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THEMA: harmonielehre - mystik oder zahlenfuchserei

Re: harmonielehre - mystik oder zahlenfuchserei 11 Aug 2008 20:59 #60536

  • Pulco
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... und mir ist es einfach nur scheißegal (ihr verzeiht ...) worauf die spannend, virtuose, emotions- und stimmungsvolle Musik aufbaut, wenn sie mir nur gefällt.
wenn du Ehrlichkeit suchst, bitte...., lebe deinen Traum. ;-)

wenn ich jedoch irgendwie lernen möchte, meine ganz persönlichen Emotionen mit dem Saxophon auszudrücken, dann gilt alles was funktioniert. steck ! :-)

und ja, Jazz ist Musik für Musiker, da ist schon was dran.
allerdings auch nicht sooo viel.
ich mochte den Sound und bin zum Jazz gekommen bevor ich ein Instrument zur Hand genommen habe.
(das ist zwar gelogen, weil ich mit ca. 8 mal ein halbes Jahr verucht hab Klarinette zu spielen, tut aber auch nichts zur Sache)
wahr ist, dass sich die Ohren erst an die typischen Strukturen gewöhnen müssen, um sie zu begreifen.
ich denke Pue hat das die Tage schon mal versucht auszudrücken.
und mit dem Begreifen und Erfassen kommt die Schönheit.
hört sich unromantisch an, ist aber so.
ich hab z.B. schon früh, in meiner "Jazzlaufbahn", die CD Bluetrain von J.Coltrane zuhause stehen gehabt.
klar die Themen und das Spiel von Morgan oder Fuller mochte ich damals schon gerne. die Soli von Mr.Coltrane allerdings haben mir lange Zeit nichts gegeben.
das hat sich dann im laufe der Jahre einfach geändert.
heute finde ich sie einfach geil, kann aber immer noch nichts mit seinen späten Aufnahmen anfangen.
deshalb denk ich immer, wenn mal wieder jemand ins Forum spaziert und als allererstes erzählt, dass er Coltrane und Parker echt nicht mag, wartet nur ab, der Tag wird kommen wo eure Ohren euch lügen strafen. :-)

und zu Stücken, die ich selber schon gespielt habe, in denen ich mich ein bisschen auskenne, hab ich einen viel leichteren Zugang und kann deren Schönheit oft viel schneller erfassen.

was wollte ich sagen ? ach ja, das Publikum muss sich nicht wirklich auskennen, aber geschulte Ohren, die braucht"s.

ja, wir "Jazzer" sind seltene Wesen. (nicht besser oder so, nur selten!)

schönen Gruß
Pulco


Zitat bp : and sometimes a good player is better for the audience....
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Re: harmonielehre - mystik oder zahlenfuchserei 11 Aug 2008 23:26 #60545

  • pue
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Ich finde durchaus, dass beide Herangehensweisen eigene Werte hervorbringen. Man kann sie nicht vergleichen und sollte gar nicht bewerten. Die meisten hier suchen eh einen Weg zwischen Kopf und Bauch.

Noch ein Gedanke zur Diskussion hinsichtlich der Theorie im Jazz: für uns Saxophonisten mag es leicht sein, nach dem Gehör zu solieren; sprecht mal in Gitarren- oder Tastenforen das Thema an! ich denke, dort sind sich die meisten einig, dass sie ohne Theorie kaum ein Bein auf den Boden bekommen. Im Drummerforum sieht das vielleicht wieder ganz anders aus, aber pardon, wir sprachen ja über Musik (-;
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Re: harmonielehre - mystik oder zahlenfuchserei 12 Aug 2008 07:59 #60548

  • Billy
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[...] sprecht mal in Gitarren- oder Tastenforen das Thema an! ich denke, dort sind sich die meisten einig, dass sie ohne Theorie kaum ein Bein auf den Boden bekommen.

