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THEMA: Obertöne

Re: Obertöne 14 Sep 2007 22:40 #44176

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Hey, es gab hier gute Antworten und welche die waren weniger gut.
Aber hier machen manchen (Ich meine jetzt nicht nur dich Saxbunny und nicht nur dieses Thema) hier ein Geschiß und verlangen antworten, die zwar alles erklären und zwar in nicht mehr als in 5 Sätzen die so leicht verdaulich sind und im Grunde so viel Inhalt haben wie ein Hamburger von McD gesund sind.
Manche sind sogar zufaul selbst den geposteten Wikilink zu lesen, weil da zu viel steht.
Es gibt hier ein zwei tolle Mitglieder, die wirklich bei vielem Hilfreich antworten und verständlich erklärt haben.
Doch neulich hat man gesehen, wie dankbar die Leute wirklich sind.
Und andere können nur klugscheißen.
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Re: Obertöne 15 Sep 2007 13:19 #44207

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Danke für alle eure Antworten :-) (ja, ich geb"s zu Ich mag smileys :-D),

besonders hilfreich fand ich den Beitrag von Benno/melnick, danke dafür.
Aber auch die (meisten) anderen waren interessant!

Ich habe nun also endlich soviel verstanden:

Obertöne sind die Töne die auf dem Grundton basierend mitschwingen, und zwar immer! Mit speziellen Techniken kann man diesen Ton gewissermassen extrahieren und einzeln erklingen lassen. Theoretisch müßte es also möglich sein ein beliebiges Stück ohne Fingerbewegung zu spielen, falls man in der Lage wäre das Instrument perfekt zu beherrschen...was vermutlich niemand kann, deshalb auch nur theroetisch.
Ein bisschen wie in der Farblehre, oder? In Weiss und Schwarz finden sich alle anderen Farben wieder.

Soweit, sogut.
Was ich jetzt noch nicht verstanden habe ist wie genau man diese Töne erzeugt. Ich greife z.B. das tiefe C, spiele es an und fange an per Zwerchfellbewegung zu überblasen. Dann kommen zwei, maximal drei höhere Töne, welche...no Ahnung. Dann ist Schluß. Höher schaff ich"s so nicht. Vom Gefühl würd ich sagen der höchste Ton entspricht noch keinem Ton der höher als fis""" liegt. Es soll ja aber noch fast 2 Okt. höher gehen, richtig?
Kann mir jemand sagen ob es mit mehr Anspannung im Mundbereich zu tun hat, oder mit weniger?
Und zu guter Letzt, was hab ich davon Obertöne zu spielen? Geht es rein um Instrumentenbeherrschung, oder kann man die auch gezielt beim Spielen einsetzten...????


stromlose Grüße :-s
Jazz ist, was ihr draus macht ;)
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Re: Obertöne 17 Sep 2007 09:27 #44307

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stromlos schrieb:
Obertöne sind die Töne die auf dem Grundton basierend mitschwingen, und zwar immer! Mit speziellen Techniken kann man diesen Ton gewissermassen extrahieren und einzeln erklingen lassen.
Soweit richtig!stromlos schrieb:
Theoretisch müßte es also möglich sein ein beliebiges Stück ohne Fingerbewegung zu spielen, falls man in der Lage wäre das Instrument perfekt zu beherrschen...was vermutlich niemand kann, deshalb auch nur theroetisch.
Weder praktisch noch theoretisch ist das möglich. Da Mundstück und Saxophon gekoppelt sind, werden im Saxophon nur die Frequenzen verstärkt und damit hörbar, deren ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge in den Resonator (Saxkorpus) passen. Wenn du ein klingend c greifst, nennen wir es mal c1, dann schwingt das mit einer Frequenz von 261,6 Hz. (Wenn du dein Instrument richtig gestimmt hast.) Die mit entstehenden Obertöne sind dann:
1. Oberton 532,2 Hz (das Doppelte von 261,6 Hz) ist wieder ein c und zwar c2 also eine Oktave höher als der Grundton)!
2. Oberton 784,8 Hz ein g2
3. Oberton 1046,4 Hz ein c3 (zwei Oktaven höher als der Grundton)
4. Oberton 1308 Hz ein e3
5. Oberton 1569,6 Hz ein g3
6. Oberton 1831,2 Hz ein b3
7. Oberton 2092,8 Hz ein c4 (drei Oktaven höher als der Grundton)
8. Oberton 2354,4 Hz ein d5 und so weiter immer 261,6 Hz addieren und nachsehen, was für ein Ton das ist.

