Tja , hallo zusammen.
Also, natürlich kann man gelegentlich, vielleicht sogar systematisch Akkorde zusammenfassen.
s. z.B. auch Pat Martino.
http://www.stuntzner.brent.org/SiteGraphics/SunnyComments.gif
entnommen aus den Jazzseiten von Brent Stutzner
http://www.saxophonforum.de/modules/mylinks/visit.php?cid=13&lid=293
Das ist Geschmacksache. Es ist einfach die frage, was interessiert mich. Mich persönlich interessiert (zumindest auch) harmonisch komplexe Musik, und 2. möchte ich gerne wissen, was ich mache, noch genauer, ich möchte gerne ggf in der Lage, vollzuständig zu durchdringen, was ich gerade mache. Emotional, aber auch intellektuell usw. Das dazugehörige intellktuelle Wissen lerne ich und vergesse es dann wieder, damit ich es im Bauch habe und ggf wieder in den Kopf kriege, wen ich es brauche.
Intellektuell beinhaltet dies u.a. das wissen um Grundtonbezüge. das ist so ähnlich wie beim Reden, ich denke beim Sprechen nicht über die Buchstaben der Wörter. Kann sie aber sofort ins Bewußtsein rufen, wenns mich interessiert. Wie gesagt, Geschmacksache, ob einen das interessiert.
soweit ich Pöhlertsche Harmonik damals verstanden habe, ich habe ca in den 80ern reingeschaut und mir zumindest ein dickeres Buch, ich glaube die Grundlagenharmonik oder so mal durchgegangen, dann ist C-Dur und E-Moll für ihn quasi identisch beim Spielen. Finde ich nicht, ein E beim E-Moll oder beim C-Dur hat eine völlig unterschiedlichen emotionalen Wert, jedenfalls für mich. es gibt stücke, die nur auf dem Ausdeuten bzw dem Herausholen solcher subtilen Unterschiee basieren.
Gut, daß ich einem Anfänger das erstmal so sage, nimm die weissen Tasten, klaro.
Und daß darüber hinaus, für bestimmte Typen, dies auch ein guter (!) genereller Ansatz auf dauer sein kann. Das mann sagen kann, ok, die Unterschiede checke ich ich dfurch meine Ohren. Ok.
Nur frage ich mich, wenn man es hört, warum soll man nicht auch sein Hirn benutzen und es benennen?
Und ich glaube daß das sinnvoll ist.
Jedenfallsw, ich kenne keinen Profi, der harmonisch komplexe Musik spielt, also Bebop z.B., nach Pöhlerts Lehren.
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Pöhlert muß, um seinen Anspruch gerecht zu werden, bestimmte Dinge einfach ausklammern, um nicht zu sagen, zu verdrängen. Zumindest zu der Zeit, als ich ihn las, schien es z.B. keine halbverminderetn Akkorde zu geben. (Vielleicht hat er das ja mittlerweile geändert). Damit hat Bebop z.B. aber immer zu tun, mit jeder II V I in Moll z.B.
Er muß jede Musik, die harmonisch über das hinausgeht, was er für richtig hält, als ausserhalb des "authentischen Jazz" bezeichnen. Also Parker geht dann noch (obwohl der viele halbverminderte hatte), der spätere Miles ist dann schon jenseits. (Im übrigen, Parker beschreibt ja selbst, daß er die höheren Optionen der Akkorde benutzt, daß dies ein Teil dessen war, mit dem er abseits befahrener Wege neue Erfahrungen machen konnte. Das ist also ungefähr das Gegenteil dessen, was Pöhlert macht.)
Insgesamt finde ich das so blöde, daß ich ausser diesem Satz keinen weiteren Kommentar zu abgebe.
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dann das Geschimpfe über die Skalentheoretiker. Irgenwie tatsächlich lustig. Nur griff er zumindest damals immer wirklich etwas "abgefahrene" Leute heraus, und nicht die, die intelligent mit Skalen umgingen. Daß es da Auswüchse gibt, keine Frage. Ich persönlich mag Skalen auch nicht so, aber ich weiß (u.a.) gerne, welchen Grundtonbezüge meine Melodie gerade hat.
Im tatsächlichen Spiel können dann "Skalen" oder Gebilde entstehen, die es gar nicht gibt, das kennt man ja.
das ist ein bischen wie bei der Kunst der halben Sätze von Dieter Hildebrandt, da werden ständg Regeln durchbrochen, sowas im deutschaufsatz ergibt eine 6.
Aber das Durchbrechen der Regeln basiert eben auf den Regeln, gäbe es die Regeln nicht, wäre das Durchbrechen sinnlos, und keiner würde es verstehen.
Naja, gehört vielleicht nicht mehr direkt zum Thema.
also mein Fazit zum Herrn Pöhlert, sein Anspruch erscheint mir maßlos überzogen, jenseits der Realität. Gute Ideen wird es dabei schon in seine Arbeiten geben, und vielleicht auch für Anfänger ganz praktisch, je nach Typ vielleicht auch darüberhinaus.
Meiner Erfahrung nach gibt es aber auch für Anfänger Wege, die zu komplexen Verstehen der Zusammenhänge führen, für Bauch und Hirn, und die sind mir lieber.
Schönes WE
Werner
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<em>editiert von: Weso, 13.01.2007, 16:55 Uhr</em><!-- end editby -->