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THEMA: Lack

Re: Lack 24 Sep 2008 11:40 #62482

  • Leont
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Ich unterscheide gerne zwischen Klangqualität und Klangfarbe, einen unterschied, den viele nie begreifen.
Einem schönen Sound ist nicht immer gleichbedeutend mit einem guten Sound.
Unter klangqualität verstehe ich Sachen, wie Volumen, Projektion, Strahl, Ausgewogenheit der Register und dynamisches Spektrum. Klar sind das alles Eigenschaften die der spieler bringt, aber aus verschiedenem Material läßt sich verschieden viel herausholen. Diese Klangeigenschaften werden (meiner Erfahrung nach) sehr durch das Sax selber beeinflußt.
Unter Klangfarbe verstehe ich alles, was meist eher Geschmackssache ist. Hell, dunkel, weich, warm, scharf, smooth, schneident, fluffig, hart, cool uswusw. Dieses wird eher durch das MPC definiert.
Aber zur Soundfarbe gehört auch "Charakter". Wenn ich gemein bin, bezeichne ich das gerne als Diffusitäten im Sound.
(Ich glaube ich gönne dem bei gelgenheit mal einen eigenen Thread).
Als ich in Dresden zur ersten großen Saxophonauktion war hatte ich die Gelegenheit, fast alle bekannten Vintages (und alle im guten Zusatand) gegeneinander und gegen meine damalige Serie III test zu spielen.
Folgende Erkenntnis. Alle Vintages klangen charaktervoller als meine SIII aber keines (bis auf zwei S20) konnten mit der Klangqualität mithalten.
Ich meine auch inzwischen, dass zuviel Charakter einer guten Klangqualität im Wege steht.
Je ausgeprägter der Charakter desto geringer die Flexibilität im Sound.
Für echte Profis ein sehr wichtiges Kriterium.
Ich habe seid ewig keinen Profi mehr gesehen, der ne richtig alte Gurke um hatte. Nur einem mit einem ChuBerry aber der hat sich auf Rock"n"Rll und eher antiquiertem Jazz spezialisiert und ein Techniker war auch nicht.

Warum erzähle ich das, ja sie unterscheiden sich, und klar will der eine nen anderen Sound als der nächste, und da wird jeder fündig, dass heißt aber lange noch nicht, dass sie im Prinzip gleich gut sind.
Ich versuche Saxe möglichst objektiv zu bewerten. Z.B. mag ich persönnlich den hellen und weichen Sound des Vollsilberyanas meines Lehrer überhaupt nicht, aber qualitativ ist der super, da kann man nichts gegen sagen.
Die großen alten Meister klingen nicht nur so gut, weil sie eine Interessante Soundfarbe hatten sondern durch lebenslanges intensives üben auch eine mörder Klangqualität. Und ich bin mir sicher, die hätten sich die Finger nach den heutigen Hörnern geleckt.

Hobbyspieler interessieren sich oft nur für Soundfarbe und wundern sich dann, (sofern sie den unterschied bemerken) warum sie nicht so geil klingen wie ihre Vorbilder, obwohl sie genau das gleiche Equipment spielen.

Viele wollen das Mk6 spielen, weil sie ständig gesagt bekommen und lesen, dass es das beste ist. Hat mir mein erster Lehrer auch immer gesagt. Damals wollte ich auch unbedingt ein Mk6. Und weil das nicht ging, wenigstens ein Selmer.
Später als ich selber Ahnung entwickelte, merkte ich, dass mein erster Lehrer nicht so viel AHnung hatte, und durch meine ganzen Test habe ich die Erfahrung gemacht, dass das so mit dem Mk6 auch überhaupt nicht stimmt.

Zumal bei einem Sax nicht nur der Sound zählt, sondern technische Qualität (ein 50J ahre altes Sax hält nicht mehr soviel durch wie ein neuer Jungspund), Ergonomie (einer der Erfolgsgründe des Mk6, damals wohl bemerkt), Intonation (neulich ein toll klingendes Mk6 in der Hand gehabt, aber Intonation wie A****), und Handling (damit ist die Ansprache und sonstiges gemeint)

Gerade in dieser Hinsicht, haben sich die Aktuellen Hörner sehr viel weiter entwickelt, vorallem die Japaner sind da führend.
Viele sagen Yamaha klingt langweilig, ich sage sie klingen straight. Der Spieler kann und muß sich selbst mehr einbringen um "seinen" sound zu formen, zudem ist der Spieler so viel flexibler. Das ist von den Firmen auch so bewußt gewählt.
Ich bekomme vermehrt geschichten zu hören, dass Profis ihre Mk6 zur Seite legen für neue Hörner (oft hängt da auch ein kleines Endorsment mit dran, aber glaubt nicht, dass die Leute tatsächlich bezahlt werden, oft bekommen sie die Saxophone nur billiger)

