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THEMA: Autumn Leaves

Autumn Leaves 13 Jan 2007 00:57 #29986

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Passend zur Jahreszeit ein Vorschlag von Nilo: Autumn Leaves!

Er möchte ein feines Solo darüber spielen und hat angeregt, das Stück mal anzuschauen, zu begreifen, zu hören und zu beurteilen.

Autumn leaves ist einer der bekanntesten Jazz-Standards überhaupt. 1950 für den gleichnamigen Film von dem in Budapest geborenen Joseph Kosma komponiert, eroberte der Song schnell die Welt. Joseph Kosma (1905-1969) studierte in Berlin und arbeitete mit Berthold Brecht und Kurt Weill zusammen. Wegen Verfolgung durch die Nazis ging er 1933 nach Paris und arbeitete als Komponist für Chansons und Filmmusik unter dem Pseudonym George Mouque. Der französische Originaltext des Stückes lautet ursprünglich "Les feuilles mortes" und stammt von Jaques Prevert, der englische Text "Autumn leaves" ist von Johnny Mercer, im FakeBook fälschlicher Weise als Kommunist (pardon: Komponist) angegeben. Aber wer ist schon Kosma.



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Das Stück hat die Struktur A A'B, wobei der B-Teil mit 16 Takten doppelt so lang wie die 8-taktigen A-Teile sind.

Grundtonart ist E-Moll.

Das Stück wird überwiegend im Swing gespielt, wobei die Komposition selbst nur Viertel- und längere Noten enthält. Auffällig ist der Auftakt mit 3 Viertel-Noten, ein rhythmisches Prinzip, dass sich durch die gesamte Komposition zieht.

Wer wagt sich an die Harmonien? Hab leider keine Zeit mehr, muss ins Bett (-:
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Autumn Leaves 13 Jan 2007 01:04 #29987

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guten morgen ppue

harmonien sind leider noch nicht mein Ding ,
jedoch sollte es hier unbedingt auf rhythmus und phrazierung achten !

und ich muss auch nach der Arbeit und in ein paar Stunden wieder on Stage ,jetzt auch leider ins Bett :-(
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Autumn Leaves 13 Jan 2007 08:40 #29993

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Hallo ppue,

super, danke, dass du meinen Vorschlag aufgegriffen hast. Ich hab schon mal im Netz geguckt, ob ich das Stück mit Akkorden finde, aber du bist mir zuvorgekommen. Ich versuch mal die Analyse. Heute Vormittag ;-)

Grüße, Nilo

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Autumn Leaves 13 Jan 2007 10:03 #29995

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Das Stück hat 1 Kreuz, also E-Moll oder G-Dur, es ist bereits für Alt-Sax (Instrumente in Es) transponiert. Also:

A: Takte 1-8 (erste Klammer)

Takte 1, 2 und 3 jeweils ein # also G-Dur
Takt 4 CΔ also C-Dur

Dann wird’s schwieriger:

Takt 5 : das ist ein Akkord mit 2 kleinen und einer großen Terz, also auch F#ø; Vorzeichen bei diesem Akkord Fis, A, C, E (ein Kreuz), also letztlich G-Dur, oder?
Takt 6: der B7 hat ein Kreuz weniger als H-Dur, also 4 Kreuze, das wird E-Dur
Takt 7 und 8 Em hat 2 Kreuze, also D-Dur

Zwischenbilanz:
Takte 1-3 G-Dur - Takt 4 C-Dur
Takt 5 G-Dur – Takte 6 E-Dur –7-8 D-Dur

A’: Takte 1-8 (zweite Klammer)
Dasselbe Schema wie in A

B: Takte 17-32

Takt 17: F#ø = E-moll
Takt 18: B7 b9 = H – Dis – Fis – A – C E-moll harmonisch
Takte 19, 20: E-G-H-D – was für ne Tonart ? E-Moll = E-moll
Takte 21-24 : E-moll
Takt 25: E-moll
Takt 26 : E-moll harmonisch
Takt 27 : wie Takt 19, aber mit Halbtonschritt nach D Db7
Takt 28: E-moll (27 und 28 : (chromatischer Abwärtsgang nach Takt 29)
Takt 29 : E-moll
Takt 30 : E-moll harmonisch
Takte 31 und 32 E-moll



Mein Hauptproblem, abgesehen von den zahlreichen Irrtümern, die sicher drin sind: Kann man das Stück in Dur-Tonarten umdeuten? Ppue hat ja E-Moll als Grundtonart angegeben, aber in der Analyse seines ersten Stücks hat er alles in Dur „umgerechnet“. Also that’s my problem. Ich hab auch noch andere… Soweit erst mal.

