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THEMA: Nach Gehör spielen

Nach Gehör spielen 27 Sep 2018 21:00 #122641

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Die 5. Lektion ist etwas, das für mich sehr interessant ist, denn mein Bandleader will immer, dass er und ich das zusammen spielen, und das nennt sich Call and Response. Es bedeutet, dass er etwas vorspielt und ich dann etwas nachspiele, was entweder dasselbe ist, auf demselben Ton anfängt, denselben Rhythmus hat usw. Mit dem Rhythmus habe ich kein Problem, aber dieselben Töne zu spielen, die er auf der Gitarre vorspielt, rein nach Gehör, das war bisher immer ein unüberwindliches Hindernis. Es hat nie gestimmt, und das klang dann natürlich meistens ziemlich schief. B)

Nach dem Gehörtraining jetzt mit Jay ist das aber völlig anders. Je öfter ich die Pentatonik spiele, desto sicherer werde ich, welcher Ton welcher ist und kann dementsprechend Melodien nachspielen, auch das, was mein Bandleader mir vorspielt. Ganz perfekt werde ich da zu Anfang jetzt noch nicht sein (vor allem, da mein Bandleader natürlich nicht nur die Pentatonik benutzt), aber wenn ich das noch ein paar Tage übe, ganz zu schweigen von ein paar Wochen, werde ich wahrscheinlich jede einzelne Note genau nachspielen können, und das wird dann wirklich eine tolle Erfahrung. :)
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Nach Gehör spielen 28 Sep 2018 07:40 #122642

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Der 6. Teil, der in diesem kostenlosen Crashkurs der letzte Teil ist, führt dann die Improvisation am Beispiel von „Oh Susanna“ ein. Da wir ja keine Noten haben, spielen wir die Melodie (natürlich auswendig) über die Liedform A-A-B, wobei die Noten der Pentatonik fast alles abdecken, aber im B-Teil kommt auch noch eine Note dazu, die außerhalb der Pentatonik liegt, das ist die vierte Note der vollständigen Dur-Tonleiter, die wir normalerweise in der Pentatonik weglassen. Die vierte Note kommt aber nur einmal vor.

Nachdem Jay die Liedform in dem Lehrvideo einmal durchgespielt hat, geht er zur Improvisation über, einmal über die ganze Liedform A-A-B, das heißt, dreimal 8 Takte, insgesamt also 24 Takte, und in dieser Improvisation verwendet er nur die Töne der Pentatonik (die ganz Neugierigen können im B-Teil auch die vierte Note aus der Dur-Tonleiter hinzunehmen, aber das muss nicht sein. Klingt auch ohne die vierte Note gut. ;) ). Zum Schluss wird die Liedform dann noch einmal gespielt, wieder als Melodie wie am Anfang.

Die Aufgabe in dieser 6. Lektion ist also, sich die Improvisation, das kleine Solo von Jay, nur durch Hören einzuprägen. Im Video sieht man auch, welche Finger Jay benutzt, sprich welche Töne er spielt, das kann man sich auch abgucken, aber zum Schluss sollte man das Solo dann mit geschlossenen Augen spielen können. So oft, bis man das kann, sollte man es Jay immer wieder nachspielen.

Da „Oh Susanna“ ein recht einfaches Volkslied ist, klingt die Improvisation jetzt auch erst einmal recht einfach mit nur den Tönen der Pentatonik, deshalb ist es sehr wichtig, sagt Jay, dass das Tempo ganz solide und unerschütterlich eingehalten wird, der Rhythmus. Mit Rhythmus-Änderungen kann man das Solo sehr abwechslungsreich gestalten, auch wenn man nur die Töne der Pentatonik zur Verfügung hat.

Bei Jay klingt das ziemlich gut, weil er durch kleine Rhythmus-Verschiebungen viel erreicht. Worauf er immer wieder hinweist, ist, dass man unbedingt auch die Pausen „spielen“ sollte. Sie sind Teil der Melodie und Teil des Solos.

Viele Leute machen den Fehler, dass sie zu viele Noten spielen, auf jedem einzelnen Schlag des Taktes. Man hört das oft bei den alten Gurus des Jazz wie Charlie Parker, dass er sämtliche Töne über die ganze Bandbreite des Saxophons hinauf- und hinunterjagt, in einem Wahnsinnstempo und praktisch ohne Pause.

Das ist aber nicht nötig und eigentlich auch nicht schön. Viel schöner ist es, wenn man die Pausen als Teil der Melodie betrachtet, als Teil des Solos, und immer wieder ganz bewusst Pausen einsetzt nach ein paar Tönen, um das Solo, die Improvisation interessant zu gestalten.

