlich alle empfehlt diesen Kurs zu machen, habe ich mich angemeldet. Ich bin sehr gespannt, was er mir persönlich bringt. Hoffentlich bekomme ich noch einen Platz :-D
So long
mos
Some of the best jazz musicians in the business just happen to be women!www.simplysax.de www.smartandsold.de www.klavier-mit-mir.blogspot.com www.myspace.com/simplysaxmos www.youtube.com/mossite
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Sollte man einen Harmonielehrekurs machen? 28 Feb 2006 08:32 #15669

  • saxolina
  • saxolinas Avatar
Hi Mos,
und dann lass uns mal teilhaben an Deinem neuen Wissen, wenns vorüber ist, ja?

Lieben Gruß
Saxolina
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Moderatoren: pue
Ladezeit der Seite: 0.305 Sekunden

Neues im Forum

Mehr »

Wichtige Events


Alle Events

Neues im Marktplatz

Inhalt PreisStadt Datum

Tenorsax B&S ( / Saxophone)

Tenorsax B&S
Made in GDR Super Zustand, lediglich eine Minidelle im S- Bogen. Seriennummer 3631
500.00 €
Casekow
19.04.2024
von Cardo
2 Klick(s)

C- Melody Martin ( / Saxophone)

C- Melody Martin
Versilbert, gut erhalten und mit Koffer, Seriennummer = fast 100 Jahre alt und super erhalten…
999.00 €
Casekow
19.04.2024
von Cardo
3 Klick(s)

Martin Committee Alt Sax 1937 ( / Saxophone)

Martin Committee Alt Sax 1937
Alt Sax MArtin Committee, generalüberholt, neu lackiert, sehr gut gemacht, die Gravur ist hervorrage[...]
1 200.00 €
Lahnau
17.03.2024
von Tom.66
237 Klick(s)
Neuen Account oder einloggen.

Online sind:

Aktuell sind 427 Gäste und keine Mitglieder online

Helfe Saxwelt mit einer kleinen Spende:

Donate using PayPal
Betrag:

Danke für die Hilfe an:

SpenderWährungBetrag
Martinfür €:30.00
Bertfür €:12.34
SaxWS Huelsafür €:50.00
Ernstfür €:20.15
Späteinsteiger WSfür €:40.00
Klausfür €:25.00
Karinfür €:25.00
Matthiasfür €:10.00
Peterfür €:30.00
Martinfür €:30.00
Zum Anfang