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THEMA: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele...

Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 00:31 #43630

  • Billy
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Hallo zusammen,

JEs hat folgende Frage zu Take Five gestellt:
[...] Ne Idee, wie man an ein eigenes Solo kommt???

Ich hatte dort ja schon erwähnt, dass der Soloteil oft über die Harmonien von Teil A gespielt wird. Spike hatte dann noch ergänzt, dass die Harmonien B-Moll und Es-Moll sind (für Bari/Alt: Cm und Gm7, für Tenor/Sopran: Fm und Cm7, er hat das so geschrieben: Eb/Bb).

Take Five ist ein Stück im 5/4 Rhythmus, d.h., ein Takt besteht aus 5 Grundschlägen (Viertelnoten).
Diese 5 Grundschläge sind rhythmisch aufgeteilt in 3 Schläge, gefolgt von 2 Schlägen.

Ich hatte ja auch schon geschrieben, dass man über deb A-Teil prima die Bluestonleiter über Eb-Moll spielen kann. Das wäre für
Bariton- bzw. Altsaxophon die C-Bluestonleiter:
CEbFGb(=Fis)GBb(C)
(man kann noch die Töne D und A hinzunehmen)
Tenor- bzw. Sopransax die F-Bluestonleiter:
FAbBbB(=H)CEb(F)
(man kann noch die Töne G und D hinzunehmen)

Um ein Gefühl für das Solo zu bekommen, würde ich erst einmal versuchen, ein Gefühl für die rhythmische Aufteilung des 5/4 Taktes in 3 2 (d.h. 3 Grundschläge, gefolgt von 2 Schlägen) zu bekommen. Da bietet es sich an, erst einmal mit einem Metronom über langsame 5/4 Schläge mit dem von mir oben genannten Tonmaterial (Bluestonleiter) auch so zu spielen (für ein Beispiel siehe Bild, das ist allerdings für Alto). Dann kann man versuchen, Achtelnoten einzubringen. Später kann man dann noch versuchen, ein Gefühl für den Rhythmus am Klavier zu bekommen. Wenn das dann "sitzt", kann man versuchen, auch bei den 3 Grundschlägen Achtelnoten zu verwenden und so steigert man sich immer weiter. ;-)
Ich hoffe, ich habe keinen Fehler gemacht und das war hilfreich.

Nette Grüße,
Billy
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Re: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 00:54 #43632

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Ich würde auch noch nen Tipp dazu beitragen wollen, befürchte aber, dass ich nur Spame, so wie immer.

Über Take 5 kann man unglaublich viel spielen, ob rockig oder ganz fluffig als Ballade, oder eher lustig mit vielen Effekten.
Egal was du also machst, mache es so, als würdest du genaus wissen was du tust. Die Bluespentatonic die Billy oben sehr gut erklärt hat, passt immer. Nur beim fis (eigentlich nen Tritonus) muß mein ein bissle Acht geben, da er nen Spannungston ist und dementsprechend aufgelöst werden muß.
Ich persönlich baue oft das Mission Impossible Thema ein.

Was auch hilft, wenn man sich einen guten ersten Takt überlegt, ein schöner guter Einstieg, so findet man deutlich leichter rein.
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Re: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 00:58 #43633

  • kryz
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So,
nachdem mich die Sache mit dem Vamp wirklich interessiert hat, habe ich mal bei Sikora nachgelesen:

"Bemerkenswert am A-Teil ist die eher ungewöhnliche äolische Kadenz V-7/I-7 in Eb-Moll. Obwohl der Leitton D fehlt, hört man wegen der Vielen Wiederholungen Eb-7 eindeutig al Tonika."

Die Sache mit dem Leitton D verstehe ich, sonst wäre es eine V7/I-7 mit V7 aus HM.

Aber warum ist die Kadenz äolisch und nicht Dorisch?

Wenn die Kadenz Äolisch ist, müsste Bb-7 phrygisch gespielt werden und Eb-7 äolisch oder einfacher gesagt, Eb-Äolisch über alles.

Wenn die Kadenz aber Dorisch ist, wer Bb-7 äolisch und Eb-Dorisch.

In der Melodie kann ich aber keine eindeutige Zuordnung finden (6/b6 oder 9/b9)

Mach ich hier nur ne einfache Sache kompliziert?!

Wäre super, wenn sich einger der Harmonielehre genies erbarmen könnte.

