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THEMA: Der "große Ton"

Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 12:34 #65338

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@Hans

meinst du die Kante, also diesen leichten Growl? So eine Art feines, leichtes, hochfrequentes Knattern oder Schnarren? Ich glaube, wenn es das ist, ich würde es nicht vermeiden wollen. (MF=Mezzoforte). Teilweise forciere ich das, indem ich ganz leicht ins Mundstück singe, oder überschüssige Luft seitlich vibrierend entweichen lasse.

Aber jetzt bin ich sehr neugierig geworden. Worauf deutet das für dich hin? Vielleicht entgeht mir da was. Du hörst da sicherlich eine ganze Menge mehr als ich, was die Charakteristik von Mundstücken angeht. Interessiert mich sehr.

Nachtrag: Mit den Klappengräuschen kann ich leben. Offensichtlich komme ich aus einer Generation, wo das normal war.

Mikro: Billiges Behringer, diesmal fast kein Hall, Aufnahmegerät PC, Programm Audacitiy, bis auf den geringfügigen Hall, der sichern soll, dass Comp und ts zusammenpassen, keine Nachbearbeitung.
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Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 12:41 #65339

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@Hans

meinst du die Kante, also diesen leichten Growl? So eine Art feines, leichtes, hochfrequentes Knattern oder Schnarren? Ich glaube, wenn es das ist, ich würde es nicht vermeiden wollen. (MF=Mezzoforte). Teilweise forciere ich das, indem ich ganz leicht ins Mundstück singe, oder überschüssige Luft seitlich vibrierend entweichen lasse.

Aber jetzt bin ich sehr neugierig geworden. Worauf deutet das für dich hin? Vielleicht entgeht mir da was. Du hörst da sicherlich eine ganze Menge mehr als ich, was die Charakteristik von Mundstücken angeht. Interessert mich sehr.

Ich sage es unverblümt lieber Bluemike!

Du bist in der Artikulation soooooo gut, `great Master´! 8-)

Aber die markante sägende Welle schleppt sich im Forte hindurch, ....und trotzdem hört man die Klappengeräusche!

Das bedeutet: Du bist markant erdig im Klang auf dieser Welle, aber die mittigen und mittelhohen Wellen sind
gedämpft, und die wirklichen Tiefen summieren sich nicht hinzu!

LG Hans

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Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 12:46 #65340

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Dann muss ich direkt fragen: Was könnte ich wie und wodurch gewinnen? Vielleicht sollten wir mal telefonieren.
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Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 12:51 #65341

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Dann muss ich direkt fragen: Was könnte ich wie und wodurch gewinnen? Vielleicht sollten wir mal telefonieren.

Moin!

Berg Larsen hat vorne an der Spitze eine halbkreisförmige Sichel, die ist verantwortlich für `das sägen`, ist sie weg, hat man einen gleichzeitigen Gewinn von Sonorität und Angleichung an die Mitten und Tiefen! ;-)

Telenieren gerne!




LG Hans
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Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 12:57 #65343

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Jetzt bin ich wirklich angespitzt. Schick mir doch bitte deine Tel.Nr. auf PN. Ich ruf dich dann an. Bevor wir den Thread endgültig zweckentfremden :-)
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Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 13:42 #65347

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Der Vergleich mit King Curtis ehrt mich. Aber das ist eben nur die eine Seite der Medaille. Man muss den Ton, den man grundsätzlich hat, den Gegebenheiten anpassen: http://www.humyo.com/F/6107145-249466997

Es geht nie darum, andere in Grund und Boden zu spielen. Aber ich halte potenzielle Lautstärke für ein Plus. Was meinst du, wie laut (und kontrolliert) Pavarotti war.

Pavarotti ist klar, genauso wie alle klassischen Sänger, die in einer Oper singen. Und um Grund-und-Boden-Spielen geht es natürlich auch nicht.

King Curtis spielte auch kontroliert und leise, wenn er wollte - das ist auch klar!
Hier geht es um die persönliche Definition von einem "vollen " Ton. Für mich, wenn ich King und Jimmy Forrest
miteinander vergleiche (Soul Battle) hat Forrest den "vollen" Ton. King ist ungestüm wie immer, könnte Glas mit seinem Klang schneiden, aber Forrest hat mehr im mittleren und tiefen Frequenzbereich.

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Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 18:56 #65363

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Ich darf ein wenig berichtigen.

Es geht um den "großen" Ton.

Ein "voller" Ton hat sicher was mit Mitten und Tiefen zu tun. Aber ist ein "voller" Ton auch ein "großer" Ton?


Und kann ein höhenbetonter sound nicht auch ein "großer" Ton sein?


Keep swinging!
I believe you should try to make music as beautiful as you can. It should not be done with ugliness.
There's so much hate in the world; you should counteract it with loveliness(Stan Ge
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Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 19:55 #65364

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Ich darf ein wenig berichtigen.

Es geht um den "großen" Ton.

Ein "voller" Ton hat sicher was mit Mitten und Tiefen zu tun. Aber ist ein "voller" Ton auch ein "großer" Ton?

Und kann ein höhenbetonter sound nicht auch ein "großer" Ton sein?

Sicher, es darf!