LG


<!-- editby -->

<em>editiert von: Nilo, 14.01.2007, 08:52 Uhr</em><!-- end editby -->

Grüße, Nilo

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Autumn Leaves 13 Jan 2007 11:35 #30003

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Also,ich würde sagen, die A Teile sind in G-Dur, da die ersten 3 Takte (ohne Auftakt) eine reine II-V-I Verbindung in Dur handelt. Der vierte Ton könnte entweder die iV Stufe in meiner Dur Tonleiter sein oder aber auch die VI Stufe in der Em Tonleiter sein, er leitet zu der II-V-I Verbindung der Em Tonleiter hin.

Der B-Teil wechselt auch immer zwischen E moll und G dur hin und her. Also heißt das für mich

A Teile G-dur 1-3 Takt
E-moll 4- Ende A-Teil
B Teil E-moll und G-Dur wechseln sich ab, wobei ich ein paar Akkorde (eb7 und Db7) nicht so richtig zuordnen kann. Weiß nicht genau, ob das Akkordumkehrungen sind oder so.

Das ganze Stück besteht im Prinzip aus II-V-I Verbindungen.


Hoffe das ist richtig. Bin in der Harmonielehre auch noch ganz am Anfang.

Ich schaue immer zuerst auf das Vorzeichen, damit habe ich dann schon mal einen Anhaltspunkt es ist dann entweder eine bestimmte Dur oder Moll Tonart.
Dann suche ich, ob ich einen reinen 7er Akkord und schaue, wie die passende II-V-I Verbindung dazu ist. Ist sie II-7 V7 Imaj7, dann ist es dur. Ist sie II-7(b5) V7 I-maj7, dann ist es eine Moll Tonart.
Der Akkord -7b5 Akkord, kann immer nur die II einer Molltonleiter sein.

Somit habe ich schon mal die Tonart raus.
Ich habe eben diese Eselsbrücke, dass ich erst den 7er Akkord suche
So long
mos
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Autumn Leaves 13 Jan 2007 13:01 #30013

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Hallo ppue,ppue schrieb:
Das Stück hat die Struktur A A'B, wobei der B-Teil mit 16 Takten doppelt so lang wie die 8-taktigen A-Teile sind.
oh, ich hätte jetzt gesagt, dass das Stück die Form AABA (von mir aus auch AA'BA) hat, weil ja noch der Auftakt in Klammern am Ende des Stücks ist (auch wenn da jetzt nicht Da Capo Al Fine oder so steht).
Nennt man dies nicht auch die "Kirchenform" (mit B als Kirchturmspitze, bildlich dargestellt)?

Viele Grüße,
Billy
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Autumn Leaves 13 Jan 2007 18:43 #30032

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Nö, is AAB.
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Autumn Leaves 13 Jan 2007 22:37 #30061

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Mos hat es schön gesagt, das ganze Stück besteht im Prinzip aus II V I-Verbindungen. Das stimmt nicht ganz, trifft aber das Wesen der Komposition. Das Wesen der Komposition zu begreifen, ist das Ziel der Analyse und der Schlüssel zu den Skalen.

Die Basstöne des A-Teils sind:

A D G C F# B E. Sieben Töne, anders geordnet: E F# G A B C D. Die Töne von e-moll-natürlich oder G-Dur. In der Reihenfolge A D G C F# B E sind es ausschließlich Quinten, 5 reine und eine verminderte. Und das ganze passiert zwölf! mal hintereinander. (Hab ich nicht im Pöhlert vom Dauerquintfall gelesen? Sicher meint er diesen gigantischen Quintfall). Und das ist das Wesen des A-Teils! Da stehen nicht irgend welche Akkorde hinter einander, sondern da hat einer eine Kette aufgefädelt!

Schauen wir auf die Akkorde, so sind den Grundtönen folgende Akkorde zugeordnet:

E-, F#-7b5, Gj7, A-7, B7, Cmj7 und D7

Und das ist eine vollständige! Präsentation der Stufen von e-Moll (kannst auch G-Dur denken, Nilo). Mit einer Ausnahme, das B7 ist in Dur! Das ist deshalb der Fall, weil es die Dominante der Grundtonart ist. Prompt finden wir in der Melodie auch die tonleiterfremden Töne C# und D#. Aber so tonleiterfremd sind sie nicht, wenn wir an die melodische Molltonleiter denken, die ja dem Umstand Rechnung trägt, dass die Dominante auch im Mollstück in Dur klingen soll.