Wenn du jetzt bei einem anderen Grundton als dem c1 anfängst zu überblasen, dann kann man sich doch leicht vorstellen, dass man zwei Oktaven über das hohe fis kommt. Oder nicht?

Das alles verlangt vor allem Geduld und immer wieder tägliche Übungen. Am besten zunächst nur mit dem Mundstück. Mit manchen Mundstücken ist das auch nicht so einfach! Wenn du Mundstückübungen machst stellst du selbst fest, wie du deinen Rachen und deine Zunge formen musst um verschiedene Töne zu produzieren. Das kann ich dir hier nicht beschreiben. Aber es gibt dazu irgendwo einen Thread.

Liebe Grüße zn

Heute mal keine Signatur!
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Re: Obertöne 17 Sep 2007 10:14 #44310

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@Zwergnase: Mercy.
Hab"s verstanden. Fein. Also bestimmte Obertöne auf bestimmten Grundtönen, nicht alle auf allen.

Na, dann mach ich mich mal auf die Suche...

stromlose Grüße :-s
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Re: Obertöne 17 Sep 2007 10:32 #44312

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Schau doch mal hier nach, da berichten einige über ihre Erfahrungen damit.

Es gibt im Saxophonforum.de eine Übersetzung eines englischen Artikels in dem das "Verfahren" erklärt wird.

Viel Spaß und nicht aufgeben. Bringt mächtig was für den Sound, selbst wenn du keinen einzigen Oberton spielen kannst!


Liebe Grüße zn
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Re: Obertöne 17 Sep 2007 10:56 #44314

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Das Alphorn ist ein Instrument, was ausschließlich die Naturton-(Oberton-)reihe gebraucht. Auch auf dem Sax ist es möglich, ohne Fingerbewegung ganze Melodien zu spielen. In entsprechend hohem Bereich kann man also auch Ganz- und Halbtöne spielen. Diese müssen allerdings oft leicht korrigiert werden, sie halten sich nämlich nicht an unser wohltemperiertes System.

Der Nutzen beim Üben der Obertöne ist doppelt: erstens erweitert es den spielbaren Tonumfang des Hornes und zweitens ist es eine der besten Methoden zum Erlernen eines guten Ansatzes. Einen bestimmten Oberton zum Schwingen zu bringen bedeutet, im eigenen Körper optimale Bedingungen für diese Ton herzustellen. In den normalen Lagen des Saxes fällt es nicht auf, wenn hier ein bisschen zu wenig oder dort ein bisschen zuviel Spannung herrschen; man ist nicht so doll darauf angewiesen, die optimalen Bedingungen herzustellen. Die Obertonübungen (die etwas anders sind als das Greifen und Spielen der Toptones) führen zu einem optimalen Ansatz auch in den unteren Registern.

Beim Üben der Obertöne ist wichtig, die Töne vorzudenken um sie dann zu treffen. Kann man die Töne noch nicht denken, ist es gut, sich die Töne erst einmal "gegriffen" vorzuspielen um sie danach als Oberton zu treffen.

Noch ein kleiner Ausflug. Die Obertonreihe ist unerläßlich zum Verständnis der Musikgeschichte und -theorie. deshalb hier noch einmal ein Bild (Quelle: wiki):

Dieses Bild ist für Gäste verborgen.
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Anhand dieser Tonreihe kann man die gesamte Geschichte der Musik nachvollziehen. Nochmal zum Verständnis: all diese Töne schwingen in einem einzigen Ton einer menschlichen Stimme mit, sind uns also von Geburt an vertraut.

Oktave
Singen ein Mann und eine Frau zusammen, dann singen sie in der Regel in einem Abstand von einer Oktave, dem Intervall zum ersten Oberton. Sie synchronisieren sich automatisch.

