Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:

THEMA: Über Harmonie, Akkorde und Melodien

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 31 Jan 2009 20:12 #69487

  • mckoi
  • mckois Avatar
  • Offline
  • C-Melody
  • Beiträge: 355
  • Dank erhalten: 4
Danke, mckoi, alles mit Spass gelungen.

Das freut mich!


Nun die Quarte verhält sich zu Quinte Komplementär. Das bedeutet ja, wenn ich eine Quinte habe, also von C zu G, dann ist das Intervall, was den Abstand von G bis zum oktavierten C überbrückt (in diesem Fall die Quarte), das Komplementärintervall. Wenn nun bei einer Quinte der untere Ton der stärkere ist, also vom G zu C absteigend (Quintfall), dann ist es ja nur logisch dass es sich beim Komplementärintervall (Quarte) genau andersherum (von G zu C aufsteigend) verhält. Von G aus gesehen führt ein Quintfall genauso wie ein Quartsprung zum C.

Aber die frage bleibt doch, warum empfinde ich das so.

Wenn bei unserer Session am Donnerstag keiner so richtig weiß was gespielt werden soll, dann ergreift gerne unser Pianist die Initiative. Er spielt dann immer zwei Dur Akkorde, C und G und erwartet dann dass alle darauf einsteigen. Klappt meist nicht so richtig..

Von C zu G (Quinte aufsteigend)

Finde ich Grauenvoll. Spähtestens nach 16 Takten gehen mir komplett die Ideen aus und ich muss mein Solo abbrechen. Anschließet sage ich dann immer; mach doch lieber Quarten (von C zu F) das klingt fiel Cooler. (er kann sich das schlecht merken da er von Theorie wenig Ahnung hat, ist aber sonnst ein guter Musiker mit dem ich gerne spiele)

Von C zu F (Quartsprung bzw. Quintfall)

Komisch, is im Prinzip genau das gleiche. Ich hätte auch sagen können; Spiel einfach das G vor dem C. Dann hätten wir auch den Quintfall. Dann ist es wirklich genau das gleiche Tonmaterial was ich darüber beim Improvisieren benutze. Nur mit dem Unterschied das ich die Quintaufwärtsbewegung ( von C nach G) als öde und langweilig empfinde und mir das einfach nur unglaublich auf die Nerven geht, und dagegen das Improvisieren über einen Quintfall (von G nach C) sehr inspirieret finde.

Und das alles hängt jetzt nur damit zusammen das bei einer Quinte der untere Ton der stärkere ist? Sehr Rätselhaft das ganze.. :-\
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 31 Jan 2009 22:22 #69489

  • chrisdos
  • chrisdoss Avatar
Hab ich schon gesagt, da hast du Rech. Aber warum ist das so?

Hallo,

ich vermute das liegt daran, dass die Quinte bereits in den Teiltönen der Prime enthalten ist. Der Quinte fehlt es an klanglicher Abgrenzung/Eigenständigkeit.

Die Quarte dagegen findet sich erst im 11.Teilton der Prime, sie enthält diese aber schon in ihrem 3.Teilton.

Demnach wäre der Ton der Stärkere, der den anderen zuerst in seiner Obertonreihe enthält.

Liebe Grüße

Chris
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 01 Feb 2009 19:35 #69514

  • pue
  • pues Avatar
  • Offline
  • Moderator
  • Beiträge: 2673
  • Dank erhalten: 87
Aber die frage bleibt doch, warum empfinde ich das so.
Weil die Quarte in jedem Ton mitschwingt und eben genau in diesem Verhältnis zum Grundton. Das hast du schon gehört, bevor du Muttermilch bekamst.

Zu den Akkorden: es scheint die gleiche Abfolge zu sein, hat aber einen entscheidenden Unterschied. Beide Beispiele fangen in C-Dur an und hören in C-Dur auf. Die Beispiele wären gleich, wenn du im ersten mit G anfangen und aufhören würdest.

