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THEMA: Transkriptionen

Transcriptionen 26 Nov 2005 13:12 #7918

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Moin!

Transkribieren ist gesund - wenn man es selbst macht! Es schult einfach alles! Aber was fängt man mit einer Transkription an? Klar, sie spielen. Aber: Man muss sie wirklich spielen, d.h. man klingt dann wie der andere, intoniert, phrasiert, swingt,...wie derjenige. Am besten lernt man das ganze Ding auswendig. Dann spielt man mit der CD und versucht genau die Rolle des Saxers zu übernehmen. Wenn man einige Stellen nicht rausfindet, dann schreibt man einfach auf, eas man meint zu hören. Es kommt oft einfach auf das Machen an. Klar, dass auch ein paar richtige Sachen dabei rauskommen sollte.
Allgemein wird behauptet, dass alle großen Jazzer nicht mehr als fünf bis sieben Transkriptionen angefertigt haben (für ihr einegens Spiel jetzt, abgesehen also von vielleicht Unterrichtsmaterial). Aber diese paar können sie In und Auswendig. Sie klingen dann wie Coltrane, DexGor oder Bird. Darum tut man es.
Der nächste Schritt ist dann, die Sachen, warum dieses Solo einem so gefällt herauszuziehen und in sein eigenes Spiel zu adaptieren. Dann sollte man wieder wie man selbst klingen. Entweder zitiert man dann die Stelle oder hat sie so verinnerlicht, dass man sie perfekt in die eigenen Linien integriert.
Das klingt jetzt etwas dogmatisch, ist aber nicht so gemeint. Natürlich kann man auch einfach aus Spaß an der Freude transkribieren, gesund ist es immer.
Ach ja, ich versuche viel am Klavier zu machen - auch wenn ich ein miserabler Pianeur bin, aber man kann besser hören und manches erschließt sich leichter.

Grüße!
Christian
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Transcriptionen 26 Nov 2005 15:23 #7923

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Saxbilly und Max,

vielleicht kennt Ihr dieses Interview mit Griffin noch nicht:

www.melmartin.com/html_pages/Interviews/griffin.html

Im Verlauf dieses Interviews erzählt Griffin, dass Davis bestimmte Keys seines Saxes mit Kork arrettiert habe, da er sie niemals brauchte. Was zeigt, dass die Lehrbuchmeinungen über Handhaltung und Spieltechniken nicht unbedingt immer der Weisheit letzter Schluss sein müssen.

Habe eine DVD von Lockjaw, recorded in 1985 in Jazzhus Slukefter Copenhagen. Der Hammer! "Pisces" von Griffin/Davis höre ich zurzeit fast täglich.
Keep it stupid and simple!
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Transcriptionen 26 Nov 2005 17:57 #7930

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Hallo Saxen! ;-)

also das Solo fand ich so klasse, dass ich es raushören wollte. Ich habe einfach das Altsax genommen und nachgespielt. Irgendwann hatte ich dann das ganze Solo zu meiner Zufriedenheit raus. Allerdings fand ich den Triolenaufgang am Schwierigsten, da hatte ich mehrere Versionen und war lange Zeit nicht zufrieden oder unsicher, ob's richtig war. Das Lustige ist, wenn man dann nach längerer Zeit noch mal sich insbesondere diese Triolenstelle anguckt, meint man, dass da doch noch der eine oder andere Ton falsch sein könnte. Dann fand ich noch die Stelle mit den Pausen etwas schwierig. Ich hatte das natürlich noch nicht niedergeschrieben.
Irgendwann hatten wir dann auch mal Splanky gespielt und dann habe ich es mal mit Hilfe einer Notationssoftware aufgeschrieben. Mit dieser Notationssoftware konnte ich das ganze dann locker transponieren für Tenöre. (Ich meinte in meinem Ausgangsposting nicht "transponieren", sondern "transkribieren".)
Ich hatte mir auch mal das Solo aus Take Five von Paul Desmond rausgehört, aber nie aufgeschrieben. Das Solo finde ich wegen des 5/4-Taktes nicht so einfach bezgl. der Pausen, da hätte ich Schwierigkeiten, das zu notieren, beim Spielen mache ich die Pausen eher so nach Gefühl.
Letztendlich hatte ich dieses Solo auch mal gefunden, so dass ich mir nicht mehr die Mühe gemacht hatte, es zu notieren.ChrisFL schrieb:
Moin!
[...]
Der nächste Schritt ist dann, die Sachen, warum dieses Solo einem so gefällt herauszuziehen und in sein eigenes Spiel zu adaptieren. Dann sollte man wieder wie man selbst klingen.
[...]
Da ist was dran: ich kannte mal einen Klarinettisten, der konnte super solieren. Leider klang das aber irgendwie alles nach "schon mal gehört", so nach Benny Goodman und das fand ich schade. Diese Person war technisch klasse auf der Klarinette, hatte aber für meinen Geschmack zu sehr "abgekupfert", nicht seinen eigenen Charakter, seine eigene Klangfarbe mit eingebracht.Z-Mann schrieb:
vielleicht kennt Ihr dieses Interview mit Griffin noch nicht:

www.melmartin.com/html_pages/Interviews/griffin.html

Im Verlauf dieses Interviews erzählt Griffin, dass Davis bestimmte Keys seines Saxes mit Kork arrettiert habe, da er sie niemals brauchte. Was zeigt, dass die Lehrbuchmeinungen über Handhaltung und Spieltechniken nicht unbedingt immer der Weisheit letzter Schluss sein müssen. [...]
Das muss ich mir mal genau durchlesen.max schrieb:
Wer noch nicht genau weiß, was "Time" is, hier kann er's hören [...]
---
--- 'Ti-ming' ist nicht der Chinese direkt hier um die Ecke :-D
--- Musik besteht zu 50% aus Stille, man muss sie nur geschickt einbringen :-)