Ebenso lernt man in diesem kleinen Crashkurs, nicht immer in jedem Takt auf der „1“ anzufangen, sondern die Pentatonik mal von der „2“, mal von der „3“, mal von der „4“ zu starten. Es ist ein 4-Viertel-Takt. Das bedeutet, auf der „1“ ist dann eine Pause, wenn man von der „2“ anfängt usw. Natürlich kann man auch auf der „2“ und der „4“ eine Pause machen und nur die „1“ und die „3“ spielen und in sämtlichen anderen Variationen. Man kann nur einen Ton in einem Takt spielen und dazu drei Pausen, man kann in einem Solo auch einen Takt ganz auslassen und dann auf der „2“ oder „3“ des nächsten Taktes erst wieder anfangen.

Wer das einmal ausprobiert, wird sehen, wie viel interessanter es beim Spielen ist und wie viel interessanter es klingt, wenn man immer wieder bewusst Pausen setzt. Außerdem kann man dann auch mal in Ruhe Luft holen. ;)

So, das war’s mit Jay Metcalfs kleinem Crashkurs, wie man lernt, nach Gehör zu spielen. :) Ich bin jetzt so begeistert davon, dass ich den vollständigen Kurs kaufe, denn mit diesem Kurs habe ich so schnell Fortschritte gemacht wie mit keinem Kurs zuvor. Ich möchte mehr lernen, mein Wissen und meine Fähigkeiten vertiefen. Und für die paar Dollar, die der volle Kurs kostet, kann ich mir noch nicht einmal einen Saxophonlehrer für eine Stunde kommen lassen. B) (Weil es diese Woche noch einen Rabatt für den Kurs gibt, wenn man den Promocode aus dem kostenlosen Kurs benutzt.)
Letzte Änderung: 28 Sep 2018 07:46 von Saxoryx.
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Nach Gehör spielen 28 Sep 2018 07:59 #122643

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Und hier ein kleines Video, wie Jay die Improvisation ganz einfach erklärt und einführt. Interessant ist, dass er sagt, man fängt am besten an, indem man sich beschränkt. In diesem Video benutzt er nur drei Noten. Und selbst das klingt mit dem Backingtrack schon toll. B)

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Nach Gehör spielen 02 Okt 2018 10:16 #122646

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Es ist unglaublich, wie schnell dieser Kurs sich auszahlt. Ich habe jetzt gerade einmal die ersten 4 Lektionen von dem Kurs gemacht, den ich gekauft habe, und schon kam es mir gestern in der Bandprobe so vor, als würde sich alles besser zusammenfügen. Es hat wunderbar funktioniert, Solos zu spielen, Call and Response mit meinem Bandleader ... Alles hat sich verbessert. Und das in dieser kurzen Zeit und mit so wenigen Lektionen.

Ich denke, der größte Vorteil dieses Kurses ist, dass Jay das alles extrem organisiert und strukturiert aufbaut. Man muss sogar ein Quiz absolvieren nach der 2. Lektion, ob man alles verstanden hat. ;) Macht aber Spaß. Danach gab es aber bis jetzt kein Quiz mehr. Das sollte wohl nur dafür sorgen, dass man den allerersten Anfang verstanden hat. Und dann kann man zur nächsten Lektion weitergehen, wenn man die absolviert hat, wird man automatisch zur nächsten weitergeleitet usw. Durch alle Lektionen. Es gibt immer kleine Videos, in denen Jay das zeigt, aber wirklich sehr kurze Videos, so dass man sich nicht anfängt zu langweilen, und dann gibt es die Aufgabe, das zu üben. Sobald man das gemacht hat, geht man zur nächsten Lektion.

Das ist genau das, was ich gesucht habe. Es gibt ja sehr viele Kurse und Bücher, aber so strukturiert und auf die absoluten Kernthemen beschränkt wie hier habe ich das noch nie gefunden. Ich wusste immer nicht, was ich zuerst machen sollte, was darauf aufbaute, und dann waren diese ganzen Tonleitern und Akkorde auch immer sehr langweilig, so dass ich schnell wieder aufgehört und nur noch Lieder und Stücke gespielt habe. Aber mit Jays Kurs ist das anders. Die Lektionen selbst sind spannend und machen Spaß, sodass man dabeibleibt und sich tatsächlich von Lektion zu Lektion verbessert.
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Nach Gehör spielen 03 Okt 2018 17:35 #122652

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Heute bin ich mit 7 von den insgesamt 18 Lektionen des Kurses durch. Jetzt geht es dann langsam ans Eingemachte. Von den ersten Lektionen waren zwei schon in dem kostenlosen Kurs enthalten (eine zur Hälfte, die andere ganz), deshalb konnte ich das jetzt etwas schneller absolvieren.

