Hallo Gemeinde,

wie seht ihr das?
welches System entspricht am ehesten der Griffweise eines Saxophons?

Grüße
Thomas

Hi,

>>wie seht ihr das?
wir sind in Deutschland, also deutsches

>>welches System entspricht am ehesten der Griffweise eines Saxophons?
von der Anzahl der übereinstimmenden Griffe her Boehm, von den Kleinfingerklappen her und wie man damit umgeht (rutschen) deutsch.
Trotzdem überblasen natürlich beide Systeme in die Duodezime, so dass in der nächsten Oktave schon wieder alles anders ist.
Es ist völlig egal, denn das Problem liegt beim Ansatz, nicht bei den Griffen, die hat man schnell drauf, wenn man schon Sax spielt.

Ich kann beides

Hi,

also ich persönlich komme mit Böhm relativ gut zurecht.

Hallo,


aus meiner Erfahrung heraus "Böhm"

Kam selbst auch erst etliche Jahre nach dem Sax zur Klarinette.

Zunächst erst deutsches System probiert, dann mit fliegenden Fahnen zu Böhm gewechselt.

Wobei Deutschland aus meiner Kenntnis systembezogen wohl eher eine Insel ist.
Weltweit (auch schon in der benachb. Schweiz u. Östereich) wird überwiegend Böhm geblasen.

Tipp: einfach mal ausprobieren, was Dir selber am besten liegt.

Grüssle vom Schwarzwald

Habe klassische Klarinette gelernt und zwei Jahre auch studiert, bin von daher natürlich auf die deutsche Klarinette eingeschworen.
Ich habe das Problem (auch auf dem Sax), dass ich mir zwei verschiedene Griffe für ein und denselben Ton nicht angewöhnen kann. Von daher komme ich auf dem Böhmsysten nur bedingt klar. Da man auf Böhm nicht mit den kleinen Fingern rutscht, greift man je nach Tonkombination den gleichen Ton mal mit dem linken und mal mit dem rechten kleinen Finger. Das krieg ich nicht auf die Reihe und rutsche so auf der Bassklarinette immer noch über die Tasten, allerdings ohne die schönen Röllchen *hak*.

Nicht nur die Kleinfingertasten sind saxähnlicher, auch die linke Hand ist dem Sax ähnlicher als beim Böhmsystem (Sax-C# und Klari-F#). Das F und F# (Sax) sind das Einzige, was die Böhmklarinette mit dem Sax eher gemein hat.

Ich würde "Böhm" empfehlen, und zwar nicht wegen der Griffe,
sondern weil die Bahn des Mundstückes näher am Sax ist.
D.h: ein "deutsches" Mpc hat in der Regel kleinere Öffnung und lange Bahn, bei "Böhm" ist das umgekehrt.

Das stimmt, deshalb blase ich auch ein Böhmmundstück auf der deutschen Schwarzwurzel, wenn ich nicht gerade Klassik spielen will.

habe auch deutsches system gelernt.
mein problem ist nur, wenn ich in ein gerades sopran huste,
greif ich automatisch klarinette.
ich kann deshalb kein gerades sopran spielen.
sax-klarinettenwechsel im titel sind problemlos.

böhmklaris sind mir zu muffig vom ton.


lg
gordon

Hi - wie so oft Geschmackssache und auch abgängig von der Frage, was Du machen möchtest.

Im Bereich Jazz ist alles erlaubt, die Mehrheit spielt aber ganz klar Böhm.

In der Klassik geht auf professionellem Level in Deutschland praktisch nichts ohne Deutsches System; im non-pro Bereich ist es dann wieder Geschmackssache. (Manche Klarinettenlehrer verlangen von ihren Schülern auch Deutsches System - wenn Du Unterricht nehmen möchtest, solltest Du also vielleicht auch mal hören, wie Dein Lehrer dazu steht. Ich kenne definitv einen Fall, wo ein Lehrer einen Schüler wegen Böhm-System abgelehnt hat; und das war nicht an der Hochschule).

Die unterschiedlichen Griffsysteme finde ich weniger entscheidend. Wichtiger wäre für mich der Klang und da gibt es - für mein Empfinden - schon große Unterschiede. Also mal rumhören.

Und noch was: Böhm-Klarinetten sind in der Regel preislich einiges günstiger.

In jedem Fall: viel Spaß mit der "Schwarzwurzel".

Gruß

Stevie.

Das ist für mich auch ein Problem. Manchmal muss man schon drei Töne vorher wissen, mit was man den ersten Ton greifen muss, damit man beim letzten Ton richtig rauskommt. Da ich recht wenig Klarinette spiele, fehlt mir die hierzu nötige Routine und ich komme dann mit der falschen Fingerkombination raus. Deswegen ist hier deutsch für mich besser.
Wäre für mich jetzt kein Kriterium, in Vergleich zu einem Tenorsaxblatt ist jedes Klarinettenblatt nur so breit wie ein Streichholz.

Bei der Bassklarine war ganz klar der Preis ausschlaggebend. Ich konnte nur 2000 Euro ausgeben, und das war dann eben die Yamaha YCL211. Deutsch gabs da nix.

Sachen wie Sound und Griffe sind alle wachsweich und diskutierbar. Hier würde ich keine Präferenz für ein bestimmtes System draus ziehen. Aber wie siehts mit Tradition und Minderheitenschutz aus? Ich finde es gut, dass noch andere Systeme existieren und nicht nur Einheitsbrei.

Die Österreicher sind da noch extremer. Da brauchst du als nicht nur eine deutsche Klarinette, sondern eine deutsche nach Wiener Bauart.