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THEMA: Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht?

Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 11 Dez 2005 14:30 #9185

  • ppue
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HWP schrieb:
Louis Amstrong sagte mal, das viele Musiker nach der Abendkasse schauen und dadurch ihre Kunst in die Gosse ziehen!
Ja fein, damit bedient er genau das Klischee vom armen Künstler, der nur dann gut ist, wenn er hungert. Nee, da ist es doch eher angesagt, mal über Gagen zu sprechen. Die selbständigen Musiker hängen immer am Ende der Kette, sind nicht organisiert und haben keine Lobby. Inzwischen ist es soweit gekommen, dass man zur Kasse gebeten wird, wenn man in einer Kneipe spielen möchte. Die Gagen der freien Künstler sind seit den 70er Jahren nur minimal gestiegen. Ich kann nichts Indiskretes dabei empfinden, wenn diese Zustände diskutiert werden.

Ein großes Problem für Künstler ist es, sich selbst zu verkaufen. Am Schwierigsten, den eigenen Wert einzuschätzen und den dem Veranstalter gegenüber ohne schlechtes Gewissen zu nennen. Deshalb st das Thema Geld gerade in einem Musikerforum von Wichtigkeit.
Und zum anderen, verehre ich die Kunst und nicht den Mammon, daher:stelle ich die Frage in Richtung Mammon,adel ich Ihn!
Ich glaube, dass genau das Gegenteil eintritt, wenn du über den Mammon sprichst: du adelst ihn nicht, sondern reduzierst ihn auf das, was er ist, ein Tauschmittel. Die Geheimnistuerei (ich sage Tabuisierung) macht das Geld heilig, böse oder dreckig.

Gerade dadurch, dass eben nicht über Geld gesprochen wird, geben wir ihm die Macht, uns zu adeln oder uns als arm dastehen zu lassen. Und diese Wertezuordnung sollten wir nicht zulassen. Z-Mann hat es gut beschrieben: entweder ist man zu arm oder zu reich, beides gleich peinlich. Aber wem es peinlich ist, zuviel zu haben, der könnte es ja abgeben.
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Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 11 Dez 2005 15:39 #9198

  • smatjes
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Ich habe das Thema mal aufgeteilt und ihr könnt hier nun weiterdiskutieren.

Gruß
Smatjes
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Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 11 Dez 2005 15:50 #9202

  • mos
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Ich persönlich finde auch, man sollte nicht danach Fragen. Als ich noch bei Lufthansa gearbeitet haben, stand sogar im Vetrag, dass wir uns untereinander nicht über die Gehaltsstufen unterhalten dürfen.
In USA ist das anders, aber hier ist es ein Tabu-Thema und irgendwie ist das gut so. Ich will gar nicht wisse, was z.B. mein Nachbar oder so verdient. Was bringt es mir persönlich? Nichts! Jeder soll soviel verdienen, wie er aushandeln kann. Ich ärgere mich z.B. auch, das ein Herr Ackermann Millionen im Jahr verdient. Auf der anderen Seite, ich glaube, wenn ich in seiner Position wäre, würde ich es auch nicht Ablehnen.

Ich denke, wenn man jemanden gut kennt und das Gespräch darauf kommt, dann ist es ok. Wenn man aber jemanden zum Interview einläd, den man nicht so gut kennt, finde ich es indiskret. Keine Ahnung warum.
Seien wir doch mal ehrlich, wenn wir in Fragebögen die Möglichkeit haben "Keine Angaben" beim Gehalt anzukreuzen, machen wir das soch auch, oder?
So long
mos
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Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 11 Dez 2005 16:23 #9205

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eine sicherlich vollkommen unverfängliche Frage: Hat sie jemals mit einem C-Tenor zusammengespielt? falls ja (was ich nicht erwarte): wie wars?
Das Leben der Kinder ist das Buch in dem die Eltern lesen.

Oder ist es umgekehrt?
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Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 12 Dez 2005 10:01 #9255

  • michat
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Zu der Geld Geschichte: Es ist sicher sehr gewagt zu fragen, wieviel Geld sie verdient....bzw. empfinde ich es auch als zwiespältig, diese Formulierung.
Aber eine durchaus berechtigte Frage, die man stellen kann ist doch: Kann ein Musiker von seinen Auftritten, Kompositionen und Platten leben, oder ist er gezwungen, nebenher noch zu unterrichten, Taxi zu fahren oder vom Geld seiner Ehefrau, oder Eltern oder Kindern zu leben ;-)
Ich denke, dass diese Frage durchaus berechtigt ist und helfen könnte, mal über das Tabuthema zu diskutieren.