<!-- editby -->

<em>editiert von: SaxBilly, 26.11.2005, 18:12 Uhr</em><!-- end editby -->
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Transcriptionen 26 Nov 2005 18:22 #7932

  • max
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@Z-Mann:
He, klasse Link, danke dir. Schaffe es heute nicht mehr, aber ne prima 1.Advent-Lektüre...



Na, ist doch klar, der alte Spruch gilt auch hier: "Lerne erst die Regeln, bevor du Sie brichst."

Wer nie die Basics lernen will, bleibt immer der (mitunter geniale) Dilletant. Wer sich nicht weiterentwickelt, bleibt der ewige Kopist.

Wie ChrisFL schreibt, lernt man Neues, um es irgendwann ins eigene Spiel einfließen zu lassen und das Material mit der eigenen Persönlichkeit zu verbinden und so einen eigenen Stil zu entwickeln.


Wie sagte Clark Terry:
"Imitate. Assimilate. Innovate."






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Reeds-Shop

Transcriptionen 28 Nov 2005 17:51 #8062

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Assimilieren? Dann sind die Borg bestimmt ganz große Jazzer :-) (Sorry, nur Blödsinn)
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Re: Transcriptionen 27 Dez 2007 17:56 #49335

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Hallo zusammen,

was sagt eigentlich die GEMA oder das Urheberrecht zu Transkriptionen? Darf ich Transkriptionen überhaupt online stellen, so wie Musiker wie Charles McNeal es gemacht haben? Ich habe da nämlich noch etwas aus "The Latest Trick" von Dire Straits rausgehört.
Ich habe folgenden Link gefunden, kapiere die Texte aber für die Antwort auf meine Frage nicht:

www.gema.de/urheber/werke-anmelden/schutzfaehige-bearbeitungen/

Oder liege ich hier auf der falschen Fährte?
Danke schon mal im Voraus.

Schöne Grüsse,
Billy
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Re: Transcriptionen 27 Dez 2007 19:10 #49340

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Hi Billy,

nein, du bist nicht auf der falschen Fährte. So lange ein Musikstück unverkennbar Züge des Originals enthält und nicht als eigenständiges Werk (Komposition) betrachtet werden kann, unterliegt es dem Urheberschutz. Urheber ist natürlich der Urheber des Originals, dessen Einverständnis man sich einholen muss.

So sieht es in der Theorie aus. In der Praxis -- und für den Fall eines rechtsstreits muss man immer von einem bezifferbaren Schaden (Streitwert) ausgehen. Welchen materiellen Verlust wird der Urheber gegen dich geltend machen, sobald er deine Transkription an seinem Original im Web entdeckt?

Sollte er auf seiner eigenen Webseite seine eigenen Transkriptionen verkaufen, lässt sich natürlich schnell ein Schaden ableiten, denn ihm entgeht ein geschäft. Ebenso könnten seine Verlage bzw. Musikagenturen ein gerechtfertigtes Interesse am Schutze des Werkes haben und Schadensersatz geltend machen.

Bei uns Autoren bestünde ein Schaden z. B. wenn jemand gegen meinen Willen einen meiner texte z. B. im Internet veröffentlichte. Dadurch entgehen mir Autorenhonorare und ich kann den Schaden beziffern. Ob der Schaden bei einer Transkription in Form von Noten als pdf ähnlich berechenbar wäre, weiß ich nicht. Das Musikstück verliert ja nicht an Wert, dadurch dass seine Noten veröffentlicht wurden. Ich kann mir denken, dass der Wert eines Musikstücks eher von der Virtuosität des Vortragenden abhängt als von der Tatsache, ob die Noten im Internet verfügbar sind oder nicht. Allenfalls die Notenverlage der Urheber könnten das verkniffen sehen.

Vielleicht bekommt die GEMA irgendwann Langeweile, hält nach solchen Urheberrechtsverletzungen Ausschau und schreibt gepfefferte Abmahnungen, mit denen sich ja bekanntlich etwas dazuverdienen lässt 8-) Allerdings kenne ich die GEMA nicht, wenn sie z. B. keine gewinne erzielen darf, ist das eher unwahrscheinlich. Aber es gibt ja genügend verrückte Abmahnanwälte ...

Doch selbst bei einer Abmahnung würde ich raten: Füße still halten! Sie müssen wirklich erst einmal Klage erheben und den materiellen Schaden beziffern, bzw. nachweisen. Das ist in der regel gar nicht möglich oder der Schaden ist doch enorm gering.

Grüße von wallenstein
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Re: Transkriptionen 27 Dez 2007 19:48 #49344

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Danke, wallenstein.
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Re: Transkriptionen 24 Jan 2008 16:45 #51145

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Hier habe ich noch etwas zum Thema "Transkriptionen" gefunden:
John Coltrane - Jazz Improvisation, Performance, and Transcription (Garry J. Bertholf)
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