Ich glaube die beiden Zivilisten, die von der Bundeswehr bislang in Afganistan getötet wurden, würden das anders sehen (wenn sie nicht mausetot wären). Ich glaube nicht dass die mir oder Dir oder sonstwem ans Leder wollten.
Ich kenne den Hintergrund dazu nicht, kann also nicht viel dazu sagen. Bin mir aber sicher, dass sie nicht tot sind weil die Jungs da Spaß dran hatten. Sondern weil sie sich akut bedroht gefühlt haben. Und dass das nix mit der Bundeswehr zu tun hat sondern ausschließlich mit der expliziten Situation, sieht man an dem Fall in London.
Wenn die Bedrohung allgegenwärtig ist kommen solche Sachen nun mal vor. Das ist scheiße aber dagegen und gegen den sogennannten "Kollateral Schaden" z.B. im Libanon lässt sich nun mal nichts machen, solange sich diese feigen Terroristen zwischen Zivilisten verstecken und aus Krankenhäusern und Kindergärten operieren.
Was dazu geführt hat, dass aus normalen Menschen erst Terroristen geworden sind ist dabei aber mindestens ebenso niederträchtig.
Das heißt aber auch nicht, dass ich mit der Vorgehensweise von Israel einverstanden bin. Sich zuverteidigen und in ein anderes Land einzumarschieren ist doch ein himmelweiter Unterschied. Das ist ganz klar ein Angriffskrieg.
Kann man Deiner Meinung nach Menschen nur töten lernen, indem man auf echte Menschen schießt?
Ganz klar Ja! Bei jedem gesunden Menschen sollte sich zwischen "Wissen wie's geht" und der Ausführung ein erheblicher Widerstand regen.
Einen Menschen zu töten ist nur eine Entscheidung.
Wenn diese Entscheidung gefallen ist, ist es unerheblich ob man ein Gewehr hat und damit umgehen kann oder nicht. Das Werkzeug dazu hat jeder Mensch. Sein Hirn. Das Gewehr machts nur etwas einfacher.
Im übrigen will ich nicht, dass die Bundeswehr mich davor schüzt, totgeschossen zu werden.
Das bleibt natürlich dir überlassen. Dir stehts ja "quasi" auch frei das zu ändern.
Über die politischen Entscheidungen die dazu geführt haben, dass die BW in Afganistan,im Kosovo und im Kongo ist, brauchen wir uns nicht streiten. Damit bin ich auch nicht einverstanden.
Im Übrigen sind bereits wesentlich mehr deutsche Soldaten im Kosovo und in Afgantistan gestorben als bekannt ist. Einfach weil sie mit der Situation vor Ort und dem Einsatz nicht mehr klar kamen und ihre Waffe gegen sich selber gerichtet haben. Aber darüber erfährt man in der Öffentlichkeit nichts.
Minister Struck hatte ja schon angeregt Hartz IV Empfänger als Komparsen für Manöver auf ein Euro Basis zu rekrutieren.
Auch das ist mir neu, dabei kann es sich aber auch nur um Manöver handeln die ohne Waffen geführt werden. Also zum Beispiel wie Demonstrationen beruhigen.
Das haben wir hier übrigens im Rahmen der sogenannten "Amtshilfe" auch schon für die hiesige Polizeischule gemacht und wurden dabei böse verprügelt.
Das Problem an der ganzen Situation auf der Welt ist ganz einfach, dass die Politiker immer weniger an Einfluss verlieren und einige auch gegen Bares abgeben weil immer mehr die Wirtschaft bestimmt was passiert und was nicht. Das fängt bei Standortentscheidungen die an politische Bedingungen geknüpft werden schon an. Geld regiert die Welt. Und solange sich das nicht ändert, wird die Situation sicher nicht besser.
So jetzt aber genug von diesem Gequatsche, da krieg ich nur Depressionen.
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<em>editiert von: astipasti, 11.08.2006, 13:25 Uhr</em><!-- end editby -->