Moin !

Wer sich über Klang unterhält, kommt ja nicht umhin aus dem Jazzlager zu adaptieren!

Lester Young ist für mich ein gewichtiger Meilenstein!
Seine Stilistik hatte Anhänger ohne Zahl, sein Klang war und blieb einzigartig, nur Lady Q`
Paul Quinichette kam dem nahe.

Aber es gibt viele Meilensteine!

Unter dem Aspekt der klanglichen Betrachtung/Behörung, also wie entsteht der Ton, wie halte ich ihn, wie forme ich ihn, sehe ich Ben Webster als erheblich besseres Klangbeispiel!


Zwar hat das Saxophon dem Jazz eine ganze Menge an Popularität zu verdanken, dennoch ist es nicht die erste Musik die auf dem Sax gespielt wurde, Adolphe Sax ist kein Jazzer gewesen!

Bei der nackten klanglichen Betrachtung/Behörung, wird der Unterschied zwischen alten und neuen Instrumenten erst richtig klar, wenn man ganz alte Instrumente (1860-1900) mit original MPC zu neuen Instrumenten mit entspr. MPC spielt.

Ich gehe beim Instrument immer vom adäquaten Mundstück aus, so dass auch alle hervorstehenden Eigenschaften heraus kommen, beim alten wie beim neuen Saxophon!

Nimmt man z.B. ein altes Conn mit 20000 Nummer 1910, dann ist dieses Saxophon mit original Conn Eagle MPC in Öffnung 5 hervorragend stimmig zu spielen.

Nimmt man nun ein modernes Mundstück mit enger Kammer, dann steigt zwar die Lautstärke, aber das ganze Instrument ist ab C um 35-40 Cent zu hoch und hat teilweise
total dunkle,bedeckte Töne im unteren Bereich!

Nimmt man nun ein modernes Yanagisawa, und spielt es mit einem Conn Eagle Mundstück an, dann sind die Töne ab C wieder viel zu tief, und im unteren Bereich, weil das MPC weiter rauf kommt, viel zu hoch und säuselig!

Daraus ergibt sich automatisch, dass ein Mundstück für aller beste wie für ganz schlechte Ergebnisse verantwortlich ist.

Das nun das Mundstück erheblich mehr Einfluss hat als das Saxophon, liegt daran,
weil das Mundstück verschiedener ist, als jedes verschieden gebaute Saxophon, und nicht zuletzt, es unmittelbar hinter dem Mundraum folgt!

Und das entspricht einem Verhältnis im Extremen von ca. 20 Teilen Saxophon zu 80 Teilen Mundstück!

Es ist durchaus denkbar, das ein versierter Spieler durch ein entsprechendes `Allrounder MPC` (wenig Verjüngung, direkt rein in den Bogen) mit ca. 15 Saxanteilen und 85 MPC Anteilen aufwartet!

Das liegt wiederum daran, das ein `Allrounder` die größte Spannbreite an Saxophon Modellen abdeckt, dafür aber nicht unbedingt einen sehr modernen und hellen Grundklang hat , der muss dann über die Technik des Spielers hergestellt werden!


@Pue – Du solltest es eventuell mal mit 2,5er oder 3er Vintage Blätter versuchen!
Denn für eine .088 Dampferöffnung ist Rico Royal 3 zu leicht im gesamten.


LG Hans

Paul Panther schrieb:
Hi,

ich erlaube mir einen Link für ein paar Vintages:

Soundbeispiele

Liebe Grüße

Chris

Hi Chris,

super Zusammenstellung!
Die klingen alle gut, und sie klingen auch alle etwas anders.
Wenn ich nun die Auswahl hätte - wüsste ich aber nicht was ich für eines nehmen sollte (oder vielleicht doch die King Zephyr ).
Bei den Alt-Saxen würde ich auch das Yanagisawa geschenkt nehmen, die anderen aber bevorzugen.

Ehrlich gesagt, stände ich nun davor, würde ich mich wohl nach dem Aussehn entscheiden...
Das Auge hört bekanntlich mit.

danke für deine Arbeit !

Paul

Hi Paul,
also für die Entscheidung für ein bestimmtes Saxophon spielt der Klang eine Rolle, aber eben auch Ergonomie (paßt mir das Sax) und das Gefühl dazu (wie läßt es sich anblasen; wieviel Widerstand setzt es mir entgegen).
Daher ist es schwierig Fragen nach dem idealen Saxophon zu beantworten.

@Hans
Für die Gesamtbetrachtung Klang gebe ich Dir volle Zustimmung. Für die Betrachtung eines Instruments mit einem anderen darf ich möglichst nur den Faktor Instrument variieren, also gleiches Blatt+Mundstück+Spieler+Raum+Teststück.

JEs

JES schrieb:
Moin!

@Jes-

Wenn man ein Sax aus den 20/30er spielt, sollte man das z.B. nicht mit einem Lawton BB machen, (ist zwar laut, aber auch trötig) weil Vintage benötigt mehr Kammergröße!

Oder besser gesagt, man muss vorher eine angemessene Wahl treffen, wenn man Saxophone aus 6-7 Jahrzehnten testet!

2 verschiedene Mundstücke können den Test schon erheblich anders ausfallen lassen, zu Gunsten des Saxophon´s was z.B. mit einem modernen Mundstück schlechter abgeschnitten hat!

MPC mit Stufen, engen Bohrungen, engen Kammern, haben eine Dominanz die auch einiges verfälscht an einem Horn!

Daher halte ich sehr viel von `Allround` MPC, weil die auf sehr vielen Saxophonen gehen und die Klangeigenschaften von einem Horn besser heraus filtern!
Dann kann man immer noch MPC-technisch in die eine oder andere Richtung gehen!


LG Hans

Moin!


Zum Einen, ist da nichts Off Topic , weil man sekundär auf Saxophonisten verweist und somit auch auf Klang!

Zum Anderen wird Jazzgeschichte von Musikhistorikern verfasst, welche dann auch so im Smithsonian Inst. zu finden ist!

Es kann auch nichts mit Heroisierung zu tun haben, wenn man auf die Musiker verweist die Verdienste im Jazz haben, was Bluemike, und zu Recht, auch macht auf seiner neuen CD, und ich zitiere noch mal,
`Geht weg wie warme Semmel`!

Da kann man ruhig bedeutend darüber schreiben, weil diese Bedeutung ihren Verdiensten auch gerecht wird, Hawkins, Young, Parker, Coltrane, wie viele andere!

Ein `Nicht-Jazzmusiker` betrachtet das sicherlich anders und beschreibt es dann so unbedeutend, mit sanften Spiel, als wenn das alles wäre!

Um nicht zu letzt die Kritiker Schelte aus dem Hut zu ziehen, weil man mit Quatsch, Comedy und Kabarett nun leider nicht im Poll von Down Beat landet!

Aber, entsprechend dem Genre, einen regionalen Kabarett-Preis gewinnt!

Das ist ja auch was wert entsprechend dem Genre!

Comedy im Jazz Poll ?

Lieber nicht!

LG Hans