<!-- editby -->

<em>editiert von: michat, 12.12.2005, 11:02 Uhr</em><!-- end editby -->
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Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 12 Dez 2005 16:05 #9284

  • ppue
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Das meine ich auch, michat. Selbstverständlich kann man die Frage anders stellen. Man könnte sie auch fragen, ob eine Frage nach ihrem Einkommen eine Indeskretion darstellen täte. :-)

Meine Fragestellung hatte ich bewußt so direkt gewählt, um eben diese Diskussion auszulösen. Jetzt hat die Frage nach dem Geld einen eigenen Thread (danke smatjes), leider aber ist dieser in den Off-Topic-Bereich gerutscht, was ich nun garnicht verstehen kann. Sind doch die 'welches-Saxophon-soll-ich-kaufen'-Threads voller monetärer Abwägungen. Warum ist die Gage des Künstlers tabu?

Natürlich gibt es das Gagengeheimnis, dass will ich garnicht aufheben. Sonst hätte ich schlechte Karten bei den Veranstaltern, da die ihrerseits Preisabsprachen zu meinen Ungunsten treffen könnten.

Mir geht es um zwei Sachen, a) das allgemeine Tabuthema Geld zu besprechen und b) im Kreise von Musikern über Gagen, Verträge und die eigene Vermarktung zu reden. Das gehört neben dem Saxophonspiel bei denen, die Geld damit verdienen wollen, nunmal dazu und ist nicht selten ein großes Problem. Dass sich viele Amateure von der Diskussion nicht angesprochen fühlen, ist verständlich sowie egal.

Da ich es angeboten habe, liste ich hier mein Einkommen als Musiker auf:

2004 habe ich aus der Tätigkeit als Musikkabarettist bei knapp 50 Auftritten 17.000.- ¤ und als freier Musiker bei ca. 20 Konzerten 9999.- ¤ verdient. Das ist mein Bruttoverdienst, d.h. davon muss ich 260.- ¤ KSK (Renten-, Pflege- und Karankenkasse) und die Steuern zahlen. Schon bezahlt sind Aufwendungen für Instrumente und Bühne, sowie unsere Agentur. Am Rande sei erwähnt, dass bei den Gagen ca. 1000.- ¤ GEMA-Tantiemen eingerechnet sind, da wir viele eigene Titel spielen.

Davon leben wir als 3 1/2-bäuchige Familie. Mein Rentenanspruch beträgt momentan ungefähr 280.- ¤.

Zurückzulegen ist nicht viel und manchmal sind wir froh darüber, Kartoffeln im Garten zu haben. Unangenehme Gefühle bekomme ich, wenn ich an die gerade eingeführten Studiengebühren sowie das immer schneller kommende Alter denke. Als freier Musiker ist das trotzdem ein gutes Einkommen, denke ich und ich bin froh, nicht noch nebenbei andere Jobs machen zu müssen.
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Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 12 Dez 2005 17:49 #9296

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Moin!
@ppue-Das über Louis Amstrong hast Du wahrscheinlich falsch verstanden!

Er wurde gefragt weshalb seine Konzerte immer noch ausverkauft sind,bei so vielen neuen Musikrichtungen?
Er sagte: Das was ich mache ist ehrlich und gut und meine Kunst," so mancher Musiker schaut auf die Abendkasse" und widmet sich nicht dem Publikum,bei mir wissen die Zuschauer das sie etwas bekommen für ihr Geld!
Das ist der Dialog von 1969!

Louis Amstrong kommt von ganz unten, und hat wie Lester Young getingelt von Staat zu Staat, bei allen Widrigkeiten, haben sie differenziert und ihre Kunst verfolgt, stets haben sie aber auch Anstrengung für wenig Geld benannt, und das sie erst später zu Ruhm,Ehre, und Geld gelangten!

Nun das die Zeiten heute anders sind ist doch logisch, da gibt es keinen Boom von der Musik die Du machst!

ABER, unser Forum wird auch dafür da sein, den BOOM zu fördern, denn von den öffentlichen Kassen ist bzgl.Kultur wenig zu erwarten!

Und nun muß es mal offiziell gesagt werden!
Du bist der Bläser von ARS Vitalis und Meret Becker!
Du bist verdammt gut in deiner Kunst, sei stolz drauf, denn alleine ich wäre stolz, Dich kennenzulernen! :-P



Just fight for your Live !
Was kann Saxwelt tun, für ohne jeden Zweifel, unterbezahlte Künstler ?


Liebe Grüße Hans
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Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 12 Dez 2005 18:11 #9297

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Jetzt hat die Frage nach dem Geld einen eigenen Thread (danke smatjes), leider aber ist dieser in den Off-Topic-Bereich gerutscht, was ich nun garnicht verstehen kann

Nun, sie hat ansonsten hier kein Forum wo ich sie reinpacken könnte. Zu den Fragen an Barabara Dennerlein passt zwar die Frage als solches, nicht aber die anschließende Diskussion. Wo sonst sollte ich dieses Thema hinpacken?