Quinte
In fast allen Kulturen, die ich kenne, ist die Quinte das zugrunde liegende Intervall der Melodie. Am bekanntesten und von verschiedensten Kulturen benutzt ist die Pentatonik, eine Tonreihe, die sich ergibt, wenn man 4 Quinten übereinander stapelt. Stapelt man 6 Übereinander, dann kommt man zu unseren diatonischen Leitern.

Quarte
Durch Oktave un Quinte ist die Quarte schon definiert und bedarf hier keiner Erläuterung.

Terzen
Die große und kleine Terz sind entscheidend für das harmonische Gepräge. Schichten wir die Terzen übereinander, erhalten wir unsere Akkorde. Je mehr Terzen wir übereinanderschichten, desto komplexer klingen die Gebilde. Der Jazz hat auf diesem Gebiet Vieles erschaffen, was vorher unerhört schien. Die Terz zwischen dem 6. und 7. Oberton ist etwas kleiner als klein und bringt uns schon in den Bereich der Sekunde.

Sekunden
Im gegenwärtigen Stand unserer Kultur bauen die meisten Instrumentenkonstruktionen auf große und kleine Sekunde auf. Am Augenscheinlichsten ist dies an der Klaviertatstatur zu erkennen.

Mikrointervalle
Es gab im 20. Jahrhundert einige Versuche, im diesen für unsere Ohren fernen Kosmos vorzudringen. Es gibt Vierteltonkompositionen, Vierteltonklaviere und -klarinetten (habe selbst mal eine Vierteltongrifftabelle für deutsche Klarinette entworfen). Das "Diktat" der Chromatik ist allerdings stark und Vierteltonmusik selten. Die Zukunft wird zeigen, ob wir es schaffen, auch mit diesem Tonmaterial souverän umzugehen.


Anmerkungen:
Für die vielen Jazzer hier von Interesse sind die kleine Septime und die flatted fifth, die vielleicht nicht von ungefähr in der oben dargestellten Tonreihe als 7. und 11. Oberton zu sehen sind. Sie haben hier sozusagen ein natürliches Vorkommen und sind über die afro-amerikanische Musik in den Jazz eingeflossen. Man erhält die Töne allerdings auch, wenn man an unsere abendländische Quintenschichtung
F C G D A E H
jeweils noch ein weitere Quinte dranhängt:
Bb F C G D A E H F#.
Hängen wir noch eine dran, dann bekommen wir die letzte unserer Bluenote auch noch hin:
Eb Bb F C G D A E H F#




Wie man sieht, steckt die ganze Musiktheorie, -praxis und -geschichte in einem einzigen Ton.
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Re: Obertöne 17 Sep 2007 11:24 #44315

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Ähm Pue,

darf ich das in Saxwelt übernehmen?

Unter Ratgeber, Spielen lernen inkl. Grafik?
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Re: Obertöne 17 Sep 2007 12:10 #44316

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Das kannst du gerne machen. Aber warte mal noch nen Moment, vielleicht gibt es ja noch Einsprüche gegen das Geschreibse. Ich seh z.B. direkt einen Fehler, hehe: habe geschrieben, dass die Pentatonik durch 5 aufeinandergestapelte Quinten entsteht. Das sind natürlich nur 4 (und 6 bei der Diatonik), siehste, det meen ick.

Edith: nö, ändern kannste det jetz nich mehr
Ich: och, daschamandoof
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Re: Obertöne 17 Sep 2007 12:46 #44317

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Danke pue für die klare Zusammenfassung!

Wer zum Thema Obertöne noch tiefer in die Theorie einsteigen möchte, dem empfehle ich die Seite http://www.lehrklaenge.de.
Dann unter "abendl. Tonsystem \ Die Obertonreihe".

Auch sonst kann ich die Seite zur allgemeinen Musiktherorie wärmstens empfehlen.
Vielleicht bei den Weblinks mit aufnehmen?

LG
Rüdiger
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Re: Obertöne 17 Sep 2007 13:03 #44318

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@pue
hab ich geändert. So richtig jetzt?
Das editieren habe ich auf 30 minunten nach abschicken beschränkt, da ganze Postings plötzlich verschwanden weil nachträglich durch die Schreiber gelöscht.

@rupi
Einfach eintragen in die Weblinks, das könt ihr selber machen. Bilder hole ich dann wenn keines dabei ist.

Viele Grüße
Smatjes
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