Hör mal auf die Akkorde in den Beispielen: dein Programm hat Septimakkorde benutzt, hat also auf den Durdreiklang noch eine große Septime draufgepackt. Das erste Beispiel fängt wie gesagt in C an und es ist auch der Schlussakkord. DerG-Durdreiklang ist allerdings durch ein F# erweitert. Und F# gehört nun mal nicht in C-Dur=Problemo. Dieses Beispiel würde besser klingen, wenn du G mit der kleinen Septime erweitern würdest, eben mit F.

Das zweite Beispiel spielt C major 7 und F major 7, dass heißt wiederrum zwei Durdreiklänge mit großer Septime. C E G H und F A C E, alles C-Dur-eigene Töne=null Problemo.

Ich bezweifel allerdings, dass euer Pianist das so spielt. Vielleicht liegt es eher daran, dass er gar keine Dominante spielt (wäre allerdings eher das 2. Beispiel, hm). Dann dümpelt das nämlich so vor sich hin und es kommt kein rechtes Hochgefühl auf.


@chrisdos: soweit ich deine Ausführungen verstehe, glaube ich eher nicht, dass dies der Grund ist. Ich denke, dass der obere Ton der Quarte einfach deshalb als der stärkere gefühlt wird, weil er dem Grundton entspricht. Zumindest hat er den gleichen Namen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 01 Feb 2009 20:01 #69516

  • chrisdos
  • chrisdoss Avatar
@chrisdos: soweit ich deine Ausführungen verstehe, glaube ich eher nicht, dass dies der Grund ist. Ich denke, dass der obere Ton der Quarte einfach deshalb als der stärkere gefühlt wird, weil er dem Grundton entspricht. Zumindest hat er den gleichen Namen.

Sorry pue, ich versteh überhaupt nicht was Du da meinst.
Weil die Quarte in jedem Ton mitschwingt und eben genau in diesem Verhältnis zum Grundton. Das hast du schon gehört, bevor du Muttermilch bekamst.

Du meinst die Quinte, oder?
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Reeds-Shop

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 01 Feb 2009 21:53 #69521

  • mckoi
  • mckois Avatar
  • Offline
  • C-Melody
  • Beiträge: 355
  • Dank erhalten: 4
Ich bezweifel allerdings, dass euer Pianist das so spielt.

Da kennst du ihn aber schlecht.. ;-)


Vom Prinzip ist das erste Beispiel aber auch null Problemo. Ist eben IV I IV I usw. in der Tonart G Dur.

Du hast recht BiaB spielt mit maj7. Das habe ich bewusst so eingegeben weil das genau dem Klang entspricht der in diesen Situationen entsteht. Schließlich spielen auch noch mindestens zwei Gitaristen den C Dur und den G Dur Dreiklang. Da will irgendwie kein richtiges I V Fieling aufkommen.

Mir ging es ja auch mehr darum aufzuzeigen das mir ein Quintsprung auf die Nerven geht (eben genau wie du sagst – dümpelt so vor sich hin), wohingegen ich mit dem Quintfall sehr gut leben kann. (Nicht das du jetzt meinst, ich will dir schon wieder ein Fis in einer C Dur Tonleiter unterjubeln. Das lege mir wirklich fern.. ;-))
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 02 Feb 2009 10:49 #69535

  • pue
  • pues Avatar
  • Offline
  • Moderator
  • Beiträge: 2673
  • Dank erhalten: 87
@chrisdos: ich meinte wirklich die Quarte, die ja in ihrem natürlichen Vorkommen quasi unten am Grundton (seiner Oktavierung) dran hängt, der in jedem Falle stärker ist, egal, ob er als unterer Quintton oder oberer Quartton auftaucht.

Dass der 11. Teilton eine Quarte zum 8. ergibt, ist gut erkannt. Leider ist diese Quarte eine sehr schiefe, mit der wir wenig anfangen können. Davon aber später mehr.