Was das Mk7 und das SA80 angeht, haste recht, die sind NOCH underprized. Das Mk7 hat seinen Schlechten ruf weg, weil alle Welt nach dem Mk6 eine totale Steigerung erwartet hat, aber natürlich nicht bekommen konnte. Das Mk7 war damals ein logischer Schritt, auch wegend er der E-Klampfenmusik. Viele vergessen, dass frühe Mk7 sehr ähnlich den späten Mk6 waren.
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Re: Lack 24 Sep 2008 11:44 #62484

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Hi,
Man klingt dadurch eher wie Brecker, und wer damit wie Coltrane klingen will, ist auf dem Holzweg.
Zudem auf denen PHADT zu klingen und auch stimmig zu sein ist mit denen deutlich schwieriger, dafür gehen die Toptones leichter, jedoch weiß ich nicht, ob man die auf dem Tenor umbedingt haben muß, und die alten Hasen haben die früher gar nicht benutzt.

Ich sehe bei Brecker/Coltrane keinen großen Gegensatz im Ton. Brecker ist ein Coltrane-Epigone. In jeder Hinsicht - klangmäßig und vom Material. Und dass die alten Jungs nicht falsettiert haben, halte ich für ein Gerücht. Coleman Hawkins, Yesterdays, um 1940, eine Quint über normal oder Illinois Jacquet.

Und was die MK VI angeht: Sind schon geile Hörner und vom Handling immer noch modern - ganz im gegensatz zu einigen anderen Vintages, die zwar gut klingen aber in der Hand liegen wie ein Sack Nüsse. Was aber letztlich auch egal ist.
next time you see me...
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Re: Lack 24 Sep 2008 11:45 #62485

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Hallo 49 tmb,

Weil ich weiß was läuft...ich mache nur Saxophone...von morgens bis abends...glaubst du ernsthaft da gibt es eine Produktionsstätte namens P. Mauriat und dann noch eine die System54 heißt und direkt daneben vielleicht eine Firma Sequoia usw...?
Die Instrumente ähneln sich zumindest, oder?
Es ist auch nicht ungewöhnlich das Standart Teile in Massen produziert werden für verschiedene Hersteller...warum auch nicht wenn die Qualität stimmt.
Den Unterschied macht die Endkontrolle bzw das aussortieren von minderwertigen Komponenten...
Ich selbst kann mir ab 100 oder so Bestellungen ein Sax nach meinen Vorstellungen zusammenschrauben lassen....mit meinem Namen, oder auch dem meiner lieben Oma drauf wenn ich will...so läuft das und der Rest ist Marketing...
Übrigens...teuer verkauft sich besser, muss aber nicht zwangsläufig besser sein..
Gruß
Mario
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Re: Lack 24 Sep 2008 11:57 #62488

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Mal davon abgesehen das ich eh jemanden der ständig diesen Taiwanesischen Einheitsbrei, dessen Teile auch noch in verschiedenen "Hinterhofwerkstätten" produziert werden, wie P.Mauriat, System 54 und,schlimmer noch, Sequoia in hunderten von Postings bewirbt ernst nehmen kann....sorry..
da fällt mir nichts mehr ein ausser:

SO EIN BLÖDSINN!!

Du beziehst dich wahrscheinlich auf einen anderen Post von mir in einem anderen Thread. Les den mal genauer. Ich meinte dort, dass ich die Gefahr sehe, dass aufgrund der Flut an neuen kleinen Firmen, da ein unüberschaubarer Einheitsbrei auf uns zu kommt. Ich habe nicht gesagt, dass er schon da ist, und ich habe nicht gesagt, dass der schlecht ist. Um genauer zu sein, die großen 4 müssen sich warm anziehen.

P.Mauriat hat ein paar hörner, die viele Mk6 wegpusten würden.
System54 ist Mauriat sehr ähnlich ziehlt aber auf den Schülermarkt.
Das Sequoiasopran ist ein mörder Instrument, vorallem für den Spotpreis. Zudem werden diese Hörner von Marcel persönlcih endjustiert, ich hatte nie wieder ein so toll ein gestelltes Sax in meinen Händen.
Cannonball ist eine echte alternative, und hat sehr viel neues auf den Markt gebracht.

