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THEMA: S-Bogen gerissen, was tun?

S-Bogen gerissen, was tun? 05 Jun 2008 12:32 #57589

  • Volli
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Hallo zusammen!

Ich bin neu hier, lese aber schon einige Zeit mit und konnte schon viele nützliche Tips bei Euch finden - herzliche Dank dafür!

Nun komme ich mit einem Problem bei dem ich mir Eure Hilfe erhoffe:

Ich habe auf dem Flohmarkt ein altes Tenor-Sax von Eugen Schuster, Markneuenkirchen, für einen günstigen Preis gefunden. Das Sax machte einen für die Restauration gebrauchbaren Gesamteindruck und für den Preis von 150 € konnte ich nicht wiederstehen.

Leider habe ich nicht den Riss im S-Bogen zwischen der S-Bogen-Verstärkung gesehen. Ich bin Handwerker und mache mich vor dem Löten nicht bange, habe aber ein paar grundsätzliche Fragen dazu:

Wie löte ich Schäden am Korpus generell, Löte ich weich oder hart und welches Lot würdet Ihr empfehlen?
Kann ich auf der versilberten / vernickelten Oberfläche löten oder muß die Schicht runter?
Löte ich von außen oder kann ich versuchen das Lot von innen am Riss entlanglaufen zu lassen?
Muß ich überhaupt löten oder reicht es wenn ich den Riss z.B. mit 2-Komponenten-Kleber verschließe?
Lohnt es sich überhaupt oder macht die Naht den Klang kaputt?

Ich freue mich auf Eure Antworten!

Gruß und schöne Töne,
Volker
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Re: S-Bogen gerissen, was tun? 05 Jun 2008 13:03 #57591

  • JES
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Hi Volli,
wahrscheinlich wird ToKo (unser Saxbaumeister) das jetzt lesen und lachen. Ich habe ein "Schätzchen", bei dem unter den S-Bogen einfach ein 1.5er Kupferblech untergelötet wurde, um ein Loch (Korrosion, Nahtriß??) zu verschließen. Es sieht so aus als wurde normales Zinn dafür verwendet. Trotzdem hat das Sax einen tollen Klang (in meinen Ohren).
Wie man so was vielleicht besser machen kann, dazu sollen Dir andere mit mehr Erfahrung vielleicht einen Tip geben.
Viel Spaß hier auf Saxwelt
JEs
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Re: S-Bogen gerissen, was tun? 05 Jun 2008 20:28 #57609

  • Synthy82
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Na ja, S-Bogen kann man notfalls immer austauschen.
Eine räumlich zweidimensional ausgedehnte Ansammlung dichtstehender hochstämmiger Holzgewächse reflektiert auftreffende Schallwellen in gleichem Maße, wie sie sie empfangen hat.
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Re: S-Bogen gerissen, was tun? 06 Jun 2008 08:28 #57629

  • Wofe
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wahrscheinlich wird ToKo (unser Saxbaumeister) das jetzt lesen und lachen

Hallo Volli,

wie JES geschrieben hat, wende Dich doch mit einer PM an ToKo, der kann Dir bestimmt weiterhelfen. ;-)

Gruß Wolfgang
„Das grösste Verbrechen eines Musikers ist es, Noten zu spielen, statt Musik zu machen“.
(Isaac Stern)
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Reeds-Shop

