Immer wieder diskutieren wir über die ideale Form des Saxophonkorpus. Ideal wäre wahrscheinlich ein konischer Körper ohne Biegungen, Tonlöcher, Oktavlochhülsen, zylindrischen S-Bogen-Hülsen, Löt- und Schraubnähten.

Die mit Abstand gravierensten Abweichungen von der Idealform sind meines Erachtens die Tonlochkamine und deren mehr oder weniger plane Abdeckung durch schlimmstenfalls genietete Polster.

Dazu eine Darstellung aus einem Patent von Dr. rer. nat. Martin Knierim und Dr. med. Dipl. Phys. Luise Knierim. Hier schließt eine dem Korpus angepasste, gebogene Klappe das Tonloch derart, dass der Korpus seine optimale konische Form beibehält.




Wer bauts?

Wenn die Klappe offen ist, weicht diese Konstruktion aber mehr von der Idealform ab, als ein Tonlochkamin.

Und dann wäre für mich die Grundfrage, will ich denn diesen Idealkorpus überhaupt haben? Wenn alle Abweichungen davon und alle Unregelmäßigkeiten nicht mehr habe, dann könnte ich genauso gut einen Synthesizer auf das errechnete Obertonspektrum einstellen.

Eine ähnliche Klappenkonstruktion habe ich im Buch von Jap Kool gesehen. Das hat auch keiner nachgebaut.
Es wurde ja überhaupt sehr wenig am Grundprinzip von Adolphe Sax geändert. Entweder waren die Neuheiten zu teuer, mechanisch zu anfällig oder brachten nicht den gewünschten Effekt.

Lasst den Saxophonsound so, wie er ist. Bei den vielen auf dem Markt befindlichem Modellen wird jeder was für ihn passendes finden.

Moin!

Nee, nur die theoretische Tonsäulen- verkürzung wäre genauer, Position 13 wirkt wie ein Parabolspiegel nach innen, d.h. zu starke Rückreflektion in die stehenden Wellen des Konus!

LG Hans


Als Anlage eine der ersten Experimente von Wimterhoff 1921:

RainerBurkhardt schrieb:
Ja, kann gut sein. Sind wir nicht schon auf dem Weg dorthin? Vermutlich würde A.Sax den Klang moderner Saxophone auch eher als Synthesizer empfinden?

Liebe Grüße

Chris

Das ist ja nicht schlimm, oder sind Synthesizer böse?
Nein, es ist ja jedem belassen, ein Vintagehorn zu spielen. Wird immer gemacht werden und vergrößert nur die Bandbreite.

Ich denke auch gar nicht in erster Linie daran, dass sich der Sound verbessert, sondern die Ansprache.

Aber was Hans sagt, ist sicherlich zu bedenken.

Ich frage mich trotzdem, ob es nicht sinnigere Mechanismen gibt als die traditionell übernommene Flötenklappe.

Oder wir machen den Korpus eckig, lol:

Moin!

Es gibt 800 Jahre alte Holzpfeifen (Zedernholz)also Orgeln die den runden Pfeifen echt überlegen sind!

Dahin gehend ist es die einzige Alternative, zumal Leansing und Klipsch bewiesen haben, das eckige Holz-Hörner homogener, weniger trötig klingen!

Die Fläche ermöglicht den perfekteren Tonsäulenabriss/abschnitt gegenüber dem Kamin!

Man kann auch aus Messing 2mm fertigen, super einfach, auch Knie Berechnung und somit Output zum Becher, kann endlich mal absolut präzise funzen!

Auch der Hyperbolische Abschnitt am Becher kann Fitze-fatze leicht gefertigt werden!

Das Aussehen ist dann eher der Grund zu sagen, so ein Art Deco Kubismus, wo ist das schöne runde was ich so kenne wie es mich kennt?

Nur wenn man es nicht wagt, dann gibt es keine Revolution im Saxophonbau!

LG Hans

ich hab ja immerhin ein Rascher Mundstück


Woraus schließt du, dass die Ansprache besser wird? Es ist doch eher so, dass die tiefen Töne durch irgendwelche Störungen, zB in den Becher geworfene Korken, besser ansprechen?

Synthesizer, die wie Synthesizer klingen, sind gut.
Synthesizer, die wie schlecht nachgemachte Saxophone klingen, sind böse.

Dazu hatte ich ja meine eigene Theorie, die gut zum Thema passt: durch das Auftreffen der Schallwellen in der Mitte des Knies werden sie wie in einer Linse gebündelt reflektiert und es entsteht Chaos. Genau das, was Hans bei den gekrümmten Klappen befürchtet.

Ein Radiergummi stört die Bündelung und normalisiert die Situation. Deshalb empfehle ich allen, ihr Bariton einfach mal kurz auf den Boden knallen, damit das Knie platt wird (-;

Genau das meine ich doch. Je perfekter der Konus, desto schlechter die Ansprache.