Es geht weiter mit Intervallen und wir hangeln uns die Obertöne weiter hoch. Je einfacher die Schwingungsverhältnisse, desto konsonanter oder harmonischer klangen sie. Es wird also spannender.

Bisher hatten wir:

die Oktave, sie gibt uns einen Rahmen,
die Quinte, mit ihr haben wir unser Tonmaterial gebildet, die Tonleiter
und die Quarte, als "Nebenprodukt" der Quinte

Nun kommt die Welt der Terzen. Mit ihnen kommen Harmonien, werden Gefühle geweckt, Stimmungen erzeugt und Tongeschlechter gemalt. Die Terzen bestimmen fast das gesamte harmonische Gerüst unserer abendländischen Musik.

Dieses Bild ist für Gäste verborgen.
Bitte anmelden oder registrieren um das Bild zu sehen.



In unserem Beispiel finden wir eine große Terz zwischen c"" und e"". Gleich darüber eine kleine Terz zwischen e"" und g"". Zu dumm, dass man die verschieden großen Tonabstände optisch nicht ausmachen kann, ein großes Manko unserer Notationsform. Die Noten scheinen gleich weit voneinander entfernt zu sein, sind es jedoch nicht. In unsere Durtonleiter hatten wir die Halbtonschritte eingetragen und wenn wir hier den Dreiklang C E G betrachten, dann sehen wir, dass zwischen C und E zwei Ganztonschritte fallen, während zwischen E un G nur ein ganzer und ein halber Tonschritt liegen.

Dieses Bild ist für Gäste verborgen.
Bitte anmelden oder registrieren um das Bild zu sehen.



Ein Blick auf die Klaviertastatur läßt die kleine Terz am Fehlen einer schwarzen Taste erkennen:

Dieses Bild ist für Gäste verborgen.
Bitte anmelden oder registrieren um das Bild zu sehen.



Wie eine große und eine kleine Terz übereinander klingen, konnten wir am Anfang dieses Kurses erfahren. Es waren Durdreiklänge. Durus ist lateinisch und heißt hart im Gegensatz zum anderen Tongeschlecht Moll, was sich von mollis=weich ableitet. Der Durdreiklang ist also der härtere, steht aber auch für Kraft, Energie und Freude. Es ist der bestimmende und am häufigsten vorkommende Akkord der abendländischen Musikkultur.

Die Terzen selbst werden uns weiterhin noch länger beschäftigen.


Über die Themen Intervalle, Tonleitern und Klangfarbe sind wir heute zurück zum Anfang des Kursus gelangt. Der Kreis hat sich geschlossen und ich würde mich freuen, wenn die Zusammenhänge etwas klarer geworden sind. Es wir vielleicht auch deutlich, dass es völlig egal war, wo ich anfange, etwas über unsere Musik zu erklären, denn alles hängt zusammen, die komplexen Dreiklänge sind genauso in einem Ton vorgegeben wie die ganze Folge der Intervalle.


Für zwischen durch: wie viele Durdreiklänge lassen sich denn in der Durtonleiter bilden und wo sind diese?
Letzte Änderung: 09 Jul 2012 20:41 von pue.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 02 Feb 2009 12:49 #69537

  • Tina
  • Tinas Avatar
  • Offline
  • Sopran
  • Beiträge: 75
Wenn ich mich richtig erinnere, sind Durdreiklänge auf dem ersten, vierten und fünften Ton der Tonleiter möglich (also Tonika, Subdominante und Dominante). Auf allen anderen Stufen würden sich Molldreiklänge ergeben.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 02 Feb 2009 13:01 #69538

  • chrisdos
  • chrisdoss Avatar
@chrisdos: ich meinte wirklich die Quarte, die ja in ihrem natürlichen Vorkommen quasi unten am Grundton (seiner Oktavierung) dran hängt, der in jedem Falle stärker ist, egal, ob er als unterer Quintton oder oberer Quartton auftaucht.

Dass der 11. Teilton eine Quarte zum 8. ergibt, ist gut erkannt. Leider ist diese Quarte eine sehr schiefe, mit der wir wenig anfangen können. Davon aber später mehr.


