Hi WStolz,

ich weiss was Du meinst und gebe Dir teils recht.
Es wird eine sehr ausführliche GÜ werden und es wird bei dem ein oder anderen eine Grenze zum "hier lasse ich die Finger lieber weg" führen. Bei dieser Beschreibung werden, wie zum Beispiel das Ausbeulen, einige merken, ok, hier lohnt sich nicht der Anschaffungswert der Werkzeuge oder hier ist mir die Gefahr das Horn zu zerstören zu groß.
Ich sehe es folgend:
Wie beschrieben sollte, wer immer auch mit macht, dass benötigte Instrument ein wirkliches Übungsinstrument sein und nicht das eingesetzte Horn auf dem gespielt wird.
Zweitens zieht sich diese GÜ wirklich über einen langen Zeitraum hin. So dass genau wie Deine Sorge des Ausbeulens zwei Möglichkeiten entstehen.
Entweder wird sich der eine an diesem Punkt sagen, ok hier lasse ich die Finger weg, dass lass ich eben meinen Saxdoc machen, oder ein anderer wird sagen, es ist ja nur mal zum probieren und zum sehen, was alles auf mich zukommt bei einer Gü und lässt die Beule einfach drinnen.
Ich gehe davon aus, dass nicht jedes Horn nach der Gü das eigene ersetzen wird und hoffe mit dieser Aussage keine Illusion zu rauben, aber jeder der mitgemacht hat, wird einen tiefen Einblick in die Materie gewinnen. Einige werden merken, warum dieser Beruf eine Lehrzeit von 3 Jahren hat.
Aber eines kann ich auch behaupten. Jeder der mitmacht, wird der funktionalität vieler Kleinigkeiten näher kommen und sich in Notsituationen weitaus besser helfen können.
Ich denke das ist das eigentlich Ziel bei der Ganzen Aktion, die ich deshalb als Sinnvoll erachte. Sinnvoll wird sie auch nur bleiben, solange jeder sich daran hält und nicht meint, er müsse sein eigenes bestes Horn dafür opfern.

Gruß,

ToKo

Hallo ToKo,
die geeigneten Werkzeuge sind das eine, der Umgang damit das andere. Ein erfahrener Reparateur hat mir seine Werkstatt und sein Werkzeuge gezeigt. Da ich nur ein Sax auszubeulen hatte, war mir der Aufwand zu groß selbst alle Werkzeuge anzuschaffen. Es handelte sich um ein Vintage-Dolnet-Alto mit einer häßlichen Beule um ein Tonloch und eine Delle am S-Bogen. Da der S-Bogen einen Microtuner(funktioniert) hat, war mir der Eigenversuch zu heikel.
Und es hat sich gelohnt, eine saubere Arbeit des Reparateurs, die ich so bestimmt nicht hinbekommen hätte.
Das Sax ist gerettet und wird, wie schon einige andere, im nächsten Urlaub zerlegt und gereinigt, ev. neu bepolstert.
Ich traue mir schon einiges zu, aber ein Vintage zu versauen ist ein Frevel, oder?

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<em>editiert von: WStolz, 26.06.2005, 16:35 Uhr</em><!-- end editby -->

Es ist ja ausdrücklich darauf hingewiesen worden, ein möglichst einfaches Instrument für das Projekt zu nehmen, um eben optimal lernen zu können und auch knifflige Sachen zu üben.
Mehr als ausdrückliche Hinweise darauf sind wohl nicht machbar. Irgendwann fängt dann die Selbstverantwortung an.

Ich freue mich jedenfalls auf das volle Programm incl. Beulen, Dellen, Schäden vom drüberfahren und was da sonst noch alles kommt...

Da gebe ich max mal recht. Wir empfehlen keine hochwertigen Saxe wie z.B. ein Mark VI, Super 20, B400, Ladyface, Shadow, 911, Artist bzw. euer Hauptsax zu nehmen, sondern eines, auf welches ihr eine lange Zeit verzichten könnt.

Oder welches ihr extra dafür kauft. In den USA bei Ebay, gibt es günstige und lohnende Objekte. ACHTUNG ZOLL (Dazu aber ein anderer Thread)

Wenn ihr an einen Punkt angekommen seid wo ihr euch nicht rantraut dann lasst die Finger von dieser Sache und geht zum Doc oder stellt eben diesen Punkt einfach zurück. Wenn es beim Doc schnell geht und wir haben noch Zeit zum nächsten Punkt warten wir oder wir helfen den Nachzüglern besonders intensiv bei Fragen und Problemen damit wieder alle auf eine Level kommen.

Wir werden putzen, ausbeulen, Feilen, Löten, Achsen einziehen, fehlende Teile ergänzen durch anfertigen, bepolstern, Bekorken, Filz tauschen, Justieren und wohl noch ne Menge mehr machen.

Das kann nicht jeder und ihr habt auch in der Regel nicht das benötigte Werkzeug dafür. Entweder ihr setzt dann aus, lasst es durch euren Doc oder jemanden dem ihr es zutraut kurz ausführen, oder ihr achtet darauf ein Sax zu nehmen, welches eben die schwierigen Dinge wie Löten, Tonlöcher planen, nicht benötigt.