Interessanter Punkt... ich höre bei diesen Instrumentalisten immer so etwas wie "A dreizehn, b neun, b fünf, kreuz As, pik Bube..." naja, nicht ganz, aber die werfen sich schon so Akkorde um die Ohren. ;-)
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Re: harmonielehre - mystik oder zahlenfuchserei 12 Aug 2008 08:45 #60551

  • JES
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Darin steckt ein Stück Kritik vor allem gegenüber dem Jazz, nämlich die dass er Musik für Musiker sei, denn das Publikum bleibt ohne Wissen auch außen vor.

NEIN!!!! Definitiv NEIN.

Jazz ist nicht anders als andere, hochwertige Musik auch. Man muß sich darauf einlassen, man muß sich damit beschäftigen. Und das haben wir verlernt durch dieses Massengeduldel a la MTV, welches wir überall, imRadio, zuhause, beim Einkaufen etc. immer wieder hören müssen.
Eine Oper verstehst Du auch nicht ohne Wissen um die Zusammenhänge. Und wenn Du Dich bei einer Oper nicht auf die Musik einläßt kannst Du gleich ins Kino gehen.

Was ich an mir selbst beobachte ist, daß man für verschiedene Musikrichtungen scheinbar ein gewisses Alter oder Reife braucht. Vor 30 Jahren hätte ich NIE Klassik gehört, NIE Jazz und wäre ums Verrecken nicht in eine Oper gegangen. 10 Jahre später kam der Jazz, noch der klassische Dixieland, der Swing und die BigBand Mucke ala Max Greger. Weitere 10 Jahre später habe ich Beethoven für mich entdeckt, Mozart etc. Ich konnte bei einigen Stücken total abschalten oder auch Rotz und Wasser heulen, so habe ich mich fesseln lassen. Tja und heute habe ich meine erste Oper hinter mir, und was soll ich sagen, auch die hat mich total gefesselt.

Als Zuhörer, wenn man denn sich die Mühe macht und wirklich zuhört, dann bekommt man mit, ob das echte Musik ist oder nur Gedudel. Hört man noch genauer hin dann versteht man die Gespräche zwischen den Musikern beim Improvisieren, da werden sich ganze Witze erzählt. Genauso wird schon mal in der Klassik der Dirigent verar..., wenn die Violine ein bestimmte Passage bewußt anders interpretiert als der Diri das haben möchte. Achtet mal drauf :).
Was ich sagen möchte ist, mit Musik kann man Geschichten erzählen, Witze, man kann Emotionen ausdrücken etc. Man muß ZUHÖREN um das zu verstehen.

Harmonielehre ist für mich die wissenschaftliche Erklärung im Nachhinein. Wie hat der Musiker das gemacht, welche Tonfolgen hat er gespielt und welche Wirkung hatte das. Natürlich kann man sich daraus bewußt Changes herausleiten und als Impro verkaufen, nur mit dem Sinn des Jazz hat das m.E. nicht viel zu tun. Man braucht zwar ein Gerüst, damit es klingt, aber das, was ich heute so beobachte ist technisch gut aber hat nix mit spontanem Jazz zu tun. Es fehlen das Zuhören und das Ausprobieren. auch ein Gitarrist oder Pianist hat es nicht schwerer, wenn er sich rechtshändig an das Gerüst hält und links sein Impro spielt. Und was meint ihr wie dumm der Sax-kannen -quäler aus der Wäsche schaut, wenn der Pianist mal Moll spielt, wenn Dur erwartet wird. Hat was :).
JEs
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Re: harmonielehre - mystik oder zahlenfuchserei 12 Aug 2008 21:02 #60585

  • chrisdos
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Hast du das Wissen nicht, dann stehst du ein Stück ausserhalb.

Darin steckt ein Stück Kritik vor allem gegenüber dem Jazz, nämlich die dass er Musik für Musiker sei, denn das Publikum bleibt ohne Wissen auch außen vor.

Hi,

ich habe nicht diese Kritik bei pue vermutet, sondern Reaktionen auf den intellektuellen Anspruch dargestellt.
Ob der gewählte Weg für sich der richtige war, weiß man erst hinterher, das betrifft sowohl das Ergebnis des Schaffens wie auch das feedback Außenstehender.

Liebe Grüße

Chris

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