Hi pue,

irgendwie sind wir noch nicht zusammen. Warum denkst Du ist bei dem Intervall C- F das F der stärkere Ton, dagegen bei C- G das C ?
Danke!

Liebe Grüße

Chris
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 02 Feb 2009 15:29 #69541

  • pue
  • pues Avatar
  • Offline
  • Moderator
  • Beiträge: 2673
  • Dank erhalten: 87
Weil du bei einer Kombination C - F als Grundton nicht C fühlst, sondern F. Weil das Intervall C - F in einem F der 3. und 4. Teilton wäre. Aber was sollen wir rechnen. Spiel einen Tusch und lass den letzten Ton weg, dann fühlst du vielleicht, das es höchstens eine Zwischenlösung ist, auf dem Ton aufzuhören. Die Quarte strebt zu ihrem oberen Ton hin.

Tusch

Gut erinnert Tina, ist auch logisch, für die große Terz braucht es zwei Ganztonschritte hintereinander. Das alleine gibt es in C-Dur nur beit C-D, F-G und G-A. Ob aber alle anderen Möglichkeiten einen Molldreiklang ergeben, bezweifel ich. Für die, die herum probiren möchten: der Molldreiklang hat die kleine Terz unten und die große oben.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 02 Feb 2009 16:05 #69542

  • Tina
  • Tinas Avatar
  • Offline
  • Sopran
  • Beiträge: 75
Uuups, da habe ich doch mal wieder die 7. Stufe mit ihrer Sonderstellung verdrängt ... ich nehme sofort alles zurück und behaupte das Gegenteil. Auf dem 7. Ton der Tonleiter ergibt sich natürlich kein Molldreiklang, aber ich schätze, das jetzt genau zu erklären führt hier (noch) zu weit, oder?
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Moderatoren: pue
Ladezeit der Seite: 1.309 Sekunden

Neues im Forum

Mehr »

Wichtige Events

Keine Events gefunden.

Alle Events

Neues im Marktplatz

Inhalt PreisStadt Datum

Martin Committee Alt Sax 1937 ( / Saxophone)

Martin Committee Alt Sax 1937
Alt Sax MArtin Committee, generalüberholt, neu lackiert, sehr gut gemacht, die Gravur ist hervorrage[...]
1 200.00 €
Lahnau
17.03.2024
von Tom.66
225 Klick(s)

DOLNET "Bel Air" ca.1959, generalüberholt, schwarze Polster ( / Saxophone)

DOLNET "Bel Air"  ca.1959, generalüberholt, schwarze Polster
DOLNET "BEL AIR" Tenorsax, Baujahr ca. Ende 50er/Anfang 60er, generalüberholt 2022/23 bei Mike Duchs[...]
1 690.00 €
Bad Breisig
29.10.2023
von CharlieMariano
1380 Klick(s)

CANNONBALL "Mad Meg", neu überholt, 2 S-Bögen ( / Saxophone)

CANNONBALL "Mad Meg", neu überholt, 2 S-Bögen
Ich verkaufe mein wunderbares Tenorsax Cannonball "Mad Meg" aus der Big-Bell-Stone-Serie, Nr. 121xx[...]
1 790.00 €
Bad Breisig
29.10.2023
von CharlieMariano
2104 Klick(s)
Neuen Account oder einloggen.

Online sind:

Aktuell sind 177 Gäste und keine Mitglieder online

Helfe Saxwelt mit einer kleinen Spende:

Donate using PayPal
Betrag:

Danke für die Hilfe an:

SpenderWährungBetrag
Martinfür €:30.00
Bertfür €:12.34
SaxWS Huelsafür €:50.00
Ernstfür €:20.15
Späteinsteiger WSfür €:40.00
Klausfür €:25.00
Karinfür €:25.00
Matthiasfür €:10.00
Peterfür €:30.00
Martinfür €:30.00
Zum Anfang