Viele Grüße

Chris
B901 - Charles Bay 8 - Rico Royal 3,5
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Re: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 03:27 #43646

  • Billy
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Mist, ich hatte vergessen, im Bild die Vorzeichen bei der Alto-Stimme zu ändern. Bitte die Vorzeichen am Anfang dort ignorieren (nicht die vor den Noten) oder nach angehängtem, korrigierten Bild orientieren!

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Re: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 07:40 #43650

  • Musikus12
  • Musikus12s Avatar
moin,

wenn ich mir die ganzen theoretischen Ableitungen hier ansehe, dann vergeht mir doch tatsächlich die Lust am spielen. Ich möchte niemanden kritisieren - wirklich nicht - aber ich habe mal gelernt, dass man Musik in erster Linie nicht im Kopf berechnet, sondern sie sollte im Bauch entstehen.

Einige der besten Musiker der Welt können noch nicht einmal Noten lesen, geschweige denn haben sie irgendwann in ihrem Leben mal was von "äolisch, phrygisch oder dorisch" gehört.

Wie gesagt - dies ist wirklich keine Kritik an den Wissenden (ich bewunder euch für euer Fachwissen) - aber ich finde, dass man Musik fühlen und erleben sollte, und sich nicht das Leben mit zum Teil vollkommen überflüssiger Theorie schwermachen sollte.

Ich erlebe bei meinen Keyboard-Schülern, die ich von Kollegen übernommen habe, immer wieder, dass sie hundertprozentig auf Noten fixiert sind. Nehme ich ihnen die Noten weg, sind sie völlig aufgeschmissen. Ich finde das so schade. Natürlich sollte eine Grundkenntnis über Noten und Musiktheorie bestehen, keine Frage. Aber ich denke, dass die Fähigkeit zur Impovisation nicht theoretisch erlernt werden sollte, sondern einfach nur per "learning by doing". Nehmt euer Instrument und spielt einfach in der entsprechenden Tonart drauflos. Klingt am Anfang natürlich nicht immer gut - hat aber einen sehr hohen Lerneffekt. Hat man erst mal eine Melodielinie gefunden, dann werden Variationen eingesetzt - solange, bis daraus ein passendes Solo entstanden ist.

Natürlich braucht das sehr viel Geduld. Aber der Lerneffekt ist (meines Erachtens) wesentlich höher, als wenn man nur Theorie reinpaukt und dann nur noch umsetzt. Wo bleibt denn da der Spaß???

In diesem Sinne
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Re: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 08:03 #43653

  • Happi
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...
Ich erlebe bei meinen Keyboard-Schülern, die ich von Kollegen übernommen habe, immer wieder, dass sie hundertprozentig auf Noten fixiert sind. Nehme ich ihnen die Noten weg, sind sie völlig aufgeschmissen. Ich finde das so schade. Natürlich sollte eine Grundkenntnis über Noten und Musiktheorie bestehen, keine Frage. Aber ich denke, dass die Fähigkeit zur Impovisation nicht theoretisch erlernt werden sollte, sondern einfach nur per "learning by doing". Nehmt euer Instrument und spielt einfach in der entsprechenden Tonart drauflos. Klingt am Anfang natürlich nicht immer gut - hat aber einen sehr hohen Lerneffekt. Hat man erst mal eine Melodielinie gefunden, dann werden Variationen eingesetzt - solange, bis daraus ein passendes Solo entstanden ist.

Natürlich braucht das sehr viel Geduld. Aber der Lerneffekt ist (meines Erachtens) wesentlich höher, als wenn man nur Theorie reinpaukt und dann nur noch umsetzt. Wo bleibt denn da der Spaß???

Da ich als Notensklave demnächst in die Impro einsteigen werde (betreut, keine Angst!), bin ich echt gespannt, wie das bei mir läuft und ich hoffe sehr, dass Musikus 12 Recht hat und ich mich von den theoretisch erschlossenen Schemen lösen kann und ins freie Musizieren rüber komme. Mal sehen....Für mich sehr spannend........ ??? :-s
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Re: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 08:42 #43655

  • JES
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wenn ich mir die ganzen theoretischen Ableitungen hier ansehe, dann vergeht mir doch tatsächlich die Lust am spielen. Ich möchte niemanden kritisieren - wirklich nicht - aber ich habe mal gelernt, dass man Musik in erster Linie nicht im Kopf berechnet, sondern sie sollte im Bauch entstehen.

Ich bin aber mehr ein Kopfmensch. Jeißt das jetzt, daß ich erst gar nicht versuche sollte....??
...Ich erlebe bei meinen Keyboard-Schülern, die ich von Kollegen übernommen habe, immer wieder, dass sie hundertprozentig auf Noten fixiert sind. Nehme ich ihnen die Noten weg, sind sie völlig aufgeschmissen....

