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THEMA: Über Harmonie, Akkorde und Melodien

Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 29 Jan 2009 12:11 #69417

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Hi pü,

Das wahre Hörvergnügen war das ja nicht gerade (lohnt sich aber trotzdem bis zum Schluss durchzuhalten). Gegen Ende habe ich mich dabei ertappt wie ich immer mehr die Lautstärke reduzierte (vermutlich damit meine Gehirnmasse nicht zu sehr durcheinander gerät so “früh am Morgen”) interessant auch die Sache mit der Überlappung. Bin nun aber auch sehr gespannt, worauf du hinaus willst mit deinem Wissenschaftlichen Experiment.

Interessierte Grüße
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Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 29 Jan 2009 12:51 #69421

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Och, ich war heut gar nicht irgendwohin unterwegs. Ich wollte euch nur die Urmasse eines einzigen Tones vorstellen. All diese Schwingungen kommen in einem einzigen Ton vor, wenn auch nicht alle gleichlaut. Am Anfang bekommen wir die Töne ja gut in unser musikalisches Empfinden einsortiert. Bei 700Hz, dem 7. Teilton, wird einem aber schon irgendwie schräg, oder? Später dann kommen die Mikrointervalle und man dreht die Lautstärke runter, klar.
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Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 29 Jan 2009 14:05 #69424

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Das ist jetzt alles Neuland für mich, deshalb muss ich mal nachfragen. Beim Zerschneiden Deines gesungenen a, bist Du immer so vorgegangen, dass in der Mitte der Schnitte ein Vielfaches der Grundfrequenz 220 Hz lag. Dort fanden wir bis jetzt a verwandte Töne als Teiltöne.

Verstehe ich Dich richtig, dass wenn Du die Schnitte willkürlich irgendwie anders setzt, wir entsprechend auch immer einen Ton mit seiner entsprechenden, in der Mitte des Schnittes liegenden Frequenz hören? Wenn wir z.B. alles unter 500 Hz und über 760 Hz rausfiltern,hören wir dann einen 630hz Ton? oder was anderes ?

Gruß

Roy
Think of Ray Charles and you think of sunglasses at night!
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Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 29 Jan 2009 16:41 #69426

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Verstehe ich Dich richtig, dass wenn Du die Schnitte willkürlich irgendwie anders setzt, wir entsprechend auch immer einen Ton mit seiner entsprechenden, in der Mitte des Schnittes liegenden Frequenz hören? Wenn wir z.B. alles unter 500 Hz und über 760 Hz rausfiltern,hören wir dann einen 630hz Ton? oder was anderes ?
Gruß
Roy
Nein, du wirst nur 660 Hz (e) als Teilton von A(220 Hz) hören können. Die Teiltöne von jedem Ton sind immer ganzzahlige Vielfache, also immer Grundfrequenz + Grundfrequenz + usw. Er muss den Schnitt nur immer zwischen den Frquenzen machen, sonst schneidet er ja das weg was du hören willst.
Wenn jede nur erdenkliche Frequenz mitschwingen würde ,also auch 630 Hz, würdest du keinen richtigen Ton mehr hören können, sondern nur noch Rauschen oder "Frequenzbrei".
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Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 29 Jan 2009 18:00 #69429

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Der Klang

Was haben die Teiltöne nun mit dem Klang des Tones zu tun? Nahe liegt, das die Obertöne oder Teiltöne dem Ton seinen Charakter geben. Und genau so ist es. Sind hohe Teiltöne lauter, so haben wir einen spitzeren helleren Klang. Sind die unteren Teiltöne lauter, so ist der Sound dunkler und dumpfer. Ich hab mal die Vokale "aeiuo" hintereinander auf gleicher Grundtonhöhe gesungen und aufgenommen. Eine Reise durch die Obertöne:

AEIUO

Nun kommt ein Bildchen von dem, was ihr gerade hörtet. Ein Spektrogramm zeigt den Zusammenhang von Klang und Obertönen:

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Die senkrechte Achse zeigt die Frequenz und die waagerechte die Zeit an. Der Grundton bleibt gleich und die ersten 5 Teiltöne knubbeln sich da unten irgendwo zusammengequetscht im roten Bereich. Weiter oben, um die 2000-Hz sehen wir etwas aufsteigen und wieder fallen, ganz entsprechend des Soundempfindung des "aeiuo". Es sind die lauteren Obertonbereiche, die sich entsprechend des Vokals verschieben.

Bezeichnend, dass beim Sound der Töne Bereiche bis 15.000Hz eine Rolle spielen. Kann auch sein, dass es noch höher geht und mein Chatmikro nicht mehr her gibt. Egal, dass sind recht hohe Bereiche. Ich habe ein C gesungen (sprich: großes C, liegt 1 Oktave unerm kleinen c), das hat, wenn ich mich nicht verrechnet habe, 65,4Hz. Ja, is tief. Die Obertöne erstrecken sich somit über acht Oktaven und je nachdem, wo diese lauter (rot) und wo sie leiser (grün) sind, ändert sich der Sound unseres Tones.