Re: S-Bogen gerissen, was tun? 06 Jun 2008 09:17 #57631

  • Toko
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Hi,

es kommt immer darauf an, wie der Riss aussieht. Demnach entscheidet sich, wie die Reparatur durchzuführen ist. Ich gehe davon aus, dass der Riss wie in den meisten Fällen an der Stelle verläuft, an der der Bogen bei der konstruktion schon verlötet wurde. Diese Lötstelle wurde damals mit Hartlot, also Silberlot, gelötet. Das würde ich jetzt gar nicht empfehlen wieder mit Hartlot zu löten, zumal dabei dann auch alle anderen Dinge wie Säulchen, eventuelle Federführung oder Hülse sich lösen werden und auch erneut angelötet werden müssen. Wenn es sich um einen minimalen, feinen Riss handelt, dann kann man die Fläche gut säubern und leicht anschmirgeln, um dann eine schmale Bahn mit Zinnlot darüber zu legen, um den Riss so zu verdichten. Anschlissend, kann man dass dann noch so nacharbeiten, dass es optisch gut aussieht. Eleganter und bei größeren Rissen umabdingbar, kann man ein Blech anfertigen, welches dann über den Riss mit Zinnlot angebracht werden kann. Diese Vorgehensweise ist zwar aufwendiger, aber auch von längerer Dauer. Zudem sieht es auch besser aus. Aber auch hier ist mit der Hitzzuführung darauf zu achten, dass weitere Teile die mit Weichlot angebracht sind, dabei nicht abfallen. In kritischen Fällen, kann man die Säulchen der S-Bogen klappe auch mit Bindedraht befestigen, damit sie bei der Lötarbeit nicht anfallen, oder sich verschieben können.

Die Beschischtung Deines Instrumentes muss dafür nicht entfernt werden, lediglich die zu lötende Stelle muss frei von Fetten sein und oxidierte Oberflächen mit Schmirgel bearbeitet werden. Bei kleinen Rissen kann man die oxidierte Oberfläche auch vorsichtig mit einem Dreikantschaber bearbeiten, in dem man mit der Spitze sachgemäß am Riss entlagfährt. Somit wird linksund rechts vom Riss die Oberfläche nicht beschädigt. Eine schmale Bahn Zinnlot direkt auf dem Riss reicht dann ja auch aus.

Der Riss ist dann von außen zu löten.

Das verschliessen mit Kleber wird nicht dauerhaft sein und ist keine entgültige Lösung.

Es lohtn sich, ja, die Naht mancht den Klang auch nicht kaputt. Alledings ist darauf zu achten, dass das Zinn nicht durch den Riss in die Innenbohrung gelangt und dort zum Beispiel einen Tropfen bildet, dass könnte natürlich auf die Ansprache und den Klang eine Auswirkung haben. Das Zinn darf nur an der Oberfläche bleiben.

Mein Rat, lasse dass lieber bei einem Instrumentenmacher Deines Vertrauens machen, dass ganze ist nicht so einfach. Wenn Du es selbst machen möchtst, dann nur, wenn es Dir nciht weh tut, wollt es schief gehen. Einen guten Ersatzbogen für dieses Instrument zu finden wird erstens nicht einfach und zweitens nicht billig.

Mit musiklaischem Gruß.

ToKo
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Re: S-Bogen gerissen, was tun? 11 Jun 2008 11:17 #57857

  • Volli
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Herzlichen Dank für Eure Tipps!

Frei nach dem Motto Jugend forscht habe ich mich am Wochenende an die Lötarbeit gemacht.

An der Oberseite habe ich einen feinen Riss mit Lötzinn dünn abdecken können ohne das es großartig auffällt, der Riss unterhalb des S-Bogens war breiter und ließ sich nicht ganz so einfach schließen, hier mußte ich den Zinn etwas großzügiger auftragen - die Naht ist zwar nicht so sauber geworden wie die obere, bin aber ohne Verstärkungsblech ausgekommen. Da die Naht unten liegt fällt sie auch nicht weiter auf. Habe übrigens Elektrolot genommen, das Flußmittel ist schon enthalten und man läuft nicht Gefahr das etwas davon am Instrument herunterläuft.

Ohne Sax angeblasen machte der S-Bogen einen stimmigen Eindruck, ob die Reparatur klanglichen Einfluß hat wird sich aber erst zeigen wenn auch der Rest vom Sax bepolstert ist. Werde mich dann nochmal melden.

Danke nochmal an ToKo und Gruß an alle,

Volker
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