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THEMA: "Einspielen" von Saxophonen??

"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 10:28 #24234

  • LamaGeli
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Moin,

immer öfter lesen ich, wenn gebrauchte Saxophone angeboten werden, diese seien bestens "eingespielt".

Dass diesen "Einspielen" bei Instrumenten aus Holz (Saiteninstrumente) für den Sound und die Spielbarkeit wichtig ist, weiß ich aus eigener Erfahrung und ist auch in Experimenten nachgewiesen und wissenschaftlich erklärt.

:evil: Wie das allerdings bei Instrumenten aus Metall funktionieren soll, ist mir völlig unklar.

Hat jemand eine Erklärung oder zumindest eigene Erfahrungen?

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<em>editiert von: LamaGeli, 22.09.2006, 10:32 Uhr</em><!-- end editby -->
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"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 10:45 #24235

  • Saxteufel
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Hallo,

klingt interessant, wie genau wird denn das "Einspielen" wissenschaftlich erklärt ?
Kannst Du mal zusätzliche Infos dazu geben ?

Ich kann mir nur vorstellen, daß sich bei einem neuen Sax die Polster nach einer gewissen Zeit sozusagen "von selbst" auf die Tonlöcher einstellen bzw. anpassen und dann optimal abdichten. Wir kennen das ja, schließt ein Polster nicht richtig, dann sprechen einige Töne schwer oder gar nicht an.

Sicher muß sich der Musiker auch erst auf ein neues Instrument einstellen, hinsichtlich Ansprache, Tonvolumen, Ergonomie. Ich kenne das selbst von anderen Blasinstrumenten, das Spielgefühl ist dann einfach anders, je nach Hersteller, Mensur, usw.

Gruß

Saxteufel / Ulf



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<em>editiert von: Saxteufel, 22.09.2006, 11:58 Uhr</em><!-- end editby -->
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"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 11:23 #24237

  • LamaGeli
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Moin Saxteufel,

bei Saiteninstrumenten aus Holz ist es so, dass nach dem Bau des Instruments, sich die Microfasern des Holzes sich noch längere Zeit in verschiedene Richtungen legen (anordnen).
Diese Anordnung hat Einfluss auf den Sound.

Hier mal 2 Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung.

Hab vor ca. 15 Jahren eine 12-saitige damals schon 10 Jahre alte Akustikgitarre gebraucht gekauft. Die klingt wirklich gut und hat eine schöne massive Alpenfichten Decke.
Nur kann man mit dieser Gitarre absolut keine Jazzakkorde spielen. D.h. spielen kann sie schon, aber sie klingen einfach nicht gut, auch nicht, wenn ich nur 6 Saiten draufspanne.
Der Vorbesitzer hatte auf dieser Gitarre immer nur Lagerfeuermukke gemacht, also Dur und Moll Akkorde geschrammelt und danach haben sich die Fasern in der Gitarre ausgerichtet.
Da ist nix mehr zu machen, die will nix anderes spielen, aber bei Lagerfeuermukke ist sie unschlagbar. :lol:

Und jetzt noch ein erstaunliches und positives Beispiel:
Hab mir vor ca. 8 Jahren mal eine neue Akustikgitarre geleistet. Funkelnagelneu aus dem Laden. :-)

Sie ist schließlich die Gitarre geworden, die immer in Reichweite steht und auf der ich alle neuen Ideen erstmal ausprobiere.

Nach ca. 2 Jahren hab ich mir dann einen Bass zugelegt. Die Gitarre erstmal vernachlässigt und 3 Wochen nur noch Bass gespielt.
Der Bassverstärker stand genau gegenüber der Gitarre.
Nachdem ich mich auf dem Bass erstmal ausgetobt hatte und die Gitarre wieder zur Hand nahm, hatte sich ihr Sound verändert.
Sie klang voller und das Sustain war länger geworden, das wichtigste war aber, sie hatte plötzlich so eine gewisse "sweetness" in den Höhen.
Einfach irre, ich hab das vorher auf der Gitarre nicht vermisst, sie klang sehr gut, aber im Vergleich zu jetzt, staun ich nur. :lol: :lol:
Das heißt, die Ausrichtung Fasern hat sich auch verändert, nur weil die Gitarre laute Musik gehört hat!!!!!!

Aber Blech hat ja keine Fasern, was passiert da, oder ist das nur ein Gerücht mit dem Einspielen von Saxen?
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"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 11:43 #24238

  • Dragonsax
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Hi,
wie saxteufel schon richtig sagte, bezieht sich das "Einspielen" beim sax in erster Linie auf die Polster.
Langes nutzloses Dahinvegetieren des Saxes ohne benutzt zu werden, läßt die Polster spröde werden und rissig, deswegen wird ein regelmäßig genutztes Sax dann auch als "gut eingespielt" bezeichnet.
Außerdem darf man bei neuen Polstern nicht zuviel Druck auf die Klappen ausüben, da sich sonst zu tiefe Kerben bilden und sie damit nicht mehr richtig abdichten (wie die Ventile beim Neufahrzeug, also schön langsam einfahren die Polster):-D
Sollte ich mich hier irren, möge mich Toko berichtigen :evil:
Aber "gut eingespielt" bedeutet auch daß das sax "läuft", also die Mechanik sauber und leicht anspricht.