Einem jedem Sound kann so ein eigener " Fingerabdruck" zugeordnet werden. Hier ein untersuchter Ausschnitt aus dem "i"-Teil in einer anderen Analyseform:

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Unten eine Klaviatur und darüber die Lautstärke der einzelnen Teiltöne in Form einer Kurve: je höher desto lauter. Schön sind hier die immer kleiner werdenden Intervalle zwischen den Teiltönen zu sehen. Der tiefste Ton ist das C (gar nicht mal so laut, ist halt sehr tief für mich), es folgen die Obertöne auf c, g, c", e", g", b", c", d",... und die noch kleiner werdenden Tonschritte. Dann kommt rechts so ein Gekrissel und dass sind die wirklich bezwichnenden Schwingungen für das "i".


Hier ist etwas größer die Analyse aus dem letzten Teil der Aufnahme, dem "o":

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Deutlich sieht man, wie laut die unteren Obertöne (speziell Oberton Nr. 6 (Teilton 7) sind. Weiter oben tut sich nicht mehr viel.

Auf dem rotgrünen Spektrum oben fällt noch was anderes auf, ein roter Bereich, der sich unabhängig vom Vokal zwischen 2000Hz und 3000Hz befindet. Das sind besonders resonierende Bereiche meines Mund- und Rachenraumes. Man nennt diese Formanten. Im Moment nicht wichtig, wollt ich sie aber dennoch hier erwähnen.

So, dass war eine Schnelllektion in Sachen Sound. Ich denke, nicht so schwierig, weil wir ja schon tagelang den Ton auseinander genommen haben und nun wissen, woraus er besteht.


Ich werde auf diese Tondatei demnächst zurückkommen, um unsere Teiltonreihe weiter zu führen, ansonsten wenden wir uns erst mal wieder den Intervallen zu. Womöglich mit etwas veränderter Sichtweise. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, le pü
Letzte Änderung: 09 Jul 2012 20:39 von pue.
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Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 30 Jan 2009 10:31 #69457

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Heute offizielle Premiere von "Fahrenheiten" in Köln. Deshalb ist hier heute Ruhetag.
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Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 30 Jan 2009 13:12 #69460

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Heute offizielle Premiere von "Fahrenheiten" in Köln. Deshalb ist hier heute Ruhetag.

Ich wünsche gutes Gelingen und viel Spaß!

:-ß
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Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 31 Jan 2009 15:41 #69481

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Danke, mckoi, alles mit Spass gelungen.


Intervalle II

Wir haben bisher 3 Intervalle angesprochen:

Die Prime mit dem Verhältnis 1:1,
die Oktave mit dem Verhältnis 1:2
und die Quinte mit dem Verhältnis 2:3

Das nächste Intervall finden wir in unserer Teiltonreihe: die Quarte im Verhältnis 3:4.


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Keine Angst vorm Bassschlüssel: es ist ein F-Schlüssel und seine beiden Punkte markieren die f-Linie. Mit ein bisschen Phantasie kann man das F in der Schlüsselform heraus lesen. Als witerer Tipp zum Lesen des Bassschlüssels kann man sich das c" merken:

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Das ist beides der selbe Ton. Der Bassschlüssel dient dazu, tiefere Töne zu notieren. Sie wären im Violinschlüssel (ein ornamentiertes G, das die G-Linie umkreiselt) mit ihren vielen Hilfslinien nicht mehr lesbar.


Die Quarte ist ein "Abfallprodukt" der Quinte, denn die Quinte teilt die Oktave in Quinte und Quarte (hier c" g" c""). Typische Beispiele zum gelungenen Einsatz einer Quarte:

der Tusch
Martins Horn

Upps, das ist schon das nächste Intervall, perdone, hier das richtige Martins Horn. Wie wir hören, sind es sogar zwei Quarten, die, um einen Viertelton verstimmt, sehr nervig daher kommen.

Bei der Quinte habe ich behauptet, dass einer der beiden Töne des Intervalls der stärkere ist. In ihrem Falle wars der untere. Wie sieht das bei der Quarte aus? Ich bitte um Vorschläge und, wenn möglich, eine Erklärung; ich selbst muss erstmal wieder auf Schicht. Also bis Morgen, pü

Letzte Änderung: 09 Jul 2012 20:40 von pue.
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Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 31 Jan 2009 16:39 #69482

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hmm das hast du doch schon ein paar seiten vorher gesagt ^^
[...]
In jedem Intervall gibt es einen stärkeren und einen schwächeren Ton. Der Stärkere ist in unserem Fall das untere C. Es ist nicht immer der tiefere, so ist es in der Quarte merkwürdiger Weise der obere Ton. Warum das so ist, davon später.[...]
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Re: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 31 Jan 2009 17:21 #69484

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Hab ich schon gesagt, da hast du Rech. Aber warum ist das so?
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