Es geht immer noch rein um die Pentatonik, aber jetzt werden die rhythmischen Muster und die Backingtracks anspruchsvoller. Also da muss man schon aufpassen, wenn man nach Gehör spielt, dass man das auch richtig macht. Bisher konnte ich das mit den Noten immer gut verfolgen, aber jetzt muss ich ja alles im Kopf haben, und das ist ungewohnt. Aber weil Jay das sehr logisch und Schritt für Schritt aufbaut, ist es wirklich machbar. Man spielt eine Lektion eben so oft rauf und runter, bis man sie auswendig kann. Und das sind ja auch keine endlos langen Stücke, das hält sich alles in Grenzen, sodass man sich das gut merken kann, wenn man es drei- fünfmal gespielt hat.

Es fängt immer langsam an, mit Vierteln und Tempo 70 bpm, dann dasselbe mit Achteln und dasselbe mit Sechzehnteln. In derselben Zeit, also der Backingtrack ist immer derselbe. Die Geschwindigkeit verdoppelt sich also, aber man kann das auch langsamer steigern, immer nur um 2-5 bpm, wie Jay das auch immer wieder empfiehlt. In diesem Kurs geht es erst einmal nicht um Geschwindigkeit, es geht darum, dass man die Töne, die man hört, sauber spielt. Lieber akkurat als schnell.

Schnell konnte ich noch nie spielen, ab einem gewissen Tempo ging es einfach nicht mehr, aber obwohl Jay immer wieder darauf hinweist, dass man langsam spielen soll, merke ich jetzt schon, dass ich schneller werde. Mit den Sechzehnteln hatte ich jetzt bei der letzten Übung trotzdem noch Probleme, aber das werde ich morgen noch mal üben, und dann geht es sicher schon besser. Tägliches Üben ist etwas Neues für mich, das habe ich nur sehr selten getan, aber es zahlt sich definitiv aus.
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Nach Gehör spielen 03 Okt 2018 17:40 #122653

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Hier ist Jay noch mal mit einem einfachen Pentatonik-Lick für Saxophon, den man in seine Solos einbauen kann. Wirklich ganz einfach, aber trotzdem sehr wirkungsvoll. B)

Letzte Änderung: 03 Okt 2018 17:43 von Saxoryx.
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Nach Gehör spielen 03 Okt 2018 17:50 #122654

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Übrigens: Wem das auf Englisch zu viel ist, hier gibt es etwas Ähnliches auch auf Deutsch:



Bernd ist ja mittlerweile auch schon ein bekannter Saxophonlehrer auf Youtube und auch mit seinen kostenpflichtigen Online-Kursen.

Er benutzt hier die Moll-Pentatonik, die auch Joe60 schon mal ganz am Anfang hier in diesem Thread erwähnte. Ich persönlich spiele momentan die Dur-Pentatonik, die Jay benutzt, lieber. Moll klingt eben immer etwas traurig. Aber auch bluesig. Das heißt, wenn man Blues spielen will, ist die Moll-Pentatonik besser.
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Nach Gehör spielen 03 Okt 2018 18:02 #122655

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Und da Bernd das so schön macht, hier noch das Video, das eigentlich vor dem kommt, was ich hier oben verlinkt habe. Leute beeindrucken mit der Bluestonleiter, ganz einfach. :)

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Nach Gehör spielen 03 Okt 2018 18:06 #122656

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Und der Vollständigkeit halber hier auch noch das allererste Video der dreiteiligen Reihe zum Improvisieren mit der Moll-Tonleiter bzw. der Moll-Pentatonik von Bernd von SAXBRIG.



Wer das also in der richtigen Reihenfolge machen will, muss mit diesem Video hier anfangen, dann das drüber und zum Schluss dann das oberste Video, das erste, das ich verlinkt hatte.
Letzte Änderung: 03 Okt 2018 18:07 von Saxoryx.
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Nach Gehör spielen 03 Okt 2018 19:45 #122659

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Saxoryx schrieb:
Übrigens: Wem das auf Englisch zu viel ist, hier gibt es etwas Ähnliches auch auf Deutsch:



Hallo Saxoryx,
vielen Dank für deine Beiträge. Das Ganze in Deutsch wäre mir schon lieber. :)

Viele Grüße
Gabi :)
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