Eine generelle Frage hätte ich. Leider hat sich nach der Generalüberholung meines Tenorsaxes herausgestellt, daß die hohen Töne ab dem hohen C etwas zu tief sind. Ist da mit irgendwelchen Tricks beizukommen außer mit Pressen, Beißen oder Kompressoranschluß? - oder ist die Kanne einfach "schief" gebaut und dazu verurteilt, sauber und gut deckend als Zierstück zu verbringen?
Mein Sax ist ein altes "Majestic" aus Marktneuenkirchen, vermutlich gebaut zwischen 1935-1940. Ohne Seriennummer. Kein Topteil aber schön.
Für Tipps wäre ich sehr dankbar.

Grüße
MathiasG

Hi Mathias,

es ist immer die Frage in wie weit die Intonation nicht hinhaut. Du kannst eine leichte Verbesserugn erreichen, indem Du die Palm Key noch ein wenig offener getstaltest. Allerdings sind da auch relativ schnell Grenzen erreicht. Insgessamt muss natürlich die Gesamtheit aller Klapenaufgänge stimmen, damit auch bei den hohen Palm Key die Intonation hinhaut, die natürlich so oder so immer etwa schwieriger zu intonieren sind. Das merkst Du alleine daran, wie weit Du einen Ton mit Ansatzveränderung in diesem Berich fallen lassen und wieder anziehen kannst.

Mehr ist ohne das Instrument zu sehen so nur schwer etwas zu sagen.

Liebe Grüsse,

ToKo

Wie wäre es denn damit, die Kanne insgesamt etwas tiefer einzustellen, die Palm-Keys aber weiter zu öffnen? Kann hinhauen, wenn das Gerät es verträgt, mit geringen Klappenaufgängen eingestellt zu werden - habe ich schon praktiziert. Kann aber auch daneben gehen . . . kommt eben auf den Versuch an!

Hallo Barijerry
Vielen Dank für Deine Antwort.
Kannst Du mir erklären, wie man die "Kanne" etwas tiefer einstellt? Müssen alle Klappenaufgänge tiefer eingestellt werden oder nur die, beispielsweise der linken Hand?
Grüße
MathiasG

Hi,

prinzipiell müsste dann linke und rechte Hand tiefer eingestellt werden, allerdings kann das auch Nachteile für den Sound haben, denn wenn die Aufgänge zu flach werden, wird der Ton dadurch um einiges dünner/matter werden.
Sind Deine Klappenaufgänge also jetzt schon ingesamt sehr niedrig, ist das nicht zu empfehlen. Sind sie jedoch relativ offen, dann wäre Barrijerrys Idee eine Möglichkeit es zu verbessern.
Man kann das niedriger legen ja auch wieder rückgänig machen .

Liebe Grüsse,

ToKo

Guten Morgen Toko

Vielen Dank für Dein Feedback (auch von Gestern!)
Bringt es etwas, das Oktavloch am S-Bogen weiter zu öffnen bzw. sogar aufzubohren?

Liebe Grüße
MathiasG

Hi Mathias,

dass würde ich nicht empfehlen. Deine Probleme beginnen wie beschrieben bei den Palm Keys. Ein Aufbohren des Oktavloches würde aber schon Auswirkung auch ab A in der Oktave haben. Daher in dem Fall nicht das Oktavloch aufbohren.

Liebe Grüsse,

ToKo

Dan anders einstellen - genau so wie Toko es beschrieben hat ist ein dankbares Experimentierfeld. Ist der Ton dann zu dünn geworden, kann man ja versuchen, mit einem offener klingendem Mundstück wieder etwas gegenzusteuern . . . Der größte vorteil dieser Methode ist aber, daß alle Maßnahmen ohne weiteres wieder rückgängig gemacht werden können. Aufbohren von Tonlöchern oder Versetzen derselben hingegen ist nicht ohne einen gewissen Aufwand rückgängig zu machen.

Aber: wer hat denn die Generalüberholung gemacht? Wenn es eine Generalüberholung war, dann sollten diese ganzen Spielereien schon ausprobiert und ausgereizt sein! Spielereien ist nicht abwertend gemeint. Es ist eine Möglichkeit, Fehler im Hauptrohr auszugleichen. Jedenfalls erfolgversprechender als aufwendige Arbeiten im Blech.

BJ

Hallo BJ

Vielen Dank für Deine Rückmeldung. Die GÜ habe ich selbst gemacht, darum sind diese Spielereien noch nicht ausgereizt. Allerdings liegen die Klappen schon relativ flach - d.h. es könnte sein, daß irgendjemand vor mir schon mal versucht hat, das Ding tiefer zu stellen. Ich werde aber auf jeden Fall versuchen da noch was nachzudrehen. Das mit dem offenen Mundstück ist ein guter Tipp.
Obwohl ich Goldschmied bin, würde ich absolut nicht wagen, gröbere oder größere Arbeiten am Blech vorzunehmen (von wegen Tonlöcher versetzen - wie soll das den gehen?) zumindest bie jetzt nicht, da dies meine erste GÜ war.
Viele Grüße
MathiasG