In die Kaufberatung gehören Preise rein. Hier sind es aber Kaufpreise oder auch Mietpreise. Keine Preise für Künstler. Auch wird dort eben deswegen diskutiert. Was nutzt die Kaufberatung ohne Preisberatung.

Daher in Off Topic!
Dass sich viele Amateure von der Diskussion nicht angesprochen fühlen, ist verständlich sowie egal.
Wieso wird dann diskutiert wenn es egal ist? Auf Teufel komm raus diskutieren um des Diskutieren willens?

Das ist blöd!
Da ich es angeboten habe, liste ich hier mein Einkommen als Musiker auf:
Das finde ich toll, nun kann ich kalkulieren was mich dein Auftritt auf einem Workshop kosten würde. Wenn wir denn übereinkommen würden und wir uns das leisten könnten.

Das ist toll!

Nur musst du es akzeptieren, dass Künstler oder Menschen nicht über ihr Einkommen sprechen wollen. Das hat persönliche, firmentechnische und auch familiäre Gründe.

Das ist zu akzeptieren!

Was ich dir und allen anderen anbieten kann die daran interesse haben, ist ein Forum einzurichten in dem es um alle Belange der Saxophon-Künstler geht. Rechte, Auftrittsmöglichkeiten, Werdegänge, Management, Gigs etc. und natürlich auch Geld. Es müssen nur die Leute wollen und nicht nur ein oder zwei. Gern erhälst du von mir dann dort die Moderationsrechte.

Das ist mein Angebot!

?
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Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 12 Dez 2005 18:55 #9303

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Haa jetzt isses off Topic und kann ich auch..
Ich binn zwar kein Künstler aber verdiene zu wenig!!! :evil:
eeeh Smatjes wenn Du ein Künstler mieten willst für den nächsten WS , brauchste doch nur nachfragen um die Preise zu erfahren oder ? Denke Candy Dulfer´s management wird da gerne auskunft geben! ;-) und Robby Williams auch !


Eeeh
das ich mich wie eine erziehungslose Orgelpfeife verhalte!
Finde ich super OK.. Solch ein interview würde ich auch nicht machen wollen!!
Aart

<!-- editby -->

<em>editiert von: Aart, 12.12.2005, 20:01 Uhr</em><!-- end editby -->
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Aufgeteilt: Darf ich nach dem EInkommen fragen oder nicht? 12 Dez 2005 19:40 #9306

  • ppue
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HWP schrieb:
...Was kann Saxwelt tun, für ohne jeden Zweifel, unterbezahlte Künstler ?
...

Indem wir über Gagen reden, können wir schon etwas ändern. Die Menschen sind unterschiedlich und es gibt Künstler, die sich selbstbewußt in Szene setzen und auch gut verkaufen können. Die Mehrzahl aller freier Musiker und Künstler hat aber tatsächlich große Schwierigkeiten, Jobs klarzumachen und adäquate Gagen zu fordern, zumindest anfänglich.

Indem wir über Gagen sprechen, können wir z.B. lernen, was unsere Arbeit wert ist. Indem wir über Booking reden, können wir lernen, dass es anderen auch so verdammt schwer fällt, sich selbst zu verkaufen. Wer keinen Agenten hat, tut es in der Regel selbst. Manchmal gibt es einen Freund, eine Freundin oder Partner, der die Telefonate führen kann. Das bringt eine Menge, da die große Schwierigkeit wegfällt, 'meine Arbeit ist (ich bin) xxx ¤ wert' zu sagen.

Eine gute Möglichkeit wäre, sich gegenseitig zu verkaufen. Also kleine selbstorganisierte Agenturen aufzubauen.

Vielleicht kann man hier im Forum eine Liste mit Clubs und anderen Spielmöglichkeiten incl. Gagen oder Bedingungen erstellen.


@smatjes
von hinten nach oben: ich möchte kein Moderator werden, vielen Dank. Ein Forum unter dem Titel wäre vielleicht sinnvoll. Ob es wenige oder viele interessiert, vermag ich nicht zu sagen. Aber selbst, wenn es wenige sind, bleibt es sicher ein wichtiges Thema.

Ich akzeptiere vollkommen, dass Menschen nicht über ihr Einkommen reden, darum geht es in diesem Thread nicht.

Es ist nicht egal, ob wir diskutieren, sondern es ist egal, wenn sich einer von der Diskussion nicht angesprochen fühlt.
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