Hai hwp,
ja, es ist verblüffend: noch bevor wir eine Antwort haben, wissen wir, dass die Antwort nichts beweist. Wie machen wir das? Mittels unserer Intelligenz: wir wissen nämlich, dass wir besten Falles eine E-Mail eines Mitarbeiters bekommen. Wir wissen auch, dass er uns nicht Dokumente aus dem Jahr 1902 mitschicken wird.
Genau das ist nun eingetreten.
Zu meiner Weltklang-Liste. Deren Quelle bin ich, weil ich sie aufgeschrieben habe. Und das steht auf eben dieser Liste oben drüber:
Die Verteilung der Seriennummern auf die Jahre ist geschätzt, da es bisher keine konkrete Angabe gibt. Um einen Anhaltspunkt zu haben, orientiert sich die Verteilung an den Stückzahlen von Buffet-Saxophonen in gleichen Jahren. Auch ist nicht bekannt, ob die Nummerierung bei 1 anfing und wie hoch die Nummern der jüngsten Saxophone ist. Ich habe also die jeweils jüngsten mir bekannten Nummern auf Baujahr 1986 (später geändert) geschätzt und Anhand der Fotos die Veränderungen eingetragen und war erstaunt, wie genau die Einführung der neuen C-Klappe und der Schutzbleche bei Alt, Tenor und Bariton übereinstimmten. Das läßt vermuten, daß die Liste im Prinzip schon stimmt. Wahrscheinlich spreizen sich die Nummern noch ein wenig auf. Ich vermute aber, daß die Tabelle auf plus/minus 3 Jahre stimmt. Peter Wilmanns, Solingen 2005
Ich schreibe von Schätzungen und Vermutungen. Eben weil ich es nicht belegen kann. Könnte ich die Jahreszahlen belegen, dann hätte ich eine Seriennummernliste veröffentlicht und die Quelle angegeben.
hwp schrub:Dass Gebr. Alexander Saxophone gebaut haben, hast du selbst festgehalten, mit der Auflistung Punkt 3. Saxophonbauer der Vergangenheit und Gegenwart!
(Quelle: Die Saxophone)
Um dann in weiteren Beiträgen es doch wieder in Frage zu stellen!
-Zitat: Alle Tatsachen bleiben also unbelegt. -Zitat Ende-
Ich habe eine Quelle zitiert, aber nicht geschrieben, dass ich sie für wahr halte. Wenn du mir später erzählst, du hast ein älteres Alexander in den Händen gehabt, dann kann ich dir oder Ventzke glauben. Für mich ist ist die Tatsache dann in Frage gestellt.
Weiter: verrate mir mal, wie ich einen Text hätte abtippen sollen, wenn ich ihn nicht gelesen hätte? Und warum sollte ich die Fachliteratur nicht lesen, wo ich mich doch anscheinend für das Thema interessiere?
Nun noch eine Sache. Wir haben ja nun Antwort bekommen, sozusagen eine schriftliche Quelle von Herrn Topolanek. Das ist durchaus eine Quelle, nur ist seine Aussage dadurch noch nicht belegt. Die Quelle ist er und es gibt erst mal keine weiteren für den Tatbestand.
Nun kann man trotzdem die Aussage des Herrn Topolanek auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen. Dazu gibt es mehrere Methoden:
a) spricht etwas gegen die Aussage?
b) deckt sich die Aussage mit anderen Aussagen oder Tatbeständen?
c) Setzt die Aussage den Aussager in ein positives Licht oder wäre eine andere Aussage für ihn positiver?
Ich denke, a) und b) sind klar. Unter c) verbirgt sich der Tatbestand, dass ich mich selbst eher in ein positives als in ein negatives Licht setzen möchte.
Übertragen auf unseren Fall, kann man davon ausgehen, dass der Bau des ersten deutschen Saxophones für die Firma Gebr. Alexander ein positiver Umstand wäre. Zudem kann man davon ausgehen, dass der Ankauf von Saxophonen aus einer Fremdproduktion nicht unbedingt an die Glocke, die große, gehängt werden soll.
Herr Topolanek schreibt nun, dass die Firma erst ab 1905 Saxophone bauten, es nur für ein Jahr taten und in den 30ern Stencils vertrieben. An keiner Aussage ist etwas Rühmliches für die Firma dran, eher im Gegenteil und insofern kann man den Aussagen des Herrn Topolanek einen hohen Wahrheitsgehalt zuschreiben.
So funktioniert übrigens Bibelforschung. Auch die haben ihre Belege nicht ordentlich abgeheftet und man ist darauf angewiesen, mittels dieser Methoden eine Art Wahrheitswahrscheinlichkeit festzulegen.