Ich versuche mich gerade an der Analyse von All of me, habe aber auch ein paar Fragen dazu. Also zunächst mal:

Tonart: C-Dur (klingend)

Aufbau: ABAC, jeweils 8 Takte

A: | Cmaj7 | % | E7 | % | A7 | % | Dm7 | % |

B: | E7 | % | Am7 | % | D7 | % | Dm7 | G7 |

C: | F6 | Fm6 | Cmaj7 Em7 | A7 | Dm7b5 | G7 | C6 | % |

In A haben wir einen III - VI - ii Quintfall vom E7 zum Dm7, in B einen III - vi - II - V Quintfall vom E7 zum G7, der auf der II auch noch von Dur nach Moll wechselt. In C ist es dann ein Wechsel von IV (über Moll) nach I und dann wieder ein iii - VI - ii - V - I Quintfall.

Also einfach jede Menge Quintfall, mit Ausnahme des Anfangs von C. Die Würze liegt vor allem in der Substitution von Dur durch Moll und umgekehrt.

Und mein größtes Problem ist jetzt: Wie soll ich mir merken, wann es Dur ist und wann Moll? Seht Ihr da ein System drin?

Eine Möglichkeit wäre vielleicht schon mal, mir zu merken, dass die III immer Dur ist, und die Folge Cmaj7 Em7 in C durch ein Cmaj79 zu ersetzen. Kann man das so machen?

"Eine Möglichkeit wäre vielleicht schon mal, mir zu merken, dass die III immer Dur ist, und die Folge Cmaj7 Em7 in C durch ein Cmaj79 zu ersetzen. Kann man das so machen?"

1.Ich würde die Folge Cmaj emoll7 mit emoll7 bedienen/abdecken.
Das bezieht sich jetzt auf das, was Du am Sax machst.
(spiel mal einen emoll7 über Cdur-klingt gut)
2.Bezogen auf die Harmonik der Begleitung:
Sowohl emoll als auch E7 bereiten gerne einen a akkord vor(amoll oder auch A7) Einmal etwas relaxter (emoll) einmal etwas zwingender (E7).
Hilfreich wäre, ein Harmonieinstrument wie klavier oder Gitarre zu spielen und damit zu experimentieren.zb. wie klingt es ,wenn ich den E7 durch emoll ersetze?Dann merkst Du , wie der Charakter des Stückes von eben diesem E7 an der Stelle abhängt.Und wenn Du dann merkst, "das kann man da nur so machen", dann brauchst Du Dir auch nichts zu merken- der Akkord meldet sich schon.

Bestenfalls fühlst du es. Das setzt voraus, dass du das Stück gut kennst. Das setzt voraus, dass du den Bass singen kannst, die Harmonien spielen kannst und dir die große Terz über E wie ein "muss" vorkommt, weil du sie innerlich hörst.

Neben dem Spielen einer Basslinie und dem Spielen der Akkorde (gerne auch auf anderen Instrumenten habe ich früher folgende Notation benutzt:



Ach Mist, das Bild wird hier verkleinert wiergegeben und die Notenlinien machen die Fliege. Hier der Link zum Original: http://www.pogometrie.de/all_of_me.gif. @smatjes, werden alle Bilder verkleinert oder muss ich ein Mindestmaß einhalten, damit ich Bilder in Originalgröße einsetzen kann?

Sicher aber kann man erkennen, was ich gemacht habe. Ich habe keine Akkorde aufgeschrieben, sondern nur die Töne, die von C-Dur abweichen. Wann diese skalenfremdenTöne im Stück auftauchen, muss man dann schon auswendig lernen. Ist aber auch so in Notenform eine passable Improvisationshilfe. Es gibt für die Skalen nicht immer eindeutige Lösungen: so kann man im 3-4 Takt auch Fis spielen oder eben nicht. Das nur, um nun ellenlangen Diskussionen vorzubeugen.

Prima Idee! Hast Du Dir das denn direkt in die Noten reingeschrieben oder nur so auf einem extra Blatt?

Auf ein Extrablatt, dann aber versucht zu merken. Das geht ja fast optisch. Sind nicht mehr viele Informationen drauf. Skalenmäßig läßt sich jedes Stück auf diese Weise stark eindampfen.