Gestern war ich in Deventer bei Saxofoonwinkel und habe diverse S-Bögen auf meinem Ref. 54 Tenor ausprobiert:

1. 2 mal Selmer SA 80 Vollsilberbogen, ältere Modelle
2. Selmer SA 80 Messingbogen, älteres Modell
3. Paraschos Holzbogen, neu
4. Gloger Kupferbogen, neu
Warum habe ich andere S-Bögen ausprobiert? Ich wollte wissen wie sich andere Bögen auf meinem Tenor
spielen hinsichtlich Ansprache, Klang, Dynamik und Intonation.

Ergebnisse:
1. Selmer Vollsilber: kaum ein Unterschied zum Originalbogen, ein klein wenig obertonreicher, Intonation kaum
verändert. Beide nahezu indentisch.
2. Selmer Messing: Klang etwas bedeckter bei etwas schlechterer Intonation (ab E3 deutlich zu hoch).
3. Paraschos: sehr angenehmer Klang, etwas weicher, bessere Ansprache vor allem im unteren Register
(hier war vor allem pp spielen deutlich einfacher).
Intonation nahezu identisch mit dem Originalbogen.
Leider war D2 deutlich stumpfer als beim Originalbogen.
4. Gloger: WOW!!!! Etwas obertonreicher, deutlich einfachere Ansprache über das gesamte Register bei
homogenerem Klang.
Und vor allem: das Intonieren ist deutlich einfacher als mit dem Originalbogen. Vor allem E2 (bisher
deutlich zu hoch), H2 (bisher zu tief) und ab D3 aufwärts.
D2 ist viel einfacher homogen zu den Nachbartönen spielbar als bisher.
pp spielen über das ganze Register ist viel einfacher. Vor allem im unteren Register und bei den
Palmkeys. Hier ist mit dem Originalbogen ganz schön viel Arbeit angesagt.
Und lauter spielen geht mit dem Teil auch. Der Dynamikbereich ist also etwas größer als bisher.

Testmaterial:
Instrument: Selmer Reference 54 Tenor
Mundstück: Otto Link Tenney Slant Sig 7er
Blätter: Alexander Superial 2,5 und AW-Reeds Jazz 2
Blattschraube: Rovner Light

Vom Gloger bin ich derart begeistert, dass ich ihn mitgenommen habe. :-D


Gruß
Markus

Du hättest auch den Serie III bogen antesten können (davon habe ich mehrfach gehört, dass R54 User damit ihr Horn aufgewertet haben). Oder nen Yanagisawa Silver neck, sehen stylisch aus und klingen gut.
Natürlich wäre auch Tino noch ne alternative gewesen.
Aber dennoch herzlichen Glückwunsch, und wieder sieht man mal, wie entscheidend ein guter Neck ist, und was handarbeit an einem Instrument noch wert ist.

Natürlich hätte ich gerne auch mehr Bögen getestet. Leider waren keine sonstigen verfügbar bzw. nicht passend.
Schucht hätte mich auch interessiert oder Boesken oder ... Das Angebot ist ja recht groß.
Da der Gloger aber so prima harmoniert fiel mir die Entscheidung auch nicht schwer.

Gruß
Markus