Aber Deine Reaktion kommt zu spät, denn seit dem folgenden Beitrag sind "voll" und "groß" Synonime:
Naja, Altisten können per definitionem sowieso nie einen vollen Ton haben >:D Und nein, ich sag euch nicht, wo mein Auto steht :"(

Voll: Coleman Hawkins, Johnny Hodges, Earl Bostic, Ben Webster, Don Byas, Benny Golson (früher), Sonny Rollins, Gene Ammons, Archie Shepp (?), Pharoah Sanders, Benny Wallace etc.

Nicht voll: Lester Young, Charlie Parker, Stan Getz, Hank Mobley, Booker Ervin, John Coltrane, Joe Henderson, John Klemmer, Tom Scott, Mike Brecker
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Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 20:12 #65365

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Wenn man es wörtlich nimmt, gibt es keinen großen Ton, also ist etwas anderes gemeint. Ein "großer" Schauspieler muss nun nicht groß sein, ebenso wie ein großer Musiker unter 1,70m sein kann. So muss wohl ein Ton auch nicht laut sein, um groß zu sein. Sicher auch darf er höhenbetont sein. Wir sollten uns also erst einmal einigen, ob wir groß im Sinne von tragfähig, stabil und kraftvoll meinen oder die künstlerische Größe eines Tones beurteilen wollen.

Bisher sind folgende Begriffe gefallen:

füllig
voll
sonor
nicht hell und schrill, sondern gut gestaffelt
präsent
laut
tragfähig
robust
stabil
kraftvoll

Die Begriffe tendieren eindeutig dazu, das "Große" eines Tones mit Stärke und Rückgrat zu assoziieren. 49tmbs Fragen geht in die andere Richtung, in der es eher um die künstlerische Größe eines Tones geht. Da geht es natürlich auch höhenbetont.

Als die wenigen Adjektive, die die künstlerische Größe eines Tones beschreiben, wurden hier genannt:

individuell
mit Aura
charismatisch

Das sind "große" Werte, die aber auch bei leisen Tönen gelten. Für mich geht es in der Ausgangsfrage klar um diese Größe. Der Ausdruck charismatisch fasst die anderen beiden eigentlich schon zusammen, ein individueller Ton mit Aura. Und so neblig und geheimnisvoll der Begriff Charisma ist, so entzieht er sich genau so wie der Begriff "Größe" der genaueren Analyse. Wir wissen nur, dass wir was meinen, von dem wir sagen: "das hat was" oder: "genial".

Nun zur Beantwortung der zweiten Frage. Wie erreicht man den großen Ton? Indem ich mich mit dem Ton befasse! Das braucht in erster Linie sehr viel Zeit und eine lange Beschäftigung mit der Materie. Der große Ton wächst, wie alles Komplexe, langsam.

Vielleicht ist ein großer Ton der, der mit jeder einzelnen Nervenzelle deines Körpers kommuniziert. Ja, ich weiß, dass sind "große" Worte, lol.

Praktisch fand ich die Anleitungen von Leon schon sehr gut als Ausgangspunkt für eine gute Zusammenarbeit von Körper und Horn zur Erzeugung des Gesuchten.
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Re: Der "große Ton" 12 Nov 2008 22:38 #65372

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Hi,

wenn man groß im Sinne von engl. great sieht, dann begibt man sich auf ein Feld, das nur noch vom Konsens einer möglichst großen Menge von Beurteilern definiert wird. Oder natürlich im elitären Fall von einer kleinen Menge Wissender. Paul Desmonds Ton war sicher great. Genauso wie Lee Konitz oder Buddy Collettes. Groß aber waren diese Sounds nicht. Das widerspricht allem, was ich in meiner langjährigen Praxis von Musikerkollegen gehört habe und es widerspricht meiner Wahrnehmung. Dass ich mich emotional sowohl zu Rollins als auch zu Booker Ervin hingezogen fühle, zeigt nur eine Bandbreite. Aber wenn ich für beides denselben Begriff wähle, verschenke ich ein Qualifikationsmerkmal. Das deutsche "groß" im Zusammenhang mit Ton entspricht eher dem englischen "big". Dass beides erst einmal "groß" heißt, indiziert keine Gemeinsamkeit. Das erinnert mich an den Kalauer, der Richard Strauss zugeschrieben wird: "Was heißt hier schon modern? Betonen Sie das Wort doch mal anders." Groß heißt für mich "big". Und das heißt Fülle und klanglicher Reichtum. Und das nicht auf einer Metaebene sondern im wahrscheinlichsten Sinne. Ich gebe zu, dass das eher ein semantisches Problem ist. Aber finite Begriffe ermöglichen erst eine Diskussion, welche diese infrage stellt.
Das alles klingt sehr theoretisch. Aber gerade mit den Musikern der alten Garde und den nur scheinbar urwüchsigen Bluesmusikern wie Champion Jack Dupree bin ich meiner ursprünglichen Haltung "alles ist Musik, warum kategorisieren?" auf Ablehnung gestoßen. Die haben Sounds auf das Ziehen eines Achteltons und den Saitenhersteller unterschieden. Haben Stile nach Stadtvierteln abgegrenzt. Ich sehe Musik noch immer als Ganzes. Aber es ist kein Fehler, Begrifflichkeiten zu besitzen, um sie dann zu relativieren.
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