Das ist der Unterschied zum G-Dur-Denken, Nilo. Sehe ich das Stück in G-Dur, dann erschließt sich mir nicht, warum die Stufe III in Dur sein sollte. Versuchen wir also weiter in e-Moll zu denken.

Eindeutiger Weise spielt der Anfang des Stückes nicht mit der melodischen Molltonleiter, sondern beginnt mit e-moll, also einem #-chen.

Jetzt bin ich immer faul und wenig geneigt, meine Tonleiter zu ändern, wenn es nicht unbedingt sein muss, was zu dem Ergebnis führt, dass ich bis einschließlich des 5. (F#-7 b5) Taktes mit dem einen Kreuzchen auskomme.

Im 6. Takt muss ich zwingend die große Terz von B-Dur (unserer Domitante) bedienen, also ein D# spielen. Ein C#, obwohl in der Melodie geschrieben, ist nicht zwingend nötig. Ich darf genauso gut mit dem C spielen, was der harmonischen e-Moll-Tonleiter entspricht.

Dann folgen zwei Takte in E-. Da keine Septime angegeben ist, ist hier alles erlaubt: natürlich, harmonisch oder melodisch.

Naheliegend zur Improvisation über den A-Teil sind also 2 Tonleitern:

Takt 1: e-Moll (G-Dur)
Takt 6: e-Moll-melodisch (harmonisch)

Früher habe ich mir dann ein leeres Notenblatt genommen und in de ersten Takt ein Kreuzchen geschrieben, dann 5 Takte garnichts und im 6. Takt drei Kreuzchen für F#, C# und D#. Nur Achtung, dass dritte Kreuzchen steht nicht für G#, wie sonst. Man kann sich auch kleine Stichnoten malen. Melodisch e-Moll spielt man klassischer Weise abwärts mit erniedrigter 6 und 7. Es gibt hier also eine gewisse Bandbreite bei der Benutzung. Harmonisch Moll gehts wie schon gesagt auch über die Takte. Dann klingt es etwas orientalischer und wir benutzten folgendes Schema:

ab 1. Takt F#
ab 6. Takt F# und D#

Einfacher gehts nich.

Ich habe jetzt keine Noten mehr und wenn ich mir diesen Umstand merken wollte, so würde ich als Improvisationsgrundlage des A-Teils einfach sagen:

'Ein F# und um 6 kommt die Domina'


@Nilo

Du bist ja weit gekommen, toll. Ich antworte nur mal zum A-Teil: du gehst Akkord für Akkord vor und leitest die Tonleiter jeweils ab. Deshalb erhälst du C-Dur als Leiter über CΔ. Sähest du zuerst den Zusammenhang, würdest du CΔ als IV. Stufe von G-Dur oder VI. Stufe von e-Moll sehen, folglich die Tonleiter garnicht ändern. Das Prinzip wendest du auch beim F#ø an und kommst zum richtigen Schluss. Das ist zwar gut, besser wäre aber, du könntest erklären, warum dort überhaupt ein F#ø steht. Dann würde sich die Skalenfrage aus dem Sinnzusammenhang ergeben, wie man bei mir oben sieht.

Ich leite die Tonleitern nicht von den Akkorden ab, sondern aus dem Kompositionszusammenhang.

Soviel für heute, jetzt muss ich pausieren.

Edith: ChrisStd schreibt, du hättest melodisch und harmonisch velwechsert, kann das sein?

Pü: ei verdummi, ja, happich! Happich aber jetzt korrigiert, danke ChrisStd. (verwechsel ich wohl zeitlebens)

<!-- editby -->

<em>editiert von: ppue, 13.01.2007, 23:45 Uhr</em><!-- end editby -->
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Autumn Leaves 14 Jan 2007 08:57 #30078

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Ok. Ich habe die Moll-Tonarten im B-Teil entsprechend in meinem thrad korrigiert.

Grüße, Nilo

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Autumn Leaves 14 Jan 2007 09:19 #30079

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Das erübrigt sich dann.

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<em>editiert von: Nilo, 14.01.2007, 18:56 Uhr</em><!-- end editby -->

Grüße, Nilo

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