Hier erkenne ich mich wieder. ICH BIN NICHT ALLEINE :).
Nun habe ich bei meiner Lehrerin angefragt, ob wir mal mit der freien Imrpovisation beginnen können. Was erwartet ihr, als erstes darf ich jetzt die Theorie lernen. Tonarten, Tonleitern, Bluestöne....
Bis das ich das im dier Birne verarbeitet habe ...

Dan sind die meißten Harmonien der Stück wohl eher für Klavier oder Gitarre gedacht, also kommt das Transponieren noch obendrauf. Bin ich damit durch, dann darf ich mir noch den Rythmus reinziehen a la Alex (Indianertanz am Lagerfeuer, gelle).

Ich habe nun den Eindruck: SO WIRD DAS BEI MIR NIX. Entweder erschleiße ich mir den Jazz damit wissenschaftlich und kann die Stück fein erklären, warum der Interpret jetzt so und so spielt, oder ich muß da einen anderen Eistieg finden. Mit dem ganzen Theoriegeraffel macht das jedenfalls weder Sinn noch Spaß.

JEs
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Re: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 09:31 #43662

  • stromlos
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Ich habe ja erst vor vier Jahren mit dem Sax angefangen. Davor "nur" Blockflöten gespielt und das auch nur sieben Jahre lang. Mir fehlt quasi der ganze "Unterbau", den viele haben, die schon als Kinder (und denn "ordentlich") gelernt haben...

Allerdings habe ich das nie als Manko empfunden.

Gerade mit dem Sax habe ich direkt mit dem freien Spiel angefangen (scheine zugegebenermassen ein recht gutes musikalisches Gespür zu haben). Mein Lehrer (zu dem ich auch heute noch gehe) hat sich ganz flexibel auf meine Wünsche eingestellt. Nach NOten spielen ging anfangs fast gar nicht. Da bekam ich schon bei einfachen Stücken das große P in den Augen.
Wenn ich aber höre wie ein Stück klingen muß, kann ich quasi alles spielen.

Inzwischen habe ich meine Notenphobie etwas überwunden, kann noch immer nicht fehlerfrei vom Blatt spielen und verenke mir bei Akkordangaben erstmal das Gehirn (Hä? g7, hm7, D maj 7/-9, E sus A...), aber dann geht"s doch irgendwie.

Meine solos spiele ich allerdings so gut es geht nach Gefühl, mit nur grober Orientierung um nicht komplett daneben zu hauen. Das geht erstaunlich gut. Je besser ich ein Stück kenne umso runder läufts.

Ich habe für mich festgestellt , dass Noten im Grunde Anhaltspunkte sind (und Gedächtnisstütze ;-)), aber nicht Musik bedeuten....

stromiglosige Grüße :-s
Jazz ist, was ihr draus macht ;)
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Re: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 10:04 #43663

  • JES
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Bitte mich nicht falsch verstehen: ich kann Stücke nach Gehör auch nachspielen, auch ohne Noten. Aber eben nicht mir selbst über eine Akkordfolge etwas selbst ausdenken, welches dann auch noch klingt.
JEs
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Re: Wie ich ein freies Solo über Take Five spiele... 07 Sep 2007 10:17 #43665

  • chrisdos
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Ich bin aber mehr ein Kopfmensch.


Mit dem ganzen Theoriegeraffel macht das jedenfalls weder Sinn noch Spaß.

JEs

[/quote]

Hi Jes,

aber dann bist du doch kein Kopfmensch, sonst würdest du ohne darüber nachzudenken den intellektuellen Weg nehmen und es würde dir leichtfallen.

Ich persönlich halte nichts davon Improvisation über Theorie zu lernen. Die einzige Instanz ist das eigene Gehör und die kann durch nichts und Niemanden ersetzt werden. Coltrane hatte nicht die bessere Harmonielehre, soweit ich weiß hatte der kaum Ahnung. "Giant steps" stand am Ende einer sagen wir 20-30-jährigen, unglaublich intensiven musikalischen Entwicklung.
Theorie macht unfrei. Nicht weil sie etwas Böses ist, sondern weil es 2 Gehirnhälften gibt. Ich habe alte Hasen gesehen, die beim 300. Mal desselben Standards immer noch ins Realbook geschaut haben. Find ich nicht erstrebenswert.
Ich möchte dazu ermuntern, Geduld zu haben, sich Zeit zu nehmen, auszuprobieren, zu Hören. Natürlich ist es am Anfang mühsam (oder auch meditativ).

In diesem Sinne

Chris
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