Und zu den "Hinterhöfen". Ich finde diesen Post sehr disqualitfizierend. Erwartestes du riesige steriele Produktionshallen wie bei VW. Wenn man abwertend sein wollte, könnte man sagen, ganz Taiwan sieht aus wie ein Hinterhof, ist natürlich aber total er Quatsch. Ich habe von dezentralisierten aber spezialisierten Manuakturen erzählt.
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Re: Lack 24 Sep 2008 12:02 #62489

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Lieber Leon,

sicher ist das Super 20 ein fettes Horn, aber die meisten Berufsmusiker brauchen ein Allround -Arbeitsgerät....tja.......

@ Mario , wofür sollte ein Super 20 nicht gut genug sein?
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Re: Lack 24 Sep 2008 12:06 #62492

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Deshalb gibt es auch keine unlackierten Baritons


Hi, mein Bariton ist und war von Haus aus Unlackiert!


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Re: Lack 24 Sep 2008 12:20 #62497

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Lieber Leon,

sicher ist das Super 20 ein fettes Horn, aber die meisten Berufsmusiker brauchen ein Allround -Arbeitsgerät....tja.......

@ Mario , wofür sollte ein Super 20 nicht gut genug sein?

Klassik. Tatsächlich hat er nicht ganz unrecht, darauf bin ich ja auch schon eingegangen. Diese alten Hörner haben einen viel stärkeren Eigenklang, und sind alles andere als felxibel.
Selmer war jedoch immer der Allrounder. Eigentlich sind sie eher klassiker aber Jazzer benutzen sie gerne.
Das Mk6 war auch mal gerne in der Klassik benutzt, auf die Idee würde man jetzt nicht mehr so kommen.
Zudem hat das Mk6 den erwarteten Saxsound geprägt. Nachdem es die amerikanische Konkurenz Platt gemacht hat, gab es eine Zeitlang keine vernünftigen Alternativen, und jeder spielte Mk6 und das überall in allen Richtungen, und so wurde auch ein hörempfinden geprägt.
Zudem sind eine vielzahl der Hörner die danach kamen mehr oder weniger Mk6 Klone. Selmer berichtet in den 60ern von massenweise japanischen Besuchergruppen.
Erst in letzter Zeit fängt es an, dass man sich von diesem Mk6 ideal langsam löst.
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Re: Lack 24 Sep 2008 12:33 #62500

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Weil ich weiß was läuft...ich mache nur Saxophone...von morgens bis abends...glaubst du ernsthaft da gibt es eine Produktionsstätte namens P. Mauriat und dann noch eine die System54 heißt und direkt daneben vielleicht eine Firma Sequoia usw...? …

Du drückst Dich um die konkrete Beantwortung der Frage herum. »Ich weiß was läuft« sagt gar nix.

Beste Grüße aus MH
Klaus
Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben. (S. Kierkegard)
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Re: Lack 24 Sep 2008 12:35 #62501

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Klassik. Tatsächlich hat er nicht ganz unrecht, darauf bin ich ja auch schon eingegangen. Diese alten Hörner haben einen viel stärkeren Eigenklang, und sind alles andere als felxibel.

Ich habe aber die Erfahrung dass der Spieler den Klang bestimmt oder stimmt das nicht?
Und wieso gehen wir davon aus, dass alle klassischen Spieler den gleichen Klang haben, oder haben wollen?
Hat John Harle den gleichen Klang wie z.Bsp. Eugene Rousseau?
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Re: Lack 24 Sep 2008 13:20 #62505

  • JES
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...
trage mich mit dem Gedanken von meinem MArk VI den Lack zu entfernen....

Hi Olli,
also den Lack runterkriegen kann wohl jeder Blechblas- oder Holzblasinstrumentenbauer.
Selbst habe ich noch kein Sax entlacken lassen und würde ich auch nicht machen wollen, ohne anschließend neu Lack aufzubringen.
Ich möchte hier jetzt auch keine Diskussion starten, ob das Sinn macht oder nicht. Für mich ist eine Lackierung ein Schutz des Metalls gegen Korrosion oder sonstige Zersetzung.
wenn Du wissen möchtest welchen Einfluß das Entfernen von Lack auf den Klang hat dann kann Dir ToKo da ein paar Einzelfälle nennen. Sonst würde ich mal bei einem Hersteller anfragen. Vielleicht kann der Dir weiterhelfen, da ich mir sicher bin, daß der so etwas ausprobiert (also unlackiert, lackiert mit unterschiedlichen Lacken etc.).
Klar sollte Dir aber sein, daß wenn Du den Lack abnehmen läßt, eine GÜ mit fällig wird. Und das Sax klingt danach definitiv anders.
JEs
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