Is´ ja nicht so, als wäre ich der Fachmann; aber nach fünf Monaten Unterricht hab´ ich jetzt zumindest das Gefühl, daß mein Sax nicht mehr am liebsten aus dem Zimmer hoppeln würde, wenn ich reinkomme

Ich bin nach zwei Monaten mit meinem Jupiter Alt (Dirko Juchem Edition) und Jupiter 4C Mundstück erst mal auf PlastiCover 2 1/2 und ein Yamaha 6C umgestiegen. Das 4C war schlicht zu eng, ich hab´ mich immer zurücknehmen müssen mit dem reintröten, um nicht zu quietschen. Mein Doc hat mich dann ein 6er Mundstück probieren lassen, mit dem dann das Quietschen schon fast weg. Mit den Reeds habe ich von Anfang an experimentiert und immer 2 pro Sorte gekauft, zwischen 2 und 2 1/2. Mein Sax-Doc hat mir dann mal ein PlastiCover gegeben, damit komme ich richtig gut klar. Zwischendurch wechsle ich immer mal wieder auf "reines" Holz, ist aber vom Sound her für meine Ohren schlechter. Auflösungserscheinungen hatte ich bisher bei PlastiCover noch nie; allerdings werden die Dinger auch irgendwann wellig. Dafür habe ich keinen trockenen Mund mehr wie bei den reinen Holzreeds.

Grüße
Chris

Ich könnte ja glatt versucht sein, mal ein Fibracell auszuprobieren, mit dem wohl einige gute Erfahrungen gemacht haben. Stutzig hat mich gemacht, daß das Fibracell S gespielt wird - wenn ich in Mo´s Reedtabelle ( tinyurl.com/hu8ap ) gucke, entspricht das eher einem RicoRoyal 2er als einem 2.5er. Ich dachte immer, 2er wäre gerade mal für Anfänger gut. Nachdem ich mit dem PlastiCover 2.5 sehr gut zurechtkomme - was wäre dann als Fibracell empfehlenswert, das S oder MS?

Danke, Grüße
Chris

moin Chris,

ich könnte mir gut vorstellen, dass du mit dem MS gut klarkommst.

Im Übrigen hat die Blattstärke nicht unbedingt was mit Anfänger oder Fortgeschrittenem zu tun. Das hängt auch in erheblichem Maße von der Öffnung des MPC ab.

Mit deinem 6er Yamaha MPC hast du eine Bahnöffnung von 1,91 mm. Mit einem gut entwickelten Ansatz kannst du dieses MPC mindestens mit einem 3,5 oder 4er Reed spielen.

Ich habe z.B. ein MPC mit einer Öffnung von 2,67 mm und dieses MPC spiele ich mit einem 2er bis 2,5er FL-Reed - je nach Tagesform

Du siehst also, die Blattstärke gibt keinen Rückschluss auf den Fortschritt des Spielers.

Dito..
Auch Profis haben teils sehr weiche Blätter auf garincht so offenen Mundstücken, andere haben richtige Bretter auf Öffnungen, die eher Scheunentoren entsprechen. Ist alles Geschmackssache...

kryz schrieb:
So ist es, ich habe gerne die weicheren Fibracell. Je härter sie sind, umso schärfer, knalliger kommt es rüber. Schade medium soft war mir zum Schluß zu weich und medium mag ich vom Sound nicht oder noch nicht. Jetzt spiel ich Holz mit allen Nachteilen, aber der Klang ist für mich in Ordnung.
Das selten alles Gute beisammen ist, gilt leider auch hier.

Gruß Peter

hi,
habe heute schon mein Fibracell medsoft bekommen. Also ich muss ganz ehrlich sagen, der Sound ist gar nicht so schlecht. Ich komme zwar an den Sound vom Holz (noch) nicht ran, aber für den Anfang schon gar nicht so übel. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Fibracell wirklich eine Alternative darstellt.

Es kommt halt auch immer auf die eigenen Vorstellung an. Ich bin absolut kein Jazzer oder Klassike, bei denen sicherlich der exakte Sound eine erhebliche Rolle spielt. Ich orientiere mich musikalsich in Richtung Unterhaltungsmusik und leichtem Swing Richtung "Misty" und einige Stücken von Herp Alpert (ich weiß, sind eigentlich Trompetenklassiker, aber kommt auf dem Tenor auch recht gut)

Auf jeden Fall hat mich das erste anspielen mit dem Fibracell doch recht neugierig gemacht und ich werde auf jeden Fall in den nächsten Wochen intensiv mit diesem Blatt arbeiten.

Wer weiß, vielleicht bekomme ich ja tatsächlich den Sound hin, den ich mir vorstelle, und den ich mit den FL-Reeds bereits erreicht habe.
Wenn mir das gelingt, werde ich in Zukunft wohl wesentlich günstiger spielen als bisher. Denn wenn die Kunststoffreeds wirklich bis zu 20 mal länger halten als Holz-Reeds, dann werde ich eine Menge sparen.


<!-- editby -->

<em>editiert von: Musikus12, 11.05.2006, 14:03 Uhr</em><!-- end editby -->

Danke für den Hinweis, Saxpeter. Ich dachte immer, daß leicht=knallig gilt.

Na ja, da ich nunmal Multi-Instrumentaler bin, müssen die verschiedenen Werkzeuge z.B. in einer Kirchenmucke risikolos bereit sein.
Die Angst, das Blatt könnte zwischenzeitlich ungleichmäßig trockenfallen, mir das Rumstehen übelnehmen, warmgespielt werden müssen, das ist es nicht so.

In dem Bereich geht also Verläßlichkeit und Vorhersagbarkeit klar über optimalen Klang.
Drum bin ich froh, daß es diese Alternativen zu Plasticover gibt.

Parallel werde auch ich natürlich weiterhin nach dem idealen Holzblatt suchen, denn wann ist man schon restlos zufrieden?

"Legere", hat die noch niemend ausprobiert? :-?
Kamen bei "Sonic" ganz gut weg.

Ich warte immer noch auf meins für die Klari. Duchstein kommt nicht aus den Puschen.

moin,

mein erstes Resúmee nach einer Woche Kunststoffreed lautet:

für einige Stücke äußerst geeignet - wie z.B. Peter Gunn oder Tequilla - wo´s also gerne etwas frecher klingen soll.

Ansonten tue ich mich mit dem Sound noch etwas schwer. Es ist natürlich eine sehr bequeme Angelegenheit. Keine Ansabber- oder Einweichprozeduren mehr - einfach einspannen und los gehts.

Jedoch will z.Zt. der Sound noch nicht so ganz zu all meinen Stücken passen.

Ich geben allerdings noch lange nicht auf. Ich habe mir einen persönlichen Zeitrahmen von mindestens 8 Wochen gesteckt, um mich dann letztlich zu entscheiden.

Eines gefällt mir jedoch überhaupt gar nicht - das Fibracell-Reed (evtl. auch andere??) neigt nach längerem Spiel leich zum "schnattern". Es entsteht dann sehr schnell ein etwas "rotziger" Sound (rotzig im Sinn von rotzig-frech). Wie gesagt, bei einigen Stücken kommt das ganz gut, es unterstützt das growlen z.B. außerordentlich. Abei bei etwas sachteren Titeln kommt das gar nicht gut.

Aber wie gesagt, ich habe noch locker 7 Wochen vor mir - vielleicht (i hope so) entwickelt sich das ganze noch in Richtung meiner Bedürfnisse. Schön wär´s, weil sich das Reed vollkommen unkompliziert spielen lässt. 100 %-ige Konstanz und kein rumgezicke irgendwelcher Art.