Also, ein günstiges, fertiges nicht spielbares Horn soll es sein. Ihr dürft nicht den Anspruch haben, dass alle reibungslos klappen wird. Ihr müsst selber wissen wovon ihr besser die Finger lasst.

Wollt ihr anschließend ein spielbares Horn was auch in aller Regel (ohne dafür garantieren zu können) von der Basis einen guten Klang hat, dann greift zu Buescher, Martin, Conn, King, Lyon & Healy, York, Wurlitzer etc. und deren Stencils (Einige davon sind schon welche) oder Second Line. Die bekommt ihr schon für 150$ mit etwas Glück. Beispiel, Das für das Projekt gekaufte Sax Premier American iste in Buescher Stencil (also von Buescher gebaut aber mit einem anderen Namen graviert). Hat bisher etwa 130,- ¤ inkl. Porto und Zoll gekostet. Dazu kommen noch Material und viel Zeit.

Vorschlag: postet hier eure Saxe die ihr im Auge habt. Wir sagen dann ob es sich lohnen könnte oder nicht. Postet auch euren Ebaynamen mit dem ihr bieten wollt. Die anderen sollten dann aus Fairness dort nicht mitbieten. Tut das aber nicht 2 oder 3 std. vor Ablauf der Auktion sondern etwas früher, da wir nicht immer online sind. So interssant die Geschichten von an der Wand hängenden Saxen auch sind, packt sie bitte in einen anderen Thread.

Fragen zu Saxen hier bitte rein.

Na dann hab ich ja noch einen hervorragenden Kandidaten rumliegen

Siehe unter Hersteller -> Impala (Tenor) - die Kanne habe ich letztes Jahr auf eBay geschossen, war als "bis vor kurzem gespielt" angeboten, erwies sich im Nachhinein als Fall für eine Überholung, deren Preis sicherlich das Doppelte des Einstandspreises überstiegen hätte. Dank Käuferschutz (mangels Einsicht des Verkäufers) wurde das Ding dann jetzt so günstig, dass ich den Versuch wohl wagen werde.

Spannend am Rande: Ich hab mit Maik (Woodwind24) mal soviel von dem Horn abgedichtet, dass ein paar Töne rauskamen - die mir _sehr_ gefielen. Ein Ansporn, die Grünspankanne wieder zum singen zu bringen ist also da. Ansonsten scheint sich rauszukristallisieren, dass das Ding ein Einzelstück oder aber wenigstens eine Mini-Serie war - die Machart sieht nach Grassi oder Orsi aus, könnte also als Gesellen- wenn nicht gar Meisterstück oder eben als Auftragsarbeit gebaut worden sein. Bin gespannt was rauskommt. Feilerei und Dellen wegmachen steht zum Glück nicht an, dafür hat's Korrosion, falsche, harte, fehlende Polster, vergurkte Federn, klappernde Applikatur wegen wenig bis null Kork/Filz... all so Sachen die Spass machen...

Super Idee, die Aktion hier... ein Vintage Conn Tenor das noch auf meiner Wunschliste steht würde ich dennoch wohl eher direkt in ToKos Hände geben

Gruß

Jerry

Das impala ist suuuuper dafür. Das Conn naja, du willst ja gleich auch das 10M das würde ich nicht als erstes Versuchsobjekt nehmen wollen.

Hallo, ich wollte fragen, ob ich mit dem Sax hier mitmachen kann? Hab es vor 2 Jahren auf einem Flohmarkt in der Slowakei erworben. An dem Saxophon wurde schon viel rumgebastelt (Lötstellen), es hat aber keine sichtbaren Beulen. Es ist ein Toneking von Amati-Kraslice mit einer Nr. 30xxx. Es pfeift aus allen Löchern. Lohnt es sich überhaupt noch? Mit wieviel Materialaufwand muss man ca. für ein Tenorsax rechnen? Ich bin ansonsten Heimwerkertechnisch ganz gut ausgerüstet. Hier noch zwei Bilder.

Ich habe noch ne alte Gieskann dan rumliegen meint Ihr da könnte man was draus machen ??

@Willex

Nicht böse sein.
Das ist ein blöde Antwort auf die Frage von brodel.

@brodel
Du kannst mit jedem Sax mitmachen und wir empfehlen für die ersen Versuche einer Überholung alte und nicht wirklich Wertvolle Saxe zu nehmen.

Wir haben ein Sax an dem nahezu alles zu machen ist. Inkl. Lötarbeiten und ausbeulen. Wir werden auch anhand von Fotos und Videos zeigen wie man lötet und ausbeult (letzteres ist bereits auf Saxwelt zu finden). AAAAAber gerade diese arbeiten empfehlen wir bei einem Fachmann machen zu lassen. Das kostet zwar Geld ist aber sicher die bessere Lösung, da kaum jemand das benötigte Werkzeug oder die Geräte im Hause haben wird und nicht umsonst die Ausbildung zu einem Holzblasinstrumentmacher drei Jahre dauert. Wenn doch, und der Mut ausreicht, dann können wir euch nicht abhalten auch auszubeulen und zu löten.

Deine Kanne ist sehr gut geeignet, wenn es nicht dein Hauptinstrument ist.