Aus meiner Versuchsreihe "Rico Plasticover" habe ich gerade noch 5 Einser, 3 Anderthalber, 5 Zweier fürs Tenor sowie 5 Anderthalber (jeweils in 5er Boxen) fürs Alto gefunden.

Die Blätter sind neu, allerdings sind die Stärken nur für extrem weite Bahnen geeignet. Sowas hat kein Musikgeschäft auf Lager, mussten alle bestellt werden.

Also, zum entsorgen sind die zu schade, wer möchte kann mir jetzt eine PN schicken, dann kriegt er die Blätter per Post.

Max

Hallo zusammen,

ich bin neu bei Saxwelt (übrigens sehr gut und begrüßenswert, dass es sowas nun auch bei uns gibt, man muss dann nicht immer SOTW-Forum übersetzen.
Zu den Kunststoffblättern, die hier ja seeeeehr kritisch bewertet sind, meine eigenen Erfahrungen:
Seit ca. 1,5 Jahren spiele ich nun Fibracell Blätter (d.h. die vorherigen 35 Jahre mit Holz) - und seitdem nichts mehr anderes. Ich habe die Fibracell auf Anraten von Paul Coats (siehe Sax on the Web, Professional im Jazz- u. Klassikbereich) ausprobiert und stellte fest, dass sie auf den von mir bevorzugten Runyon Mundstücken HERVORRAGEND gehen.
Ich spiele - bis auf das Sopran (Yanagisawa gebogen) ausschließlich alte Amerikaner
- Alto Conn Connqueror 26M (1941)
- Alto Büscher 400 Top Hat & Cane (1945)
- Tenor King Zephyr (Army Model von 1944)
- Klarinette Conn 424N (ca. 1942)
- Metall-Klarinette SILVER KING (fünfteilig)
Auf allen nur Fibracell mit keinen der beschrieben Probleme.
Einsatzort der Olditmer:
Bigband
Combo
Saxophonquartett
Noch nie hat einer gesagt: du klingst aber nach Plastik! Im Quartett spielen mittlerweile Sopran, Alt (=ich) und Bariton auf Fibracell, nur der Tenorist ist noch "hölzern".
Ich beziehe die Dinger in den USA bei Charlie Andrews (Charlie A.'s Gig Dust - übrigens ein Klasse Stoff) für richtig billiges Geld
Alto ca. 8 US-Dollar
Tenor ca. 9 US Dollar der Rest entsprechend.
Wenn man zusammen bestellt und sich das Porto teilt ist das echt 'ne super Sache.
Im Übrigen (für Skeptiker):
Wenn Ihr mal eins sehr gut klingendes Sax quartet hören wollt:
THE ROYAL CITY SAXOPHONE QUARTET aus Kanada. Ragtimes vom Feinsten und alle (!) spielen auf Legere Kunststoffblättern. Viel Spaß beim Reinhören.
P.S.
Ach ja, auf meinem Yana-Sopran spiele ich auch Fibracell (mit rotem Runyon Custom MP). Super Kombination, easy to play.

Ich hatte auch mal Kunststoffblätter eine Zeitlang gespielt, meistens die Fibracell. Was mir unangenehm auffiel, daß diese Blätter einer bestimmten Stärke ziemlich unterschiedlich in der Ansprache bzw Blattstärke ausfielen, obwohl da immer medium draufstand. Wenn du die Blätter in Amerika besorgst, weißt du garnicht, ob die Blattstärke ok ist. Hier kann ich sie vorher im Laden wenigstens testen.
Aber der Preis ist natürlich verlockend.

Fibracell hat seit einiger Zeit die bisherigen 5 Stärkegrade auf 10 Stärkegrade erweitert (also 2, 2,5, 3, 3,5 usw.) Nennen sich jetzt "Premium". Habe ich bisher allerdings nur bei Charlie A. gesehen. Die sind jetzt meiner Meinung nach schon recht gleichmäßig. Vorher waren die Schwankungen stärker, das ist richtig. Man kann sie aber - und ich mache es an den scharfen Blatträndern generell mit 1000er Schleifpapier - auch etwas schleifen. Die Firma empfiehlt es natürlich nicht, sondern den Kauf eines neuen Blattes, aber ich habe überhaupt keine schlechten Erfahrungen damit ( Fasern im Mund etc.) gemacht.

Ich hab mir jetzt einfach mal en Kunstoffblatt bestellt (Legeré Studio Cut), um selber für mich rauszufinden, ob ich die Dinger mag oder nicht.Und,nach den ersten Tagen kann ich nur sagen, ich mags!Kein Quitschen, keine Zicken.Der Klang ist ein wenig aggresiver, aber das ist ganz ok.Werde das Blatt diese Woche das erste mal in der Bandprobe ausprobieren...

Mir hatte mal nach ein Konzert Alfred 23 Harth -- der einen wahnsinnig tollen Tenorton hatte damals -- (ja was macht er eigentlich heute) jene Rico Plasticcover empfohlen und ich habe sie eine ganze Zeit nur gespielt, allerdings paßten die irgendwie nur zum meinem Otto-Link Kautschuk 9* so richtig gut.

2,5 -- und 2 oder so konnte ich gut gebrauchen...

Hi,

kann man so ein Kunststoffblatt eigentlich genauso nachschleifen wie ein Holzblatt, um die Starke zu verändern? Ich hatte mir mal probeweise ein 2,5er S2000 von BG gekauft, womit ich nicht gut klar kam, da es härter ausfiel als ein herkömmliches Blatt. Auf der Verpackung steht Hybridblatt drauf, mit einer Mischung aus Natur- und Synthetikfasern. Leider kann ich nicht mehr versuchsweise dran rumbasteln, da ich es im Moment einer Unaufmerksamkeit reif für die Mülltonne gemacht hab.

Merke: Auch ein Kunststoffblatt ist verletzlich!

mos schrieb:
Die gleichen Erfahrungen habe ich auch gemacht. Bei Job's mit der BigBand wenn klar ist das man maximal 2 Stücke spielt und dann wieder 15 Minuten Pause hat benutze ich auch ein Fibracell (Bariton). Zur Probe und beim Quintett allerdings Holz. Klingt einfach ne Nuance "wärmer".

Gruß JoSax

Auf meinem Jupiter-Tenor-MPC tröte ich am liebsten ein Rico-Royal Stärke 3.

Was wäre denn ein geeignetes Kunststoff-Replacement für so was? Bei >10 EUR pro Blatt will man da ja nicht drauflosprobieren...

Danke im Voraus!

hi doc,

wenn du Rico gewöhnt bist, dann bietet sich Rico-Plastic-Cover für dich an.

Das sind keine Vollkunststoff-Reeds, sondern mit Kunstoff überzogene Holzreeds. Die haben zum einen den Vorteil, dass sie sehr gut ansprechen und zum anderen, dass sie eben vollkommen Klimaunempflichlich sind. Sie klingen etwas knalliger, als Holzreeds. Außerdem sind sie noch wesentlich billier, als die Fibracell.

HWP hat doch seine Rico-Plastic-Cover hier im Forum angeboten - teste doch mal an. Wenn du ein 3er Rico-Royal spielst, würde ich dir ein 2,5er Plastic-Cover empfehlen. Damit solltest du ganz gut klar kommen.

P.S. ich habe dir übrigens eine PN geschickt.

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<em>editiert von: Musikus12, 24.11.2005, 09:42 Uhr</em><!-- end editby -->