<!-- editby -->

<em>editiert von: Dragonsax, 22.09.2006, 11:44 Uhr</em><!-- end editby -->
Musikalische Grüße, Micha 8-)

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"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 11:53 #24239

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LamaGeli,

das mit den Fasern im Holz leuchtet ein. Holz ist ist ein natürliches Material und ist sehr umgebungs-abhängig (Feuchtigkeit und Wärme ist Gift für Holz). Man kennt das von der Kirchenorgel, die da sehr empfindlich ist. Es gibt auch bestimmte "Klanghölzer", also besonders gewachsene und ausgesuchte Bäume, die später zu Hölzern für Geigen, Gitarren usw. verarbeitet werden. Holz ist also a nicht gleich Holz. Fest steht, die Eigenschaften sind beinfluß- und veränderbar.

Bei Metall gibt es auch innere kristalline Strukturen, das geht aber schon in den Bereich Metallurgie "Stichwort Eisen-Kohlenstoffdiagramm" und ist recht kompliziert. Je nach Struktur (kristallinem Aufbau, feinkörnig, grob usw. ), ist das Material dann härter oder weicher bzw. hat andere Eigenschaften. Den kristallinen Aufbau, z.B. bei Kohlenstoffstahl kann man durch Wärmebehandlung verändern, bestes Beispiel dazu ist das "Härten" von Stahl. Dazu wird der Stahl erhitzt (geglüht) und in einem Öl- oder Wasserbad schnell abgeschreckt. Dadurch wird er hart, aber u.U. auch sehr brüchig. Auch Kupfer soll sich ähnlich verhalten bzw. härten lassen. Dass sich die inneren Strukturen von Metall nur durch "in Schwingungen bringen" langfristig ändern lassen .... ? Da muß ich passen, will aber auch nicht so richtig dran glauben.

Gruß

Saxteufel / Ulf

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<em>editiert von: Saxteufel, 22.09.2006, 11:57 Uhr</em><!-- end editby -->
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"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 15:38 #24255

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@Saxteufel
(Feuchtigkeit und Wärme ist Gift für Holz)
Nee, Trockenheit ist viel schlimmer für verarbeitetes Holz. Darum gibts auch Luftbefeuchter für A-Gitarren, wenn sie im Koffer liegen.
Dass sich die inneren Strukturen von Metall nur durch "in Schwingungen bringen" langfristig ändern lassen .... ? Da muß ich passen, will aber auch nicht so richtig dran glauben.

Ich weiß ja auch nicht, aber immerhin gibt es ja auch sogenannte Ermüdungsbrüche bei Metall, die durch Schwingungen entstehen.
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"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 17:03 #24266

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@ euch beide ;-)

sagt das nächste Mal bitte vorher, wenn ihr einen Dialog führen wollt.
Dann spar´ich mir das posten :-D
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"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 18:37 #24283

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@Dragonsax,

nicht beleidigt sein!!! :-P

Ich hab Deinen Beitrag erstmal so hingenommen, quasi als Expertenaussage.

Wollte nur unbedingt Saxteufels Aussage über Holz und Feuchtigkeit berichtigen, damit er nicht, falls er mal in den Besitz eines wertvollen Holzinstrumentes kommt, seine Stradivari in die Gefriertruhe packt. :lol: :lol: :lol:

Wenn keiner was anderes meint glaub ich erstmal, dass mit Einspielen das gemeint ist, was Du geschrieben hast.
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"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 18:45 #24284

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Na dann ;-) 8-)
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"Einspielen" von Saxophonen?? 22 Sep 2006 19:06 #24288

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Hi zusammen,

also auf dem Saxworkshop hat mir mos etwas dazu erzählt, ich weiß nicht mehr, wer das war, der nach iher Aussage behauptet, er könne den Klang eines vielgespielten von einem neuen Sax deutlich unterscheiden.
Keine wissenschaftliche These, aber sicher Gehörschulung und viel Erfahrung! - oder doch nur Einbildung???

Ich selbst weiß nicht, ob da was dran ist, ich "glaube" (!) aber, dass Schwingungen und die Struktur von Metall Einfluss aufeinander haben.
Warum sollte das Naheliegende nicht sein: Dass bestimmte Schwingungen (eben die, die dann Musik ausmachen) auf Dauer die innere Struktur von Metalllegierungen verändert und somit sich wiederum auf den Klang, also den Schwingungen auswirkt? Fragt sich nur ob diese Veränderungen so groß sind, dass sie messbar bzw. gar hörbar sind.

Gruß
Gert
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